Die Stadt- und Gemeinderäte aller sechs Kommunen der Sinngrundallianz haben in ihren jüngsten Sitzungen klar votiert, den am 1. September 2016 gestarteten Zusammenschluss fortzuführen. Das eigentliche Konzept für die ILE-Fortschreibung muss ein externes Büro erstellen. In der gemeinsamen Sitzung aller Bürgermeister und Räte der Allianzkommunen in Obersinn präsentierte Heike Glatzel die Leistungen ihres Büro Regionalberatung FUTOUR (München) per Videokonferenz. Weiter stellten Allianzvorsitzende Bürgermeisterin Zita Baur sowie die Umsetzungsbegleiter Lukas Weis und Sebastian Schneider die aktuellen Projekte der ILE vor.
Baur erklärte den 55 erschienenen Kommunalpolitikern, dass nach Ausschreibung und Vorstellung das Büro Futour am besten überzeugte. Das Beratungsunternehmen mit fünf Standorten in Deutschland sehe die Umsetzungsberatung im Fokus und setzt auf die Bausteine Bestandsanalyse, Bewertung und ILEK-Erstellung. "Herausforderung für mich sind die fallenden Einwohnerzahlen bei steigendem Altersdurchschnitt der Bürger", erklärte Glatzel. Noch im Dezember sind die Räte mit digitalem Fragebogen in einer Umfrage zu neuen Projekten gefordert. In einer Neujahrsgrußkarte möchte Glatzel alle Bürger unter dem Motto "Ihr Engagement ist gefragt" zum Ideenworkshop am 9. Februar 2023 in der Sinngrundhalle Burgsinn eingeladen.
Alle 71 Projekte auf der Homepage
Im Frühjahr 2023 sollen in einem digitalen Workshop Projekte ausgearbeitet werden, während die Fertigstellung der ILEK-Fortschreibung mit öffentlicher Präsentation in einer Abschlussveranstaltung für Juni 2023 terminiert ist. Die Zeitrahmen der Umsetzungs-Konzepte gilt auf die Dauer von fünf Jahren, vom Juni 2023 bis Mai 2028.
Das zweite Treffen der Allianzräte in diesem Jahr rechtfertigte Baur mit deren Wunsch auf mehr Informationen. Seit der Zusammenkunft in Rieneck im Juni wurden neue Projekte auf den Weg gebracht, erklärten Weis und Schneider. Beide freuten sich über die zahlreichen Kommunalpolitiker und stellten die aktuellen Projekte der Allianz vor. Hier ein Auszug: So sind auf der Webseite die sinngrundweit initiierten 71 Projekte als Liste und als Karte zu finden. Ebenso die Jahresberichte und Protokolle der Vorstandssitzungen, die Transparenz spiegeln.
Redakteure für den Erhalt des Dialektes gesucht
Im Sinngrundkreuzworträtsel wird auf spielerische Art der Sinngrund entdeckt. Erfolgreicher Dauerbenner ist das Regionalbudget. Von 2020 bis 2022 wurden 108 Anträge gestellt, 34 Projekte erhielten eine Förderzusage von 290.000 Euro. Damit ist man in Unterfranken eine der effektivsten Allianzen, so Lukas Weis. Beim Jugendprojekt liegt man in der Prozessabstimmung, während der Imagefilm über Allianzkommunen ausschließlich positives Feedback erhielt.
Die jetzt anlaufende Kulturdatenbank möchte alles Wissen in Text und Bild, Sagen, Legenden, Beiträge, Sprache und Dialekt in digitaler Form dauerhaft konservieren. Redakteure werden aus allen sechs Kommunen gesucht. Vorsitzende Baur würde sich über Dialekt-Tonaufnahmen aus verschiedenen Dörfern freuen. Recht neu ist die sinngrundweite Verleihübersicht. Kommunen melden, was alles ausleihbar ist und Vereine können sich untereinander austauschen, um Doppelkäufe zu vermeiden. In Zusammenarbeit mit dem WWA wird ein Sturzflutrisiko-Managementkonzept ausgearbeitet, um wirkungsvolle Maßnahmen sowie eine Gefahren- und Risikobeurteilung treffen zu können. Eine Förderung von 75 Prozent ist möglich.