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Gemünden/Schaippach: Wie eine einzige Straßenlampe den Gemündener Stadtrat gut beschäftigt hat

Gemünden/Schaippach

Wie eine einzige Straßenlampe den Gemündener Stadtrat gut beschäftigt hat

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    Am Weg zum Sportheim in Schaippach soll eine weitere Straßenlampe aufgestellt werden.
    Am Weg zum Sportheim in Schaippach soll eine weitere Straßenlampe aufgestellt werden. Foto: Björn Kohlhepp

    Seit Jahren wünschen sich die Schaippacherinnen und Schaippacher eine bessere Beleuchtung des außerhalb liegenden Wegs zum Sportheim, der einzigen Einkehrmöglichkeit dort. Aber schon 2014 wurde ein Antrag auf drei Straßenlampen mit einer Stadtratsmehrheit von 8 zu 13 abgelehnt. Eine Präzedenzfall wurde befürchtet, weil auch andere Sportplätze, etwa in Adelsberg, Massenbuch oder Wernfeld, außerhalb liegen. Der SV Schaippach müsse sich selbst kümmern, hieß es. Tatsächlich stellte der SV danach beim Sportheim selbst eine Lampe auf.

    Nun hat Stadtrat Erhard Wiltschko (FWG) einen Antrag auf eine weitere Straßenleuchte gestellt, den die Gemündener Stadtverwaltung in einer Stellungnahme jedoch abschlägig beurteilte. Aber Wiltschko ließ nicht locker, und am Ende schlug sich der Stadtrat auf seine Seite und stimmte gegen die Einschätzung des Rathauses.

    FWG wollte Lampe trotz ablehnender Haltung des Rathauses

    Seitens der Stadtverwaltung hatte es geheißen, dass sich seit der früheren Ablehnung nichts grundsätzlich verändert habe. Nach wie vor könne der Bedarf für die Erweiterung der Straßenbeleuchtung nicht erkannt werden, hieß es in der schriftlichen Antwort. Die Kosten wurden mit rund 2000 Euro veranschlagt. FWG-Fraktionsführer Gerhard Thumes sagte am Montag in der Sitzung dazu: "Unsere Fraktion wünscht trotzdem, dass die Lampe in Schaippach gemacht wird. Wir halten das für dringend notwendig." Wiltschko argumentierte, dass das Sportheim ein Mittelpunkt und ein Festplatz für das Dorfleben sei, außerdem donnerstags Treffpunkt für ältere Schaippacherinnen und Schaippacher. Das Sportheim werde überall gelobt, Wandergruppen dort verköstigt. "Die Kosten verträgt dieser Haushalt der Stadt Gemünden."

    2017 hat ein Sponsor am Sportheim schon eine Straßenlampe gestiftet.
    2017 hat ein Sponsor am Sportheim schon eine Straßenlampe gestiftet. Foto: Karlheinz Huber

    Bürgermeister Jürgen Lippert entgegnete: "Es geht nicht um die Kosten von 2000 Euro." Eine einzige Lampe bilde keinen Lückenschluss, so Lippert. "Das ist kein Baugebiet, also besteht auch kein Bedarf, eine Straßenlampe anzubringen." Das Sportheim liege in anderen Stadtteilen auch außerhalb, insofern müsse man gleiche Sachverhalte auch gleich behandeln. Wiltschko fand jedoch, dass die genannten in Adelsberg und Wernfeld nicht vergleichbar seien, in Schaippach lägen Wasser und Strom in der Sinntalstraße – das sei aber auch in anderen Stadtteilen der Fall, so Lippert.

    Ferdinand Heilgenthal (SPD) sprang Wiltschko bei: "Man kann nicht alles verallgemeinern." Ihm leuchte die Notwendigkeit der Lampe ein. Matthias Risser (CSU) sagte, das Thema liege seit neun Jahren auf dem Tisch. Der Vergleich mit anderen Stadtteilen sei an den Haaren herbeigezogen. Lippert nahm es mit Humor: "An meinen Haaren ist es sicher nicht herbeigezogen."

    Ralf Obert fürchtete Präzedenzfall

    Ralf Obert (BfB) erzählte, dass eine Lampe an der Adolphsbühlhalle in Adelsberg einst auch abgelehnt worden sei, obwohl dort im Dunkeln "die Damen" über die Bordsteinkante gestolpert seien. In Adelsberg hätten sie selbst für Beleuchtung sorgen müssen. Eine Lampe in Schaippach sah auch er als Präzedenzfall, auf den hin auch in anderen Stadtteilen Begehrlichkeiten wachsen könnten. Erhard Wiltschko sagte, der SV habe die Sache ja auch selbst in die Hand nehmen wollen, um die 120 lampenfreien Meter zu überbrücken, "aber wir dürfen nicht", weil es eine öffentliche Straße sei.

    Schließlich kam es zur Abstimmung – und diesmal hatte der Antrag Erfolg. Mit 13:10 Stimmen wurde der Antrag auf eine neue Lampe genehmigt.

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