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Lohr: Wie arbeiten wir in Zukunft? Warum bei Bosch Rexroth in Lohr nicht mehr jeder einen eigenen Schreibtisch hat

Lohr

Wie arbeiten wir in Zukunft? Warum bei Bosch Rexroth in Lohr nicht mehr jeder einen eigenen Schreibtisch hat

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    Im Erdgeschoss des "CU.BE Lohr", einem modernen Arbeitsgebäude bei Bosch Rexroth, dominiert der Creative Space. Im offenen Raum laden ungewöhnlich geformte Sitzmöbel die Mitarbeitenden ein, miteinander ins Gespräch zu kommen.
    Im Erdgeschoss des "CU.BE Lohr", einem modernen Arbeitsgebäude bei Bosch Rexroth, dominiert der Creative Space. Im offenen Raum laden ungewöhnlich geformte Sitzmöbel die Mitarbeitenden ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Foto: Daniel Peter

    Das Großraumbüro heißt Home Zone, im Creative Space können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen, um Ideen und Projekte zu entwickeln. Will sich eine kleine Gruppe zur Besprechung zurückziehen, geht es in den verglasten Fokusraum. Und wer sich nur kurz mit einem Kollegen oder einer Kollegin zusammensetzen will, trifft sich in der Lounge. Feste Schreibtische? Hat im "CU.BE Lohr" von Bosch Rexroth niemand mehr. Stattdessen suchen sich die 200 hier tätigen Beschäftigten ihren Arbeitsplatz immer neu aus – je nach Tätigkeit und mit wem sie gerade zusammenarbeiten. 

    Der Name des von außen schlicht anmutenden Bürogebäudes von Bosch Rexroth in Loh (Lkr. Main-Spessart) ist angelehnt an den Begriff "Customer Benefits", zu Deutsch: Kundennutzen. Und damit an die Funktion, des Kunden- und Innovationszentrums, erklärt Stefan Lehnert, zuständig für digitalen Vertrieb und User Experience im Bereich Industriehydraulik. "Von hier aus treten wir mit unseren Kunden in den Dialog und zeigen unsere Ideen." 

    Von außen ziemlich unspektakulär: das Kunden- und Innovationszentrum "CU.BE Lohr" auf dem Firmengelände von Bosch Rexroth in der Lohrer Innenstadt. Das Bürogebäude steht in zweiter Reihe hinter den historischen Gebäuden der ehemaligen Mädchenschule des Franziskanerinnenklosters (links). 
    Von außen ziemlich unspektakulär: das Kunden- und Innovationszentrum "CU.BE Lohr" auf dem Firmengelände von Bosch Rexroth in der Lohrer Innenstadt. Das Bürogebäude steht in zweiter Reihe hinter den historischen Gebäuden der ehemaligen Mädchenschule des Franziskanerinnenklosters (links).  Foto: Dorothea Fischer

    Im Oktober 2023 hat Bosch Rexroth den "CU.BE Lohr" mit einer Nutzfläche von 6500 Quadratmetern auf dem Firmengelände in der Innenstadt, nahe der Gießerei und dem Produktionswerk für Industriehydraulik eröffnet.

    Bei Bosch Rexroth in Lohr wird im "CU.BE" zukunftsweisend gearbeitet

    Bosch Rexroth in Lohr hat einen hohen Bedarf an spezialisierten Beschäftigten, sagt Andrea Göbbels, in der Personalabteilung für Führung, Kultur und Transformation zuständig. Deshalb müsse das international tätige Unternehmen Anreize schaffen, den Standort im ländlich geprägten Main-Spessart-Kreis für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv zu halten. Dazu gehöre es auch, Räume nach den Bedürfnissen der Mitarbeitenden zu gestalten und sie mit den notwendigen Technologien auszustatten. Stichwort "Smart Work": Den Beschäftigten ermöglicht dies flexibles Arbeiten und lässt ihnen Freiraum bei der Organisation. 

    Besucherinnen und Besucher können im Foyer des "CU.BE Lohr" beispielhaft erleben, wie präzise Maschinen mit einer Kombination aus Hydraulik und Elektrik automatisiert werden: Eine Kamera erfasst ein Gesicht, ein Roboterarm mit Stift davon ein Porträt auf Papier. Auf drei Stockwerken des "CU.BE Lohr" sind Büroräume für die "kundennahen" Abteilungen Marketing, Vertrieb und Produktmanagement. Doch von klassischen Büros unterscheiden sich die Arbeitsplätze für die aktuell 200 Menschen. 

    Arbeitsräume der Zukunft entsprechen den Bedürfnissen von Zusammenarbeit

    "Die Gestaltung der Räumlichkeiten ist optimal darauf abgestimmt, wie Teams zusammenarbeiten", sagt Andrea Göbbels. Im Erdgeschoss gibt es einen großzügigen Kundenbereich mit Ausstellungsfläche, Lounge und "Creative Space". Ungewöhnlich geformte Sitzmöbel und eine Couch sollen hier dazu einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf beschreibbaren Wänden lassen sich Ideen festgehalten, Strom- und Netzwerkanschlüsse sowie Präsentationsflächen ermöglichen das Arbeiten mit mobilen Geräten, erklärt Göbbels.

    "Der Creative Space schafft einen Rahmen, um freier zu denken. Das ist anders, als wenn man im klassischen Besprechungsraum mit einem großen Tisch sitzt."

    Stefan Lehnert, zuständig für den digitalen Vertrieb bei Bosch Rexroth in Lohr

    Auch verglaste, schallgeschützt Kabinen, bei Bosch Rexroth "Fokusräume" genannt, in die man sich als Kleingruppe zurückziehen kann, und Einzelarbeitsplätze gibt es hier. "Diesen Bereich buchen auch andere Abteilungen unseres Lohrer Standorts für Workshops oder Meetings", sagt Stefan Lehnert. "Der Creative Space schafft einen Rahmen, um freier zu denken. Das ist anders, als wenn man im klassischen Besprechungsraum mit einem großen Tisch sitzt."

    Home Zone: Reihenweise Schreibtische, die flexibel genutzt werden

    In den Stockwerken darüber befinden sich die Home Zones der verschiedenen Teams. Neben weitläufigen Bereichen, die man früher als Großraumbüros bezeichnet hätte, gibt es auch dort Rückzugsorte für kleinere Gruppen und Einzelarbeit sowie Smart-Meeting-Räume. 

    In den offenen Bereichen steht ein Schreibtisch neben dem anderen, alle höhenverstellbar und mit zwei Bildschirmen sowie einem Netzwerkkabel ausgestattet. Stifte und Papier oder persönliche Gegenstände wie private Fotos und Kalender gibt es dort nicht. Nicht einmal Telefonapparate stehen auf den Schreibtischen. "Wir haben schon vor Jahren auf Internet-Telefonie umgeschaltet", erklärt Lehnert, der selbst im "CU.BE" arbeitet. "Dadurch, dass die Teams ihre Home Zones haben, entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl."

    In den sogenannten Home Zones im "CU.BE. Lohr" von Bosch Rexroth stehen Schreibtische, die die Mitarbeitenden nutzen können, wenn sie vor Ort arbeiten.
    In den sogenannten Home Zones im "CU.BE. Lohr" von Bosch Rexroth stehen Schreibtische, die die Mitarbeitenden nutzen können, wenn sie vor Ort arbeiten. Foto: Daniel Peter

    Wer im "CU.BE" arbeitet, hat ein eigenes Schließfach für Tastatur und Computermaus, Laptop und Headset.  "Wir haben innerhalb der Home Zones keine festen Arbeitsplätze", sagt Lehnert. "Jeder setzt sich dorthin, wo er möchte." Weil Mitarbeitende mobil arbeiten können, braucht es nicht mehr für jeden Mitarbeitenden einen eigenen Schreibtisch. So kann Bosch Rexroth bei Neubauten wie dem "CU.BE" vermeiden, dass Arbeitsmittel, etwa Schreibtische, ungenutzt bleiben.

    Meetings finden hybrid statt, arbeiten ist von überall aus möglich

    Zusammengearbeitet wird sowohl vor Ort als auch virtuell, arbeiten sei von überall aus möglich, sagt Göbbels. Meetings könnten problemlos hybrid stattfinden – das sei eine Selbstverständlichkeit im international agierenden Unternehmen.

    "Wir haben uns während der Corona-Lockdowns professionalisiert, sowohl technisch als auch persönlich."

    Andrea Göbbels, bei Bosch Rexroth Lohr zuständig für Führung, Unternehmenskultur und Transformation

    Doch auch das musste bei Bosch Rexroth erst gelernt werden. "In den Corona-Lockdowns waren wir gezwungen, Besprechungen digital durchzuführen", sagt Göbbels. "Wir haben uns während dieser Zeit professionalisiert, sowohl technisch als auch persönlich." Sie selbst habe sich zum Beispiel erst in die Rolle der Moderatorin eines digitalen Workshops einfinden müssen.

    Wo es zweckmäßig sei, finden auch jetzt Besprechungen digital statt. Damit könne manche Dienstreise entfallen. "Wenn jemand den ganzen Tag lang Online-Meetings hat, ist es egal, von wo aus gearbeitet wird", sagt Lehnert. Das Wichtigste sei, den Mitarbeitenden die entsprechenden technischen Kommunikationsmittel und Online-Anwendungen zur Verfügung zu stellen, damit sie störungsfrei arbeiten können.

    "Wir überlassen es den Teams innerhalb des Smart-Work-Rahmens zu entscheiden, wie sie zusammenarbeiten wollen", sagt Andrea Göbbels. Das unterscheide sich je nach Abteilung und Team. Dadurch, dass den Mitarbeitenden viel Eigenverantwortung bei der Organisation ihrer Arbeit eingeräumt werde, seien sie motivierter und produktiver.  

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