Die Fellener sind ein besonderes Völkchen. Gemeinsam realisieren sie Projekte, engagieren sich im Sozialen und entwickeln seltsam anmutende Ideen für die gute Sache. Nun fuhren sie ein Zwölfstunden-Radrennen für die Aktion Sternstunden „Hungerhilfe Ostafrika“ von Bayern 3.
Die radsportbegeisterten Fellener André Pfeifroth und Kevin Fürsch wetteten, dass sie in 24 Stunden auf einem Straßenrundkurs mehr Runden schaffen als ein gleichzeitig fahrendes Team, das sich abwechselt. Zwar waren schnell die Wetteinsätze und ein 540 Meter langer Rundkurs im Neubaugebiet „Forst“ festgelegt, doch einigte man sich schließlich auf ein Zwölfstundenrennen. Alle Anlieger des Gebietes waren damit einverstanden, dass ihre Anwesen einen Tag lang nicht mit Autos zu erreichen waren. Erst dann war auch Bürgermeisterin Zita Baur dabei und erließ eine Straßensperrung.
Spendenbox und Getränkestation
Da auch für die gute Sache etwas herausspringen sollte, errichteten die Organisatoren am Zieleinlauf, auf dem Anwesen Bruno Fischer, Zelte, Grill-, Kuchen- und Getränkestationen sowie Spendenboxen. Bratwürste und Kuchen waren gestiftet.
Um sechs Uhr standen André Pfeifroth und Kevin Fürsch sowie die Teamfahrer Joachim Fischer, Reinhold Schneider, Rainer Beck und Harald Beck an der Startlinie – alles Radsportbegeisterte, aber zwölf Stunden im Sattel stellen doch eine Herausforderung dar. Keiner war sich ganz sicher, ob er das durchhalten würde. Fast alle fahren mehrmals wöchentlich mit dem Fahrrad zur Arbeit und zwar in das 35 Kilometer entfernte Lohr oder 60 Kilometer nach Würzburg.
Dann fiel der Startschuss: André und Kevin stiegen für zwölf Stunden in die Pedale. Die Teamfahrer konnten sich stündlich abwechseln, später verkürzten sie auf eine halbe Stunde. Auf dem Kurs mussten pro Runde 8,4 Höhenmeter überwunden werden. In den ersten sechs Stunden lieferten sich die Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch weitere Fellener fuhren einige Runden mit, um der guten Sache zu dienen. Selbst Bürgermeisterin Baur zeigte sich sportlich und brachte es auf 50 Runden, was immerhin rund 27 Kilometer bedeutet. Den ganzen Tag über standen mehrere Hundert Zuschauer an der Strecke und feuerte die Radler kräftig an.
Nach der Hälfte des Rennens kam der Schock: Kevin Fürschs Kniescheibe sprang immer wieder heraus und er musste aufgeben. Nun lag die ganze Last auf den Andrés Schultern, der eisern kämpfte und gewann. Um 18 Uhr war das Rennen zu Ende, und es begann das große Rechnen. Die Einzelfahrer hatten knapp verloren: André und Kevin schafften insgesamt 621 Runden, was einer Gesamtdistanz von 335 Kilometern entspricht.
255 Runden im Alleingang
Dabei fuhr André 255 Runden im Alleingang. Das Team mit Joachim, Reinhold, Rainer und Harald schaffte drei Runden mehr und kam auf 624. Die Gesamtbilanz mit 5218 Höhenmetern, was eine Alpenüberquerung darstellt, sowie ein Stundenschnitt von 28 Kilometern pro Stunde unterstreicht die besonderes sportliche Leistung.
Wer gewonnen hatte, war aber eigentlich nebensächlich, denn es ging ja um die Spenden. Bis tief in die Nacht feierten Aktive und Zuschauer das Radrennen, so kam ein Reinerlös von 1122 Euro aus Spenden und Einnahmen zusammen. Dieser Geldbetrag wird in den nächsten Tagen der Aktion Sternstunden „Hungerhilfe Ostafrika“ von Bayern 3 übergeben.