Onlinedating – damit begibt sich Monsieur Pierre (Michel Schäfer) auf für ihn bisher unbekanntes Terrain. Alex (Timo Dassinger) soll Pierres Computerlehrer werden. Das wünscht sich Pierres Tochter Sylvie (Anja Becker). Alex ist erfolgloser Schriftsteller und der Freund von Pierres Enkelin Juliette (Mara Tonija). Als der junge Alex versucht, Pierre mit dem Internet vertraut zu machen und ihm Anweisungen gibt, auf die Menüleiste zu klicken und ein Fenster zu öffnen, öffnet Pierre kurzerhand das Küchenfenster und sucht in seiner Wohnung vergeblich nach einem Menü.
Eine Liebe mit 30 Jahren Altersunterschied
Seine Schwierigkeiten mit dem Internet sorgt für Lachen bei den etwa 20 Besuchern, die sich die Premiere der Komödie "Monsieur Pierre geht online" im kleinen Theater der Spessartgrotte in Langenprozelten bei Gemünden angesehen haben.
Doch irgendwann macht es auch bei Monsieur Pierre "Klick" und er erstellt sich ein Onlinedating-Profil. Dort ist er ab da als "Pierrot98" unterwegs. Nach einigen Klicks stößt er auf die 31-jährige Flora (Andrea Feuchtenberger). Von da an scheint es um ihn geschehen: Beim Chatten mit der Brüsslerin verliebt er sich Hals über Kopf und auch sie ist von seinen verführerischen Nachrichten angetan. Kurzerhand verabreden sie sich für ein "Rendezvous" in einem Restaurant in Brüssel. Das einzige Problem: Flora weiß nicht, dass der 64-jährige Pierre hinter den romantischen Nachrichten steckt, denn auf dem Datingportal gibt er an, 30 Jahre jünger zu sein und verwendet ein Foto von Alex, dem Freund seiner Enkelin. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Alex und Pierre machen sich in einem gemieteten Auto auf den Weg von Paris nach Brüssel. Alex zeigt sich nicht begeistert, dass er an Pierres Stelle zum Date mit Flora gehen soll. Nicht zuletzt, weil die beiden Sylvie und Juliette nichts davon erzählt haben, wohin die Reise geht und weshalb. Sylvie und Juliette sind verblüfft über Pierres plötzlichen Wesenswandel und neugierig, was dahinter steckt. Denn seit dem Tod von Pierres Frau vor etwa zwei Jahren hat dieser das Haus nicht mehr verlassen. Pierre scheint nun wie ausgewechselt. Der deprimierte alte Mann blüht vor neuer Lebensenergie.
"Monsieur Pierre" erschien zunächst als Film
Schließlich geht Alex an Pierres Stelle zum Date. Flora verliebt sich – in Pierres Worte und in Alex' Küsse. In beiden Männern regen sich auch die Gefühle für Flora.
Immer wieder lachte das Publikum laut und herzlich, wenn Pierre sich am Computer versuchte oder eine Diskussion zwischen Alex und Pierre entsteht. Die Situation verzwickt sich während der Komödie immer weiter und gerät in Schieflage. Bei Kerzenschein und romantischer Atmosphäre entführt die Spessartgrotte das Publikum in die Welt von Monsieur Pierre und seiner Familie.
"Monsieur Pierre geht online" kam 2017 als Film heraus. Nun ist das Stück nach dem Film mit dem originalen Titel "Un profil de deux" von Stéphane Robelin auch auf der Bühne der Spessartgrotte zu sehen. Regie führt hier Helga Hartmann, Leiterin der Spessartgrotte. Gespielt wird nach der Bühnenfassung von Folke Braband.
Essen und Getränke während des Stücks und in der Pause sorgen gleichzeitig für familiäre und lockere Stimmung. Aus Publikumsreihen sind Wörter zu hören, wie "spannend", "ein interessantes Stück" und "mit Witz gespielt".
Wie die Geschichte von Monsieur Pierre und seiner Familie endet, ist derzeit in der Spessartgrotte in Langenprozelten zu sehen. Weitere Vorstellungen der Komödie finden unter anderem am 3., 9., 16., 25. und 30. Juni statt. Alle Termine unter www.spessartgrotte.de.