Doch keine Badesaison im Wonnemar: Wie der Betreiber des Marktheidenfelder Schwimmbads am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärt, werden die Schwimmbecken nicht wie angekündigt am Donnerstag, 6. Juni, eröffnet. Wie Interspa-Sprecher Stephan Distel schreibt, fehlt die Genehmigung des Gesundheitsamts, es gebe "Unstimmigkeiten bei der Betrachtung einiger gemessener Werte". Wie das zuständige Landratsamt Main-Spessart auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, waren die Wasserwerte nicht in Ordnung.

In der Mitteilung des Wonnemars wird der Interims-Badmanager Alexander Happold zitiert: "Bei der nun geforderten erneuten Laboruntersuchung müssen komplett alle Werte nochmals gemessen werden." Die mikrobiologische Untersuchung müsste nun noch einmal von einem unabhängigen Labor durchgeführt werden und dauere zehn Tage, heißt es weiter.
Sauna soll am Donnerstag wiedereröffnet werden
Für den Donnerstag ist aber die Eröffnung des Sauna-Bereichs geplant, daran hält die Betreiberfirma Interspa fest. Das Warmwasserbecken in diesem Bereich werden man auch sperren, bis die neuen Proben-Ergebnisse vorliegen. Den Eröffnungstermin am Donnerstag hatte das Unternehmen erst am Montag kommuniziert. Zuvor hatte es geheißen, man wolle schon im Mai öffnen.
Trotz aller Öffnungspläne von Interspa steht noch immer der seit Jahren andauernde Rechtsstreit mit der Stadt Marktheidenfeld im Raum. Im Januar 2021 hatte die Stadt den Heimfall des Bades beantragt, nachdem die Interspa-Besitzgesellschaft insolvent wurde. Ein Schiedsgericht hatte der Stadt im Juli 2022 zwar Recht gegeben, die Entscheidung wurde auch im Dezember 2023 vom Oberlandesgericht München bestätigt. Eine Rolle spielte dabei auch, dass ein Verantwortlicher der Wonnemar-Gesamtgesellschaft im Oktober 2022 wegen illegaler Wasserentnahmen verurteilt wurde.
Gerichtsbeschluss kann nicht umgesetzt werden
Doch seither kann die Stadt den gültigen Gerichtsbeschluss nicht umsetzen, da Interspa die Schlüssel nicht herausgibt. Entscheidend dabei ist der Unterschied zwischen der Besitz- und der Betriebsgesellschaft. Denn den bisherigen Rechtsstreit hat die Stadt mit der Interspa-Besitzgesellschaft ausgetragen. Diese argumentiert jedoch, dass derzeit die Betriebsgesellschaft im Bad sei und dieses auch öffnen wolle. Man sei also nicht für die Herausgabe verantwortlich. Laut der Stadt Marktheidenfeld ist die Betriebsgesellschaft jedoch unrechtmäßig im Bad, da der Pachtvertrag bereits gekündigt wurde.

Am 25. Juni steht deshalb erneut eine Verhandlung vor dem Würzburger Landgericht an, bei der die Stadt die Herausgabe des Wonnemars durch die Betriebsgesellschaft erreichen will.