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Wiesenfeld: Wiesenfelder Ortsumgehung wird nochmal teurer: 20.000 Kubikmeter Erde müssen nachgeliefert werden

Wiesenfeld

Wiesenfelder Ortsumgehung wird nochmal teurer: 20.000 Kubikmeter Erde müssen nachgeliefert werden

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    Bei der Baustelle in Wiesenfeld fehlen ungefähr 20.000 Kubikmeter Erden. (Archivbild)
    Bei der Baustelle in Wiesenfeld fehlen ungefähr 20.000 Kubikmeter Erden. (Archivbild) Foto: Björn Kohlhepp

    Die Kosten für den Bau der Wiesenfelder Ortsumgehung steigen weiter. Wie die Mitglieder des Karlstadter Bauausschusses am Dienstag erfuhren, fallen nun weitere 566.000 Euro für das Großprojekt an. Zuletzt wurden im vergangenen Oktober Nachtragsangebote der Baufirma Stolz verhandelt. Schon damals ergab sich eine nicht einkalkulierte Summe von etwa 400.000 Euro. Somit ist die Ortsumgehung bislang in Summe eine knappe Million Euro teurer geworden.

    Als das Planungsbüro Krebs und Kiefer aus Darmstadt im Vorjahr die Nachträge vorstellte, die nicht Bestandteil des ursprünglichen Vertrages waren, wurden Leitungsgräben thematisiert. Die kamen jetzt wieder zur Sprache – allerdings aus einem erfreulichen Grund. Nach der damaligen Sitzung wurde nach Möglichkeiten gesucht, Geld und Arbeitszeit einzusparen. Nach Abstimmungen zwischen Planer, dem Wasserwirtschaftsamt und der Bauverwaltung wird jetzt eine alternative Form der Entwässerung angepeilt. 

    Entwässerung mit Pumpkraftwerk

    Eines der Regenrückhaltebecken wird doch nicht über einen kostenintensiven, 500 Meter langen Auslaufkanal in der Erlenbacher Straße entwässert. Stattdessen möchte man eine mit 250 Metern deutlich kürzere Druckleitung in Richtung des anderen Regenrückhaltebeckens am Lepbach realisieren. Das bedeutet einfachere Tiefbauarbeiten, sagt Marco Amrhein, Fachbereichsleiter für Bauwesen und Stadtentwicklung. "Man hätte sonst massiv in die Erlenbacher Straße eingreifen und starken Asphaltrückbau betreiben müssen", erklärt er.

    Obwohl der Ersatzbau eines Pumpkraftwerks mit Stromanschluss für 85.000 Euro nötig wird, fällt die neue Vorgehensweise unterm Strich günstiger aus als die vorherige. Das freut auch Johannes Weimann vom Ingenieurbüro Weimann, einem Subunternehmen von Krebs und Kiefer. "Was wir da in der Erlenbacher Straße an Aufwand gehabt hätten, das muss sich erstmal gegenrechnen", meint er.

    Das war es dann aber auch mit den finanziell erfreulichen Punkten. Um den Kreisverkehr und die umliegenden Verkehrsinseln zu umranden, sind spezielle Flachbordsteine (F15) mit Weißvorsatz gewünscht. Die standen laut Amrhein ursprünglich auch so im Plan. Im Leistungsverzeichnis tauchten dann plötzlich andere graue Bordsteine (F5) auf, die an diesen Stellen ohnehin nicht funktioniert hätten. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 30.000 Euro

    Baustelle hat viel zu wenig Erdmasse

    Eine Großbaustelle braucht auch große Mengen an Erde. Bei der Erdmassenbilanz im Vorfeld der Arbeiten scheint jedoch etwas schiefgelaufen zu sein. Statt der im Erdauftrag stehenden 117.000 Kubikmeter stehen nur 97.000 Kubikmeter im Erdabtrag zur Verfügung. Auch nachdem man die Böschungsneigungen angepasst hat, fehlen immer noch 15.000 Kubikmeter. Kostenpunkt: gut 187.000 Euro.

    Amrhein erläutert, dass man im Vorentwurf im Jahr 2017 noch von einem überschaubaren Defizit von 6000 Kubikmetern ausgegangen sei. Woher die neue Zahl jetzt kommt, sei "nicht endgültig aufzuklären". Ausschussmitglied Eugen Köhler (CSU) zeigt sich irritiert. "Normal sollte so eine Massenbilanz doch ungefähr aufgehen", sagt er. Bauingenieur Weimann konnte das ebenso wenig erklären wie Amrhein. "Woher das Massendefizit kommt, ist schwierig zu sagen, aber es ist eben da und wir brauchen den Boden", stellt er klar. Der fehlende Boden ist zusätzlich zu den ausgeschriebenen Mengen an die Baustelle zu liefern.

    Material nach Straßenrückbau in Holland verbrannt

    Die größten unverhofften Kosten entfallen aktuell auf die Entsorgung der PAK-haltigen Oberflächenbefestigungen beim Straßenrückbau der Staatsstraße 2435 sowie der MSP13 und MSP14. Hierbei muss deutlich mehr pechhaltiges Material ausgebaut werden als ursprünglich angenommen. Der anfallende Sondermüll wird als stark wassergefährdend und krebserregend eingestuft. Das Material wird zunächst nach Hanau gebracht und von dort aus auf dem Seeweg nach Holland verschifft und verbrannt, sagt Amrhein und erklärt: "Das sind Anlagen, die in Deutschland nicht genehmigt werden." Die Entsorgung wird knapp 306.000 Euro mehr kosten als angenommen.

    Zieht man die Fördergelder ab, entfallen durch die Nachtragsangebote etwa 120.000 Euro der Zusatzkosten auf die Stadt Karlstadt. Der Ausschuss empfahl dem Stadtrat, die zusätzlichen Leistungen ausführen zu lassen. 

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