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Wie ein Schraubenzieher im Ohr

Karlstadt

Wie ein Schraubenzieher im Ohr

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    Wie ein Schraubenzieher im Ohr
    Wie ein Schraubenzieher im Ohr Foto: FOTO KAMM

    Keine tanzende Gruppe kam ohne Zugabe von der Bühne, und das Publikum sparte nicht mit Applaus. Entgegen möglicherweise aufkommenden Gerüchten spielte Jürgen Schultheiß, der als langjähriger "Sitzungspräsident" der Bühler Kappenabende wieder durch das Programm führte, bei der Starsuche keine Rolle.

    Bei "Bühler hat den Superstar" wurden zeitweise sogar Wunderkerzen geschwenkt. Die ebenso fachkundige - "Django hört seit Jahren nur Bayern 1" - wie gnadenlose Jury ließ dennoch kein gutes Haar an den Künstlern. Obwohl Interpret Andi das Lied "Frauen gegenüber bin ich willenlos" im Vollplayback gab, andere sangen selbst, hieß es von der Jury: "Fühlt sich an wie ein Schraubenzieher im Ohr". Gabi (König in Deutschland) sollte zur Meinungsfindung in die Kabine kommen, Klaus (Anton aus Tirol) hätte ein Jurymitglied am liebsten die Stimmbänder rausgeschnitten, wenn es nicht strafbar wäre.

    Wie beim Original durfte schließlich das Publikum abstimmen, auch in Bühler wunderte sich wohl mancher über das Ergebnis.

    Der Bunte Abend begann mit einer Premiere: Erstmals trat die neu gegründete, zehn Mädchen starke Minigarde auf. Wie bei zwei weiteren Tanzgruppen zeigten sich auch ihre Trainer (Stefanie Jansen und Nadine Schultheiß) großzügig: Insgesamt drei professionell auf Leinwand gemalte und wiederverwendbare Bühnenhintergründe zahlten sie aus eigener Tasche.

    "Kasimir - ein Außerirdischer erkundet die Liebe", so war der erste Sketch überschrieben. Da Kasimir (Steffen Bachmann) von Bernd (Marcel Born) ständig wissen wollte, was Liebe sei, ließ der sich dazu herab, der "blonden Ziege" Claudia (Teresa Lummel) ein Küsschen zu geben. Kasimir erinnerte das an "Kaugummiklauen".

    Ein versoffener Kellner (Claudia Lankes) und ein kritischer Gast (Martina Schultheiß) trafen "beim Alies" aufeinander, was nicht ohne verschüttete Gläser abging.

    Die Teens (trainiert von Stefanie Jansen und Astrid Zapf) tanzten schwungvoll in knackigen Kostümen, bevor Petra Nicklaus einen Mann mimte und mit bewährten Witzen "Der Herr im Haus bin ich" feststellte. Seine Frau habe er über die Kontaktanzeige "Frau mit Traktor gesucht" gefunden. Der einzige Reiz sei inzwischen der Hustenreiz, bei Sex habe er obendrauf Höhen- und untendrunter Platzangst.

    Nach der Pause heizte der "Unterhosenchor" mit komischen Liedgut wie "der kürzeste Zug ist der Schlafanzug" die Stimmung wieder an. Sein Outfit - ausladende Liebestöter - verfehlte die Wirkung nicht.

    Als Wahlhelferinnen plauderten Stefanie Jansen und Beate Friedrich über das Dorfgeschehen wie auch die Lage der Nation. Markus solle am Eußenheimer Rathaus Gras ansähen, damit es nicht so klappert, wenn das Geld zum Fenster rausgeworfen wird. "Bei der Regierung stöhnt man länger", klärte Stefanie über den Unterschied zwischen einem Orgasmus und einer SPD-Regierung auf.

    Mit etwas nackter Haut und viel Erotik tanzten die Crazy Girls (trainiert von Ella Reuter).

    In "Die Drei von der Fleischtheke" zeigten Herbert Gerhard, Manfred Weißenberger und Frank Kütt, dass die Metzgerei in Bühler die bessere Zeitung ist. Die Münsterer Feuerwehr habe ihr Feuerwehrauto mit dem Traktor anschleppen wollen. Dabei war nur der Tank leer, und auch dem Traktor ging der Diesel aus. Dem Gregor hätten die Bäuerli übel mitgespielt, er sei mit dem Auto im Maisfeld gelandet, weil einer zuvor "Maisblitzsamen" auf der Straße verloren habe.

    Als Dozentin der "Hubologie" zeigte Gabi Reuter die Eigenschaften von "Hubi" Hubert Rosenzweig am "Objekt" auf, "Hubi" trat im Bademantel auf. Hubi sei "ein Kerl" und kenne vier Aggregatszustände: "Ohne Bier", "mit Bier", "mit viel Bier" und "mit viel zu viel Bier". Er sei stark dekorativ, insbesondere im Münsterer Feuerwehrauto.

    Nicht nur aufgrund dieser Vorarbeit hatte das Männerballett als Schlussnummer mit einer leichten Stripeinlage und Limboelementen keine Probleme, den Saal nochmals zum Kochen zu bringen.

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    Foto: FOTO JÜRGEN KAMM
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    Foto: FOTO JÜRGEN KAMM

    Trotz abwechslungsreicher Darbietungen zogen Umbaupausen zwischen fast allen Auftritten den Abend etwas in die Länge, wobei die "Sufffoniker" als musikalische Stimmungsmacher einiges überbrückten.

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