Die Ahnenforschung als Teil der Heimatpflege und –kunde seiner Heimatgemeinde Oberlauda war für Wendelin Stephan von 1997 bis 2019 ein Schwerpunkt einer heimatgeschichtlichen, ehrenamtlichen, Tätigkeit. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist er bereits am 22. Januar diesen Jahres in seinem Wohnort Günzburg verstorben. Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung fand aus familiären Gründen in Reisenburg statt. Stephan wurde am 02. Oktober 1938 geboren. Bis zu seinem Tod war er in Oberlauda mit einem zweiten Wohnsitz gemeldet und insofern auch noch Einwohner seiner Heimatgemeinde.
Forschungsarbeit entstand aus einer spontanen Idee
Aus einer spontanen Idee entwickelte sich eine über zwölfjährige Forschungsarbeit in der Familien- und Ahnenforschung in Oberlauda. Heckfeld und Lauda kamen später dazu, „Querverbindungen“ bestanden ohnehin schon immer. Angefangen hatte alles ziemlich harmlos. Wendelin Stephan wollte 1997 aus Anlass eines Schülertreffens seines Jahrgangs 1938 für seine ehemaligen Mitschüler und Mitschülerinnen Ahnenreihen erstellen. Die Basis dafür waren einige Ahnennachweise aus dem Dritten Reich. Die auswertbaren Kirchenbücher der drei Gemeinden kamen schließlich noch dazu. Inzwischen sind rund 40.000 Personen erfasst, ab 1800 vorhandenen Daten konnten in ein Ahnenprogramm übernommen werden.
Alle Daten sind inzwischen digitalisiert
Der Forschergruppe gehörten, neben Wendelin Stephan, noch Uli Balbach, Reinhold Brennfleck, Wolfgang Haas, Peter Spänkuch und Albert Schreck an, denen vom damaligen Bürgermeister Otmar Heirich im ehemaligen Rathaus die entsprechenden Räume zur Verfügung gestellt wurden. Hier war auch die zentrale Anlaufstelle für die Gruppe. Die eigentliche Datenerfassung wurde jedoch im Wesentlichen zu Hause durchgeführt.
Zunächst wurden nur die Oberlaudaer Kirchenbücher ausgewertet (1625 bis 1957), in eine Datenbank übertragen, listenmäßig erfasst und in ein Ahnenprogramm aufgenommen. Wegen der familiären Verknüpfungen mit Lauda und Heckfeld kamen schließlich deren Kirchenbücher dazu. Alle Daten sind inzwischen digitalisiert und ermöglichen die Ausfertigungen von Stammbäumen. Die nachgewiesenen Namen reichen dabei von A wie Appel bis Z wie Zimmermann. Treibende Kraft war bis zum Schluss Wendelin Stephan, der sich mit dem von ihm angestoßenen Projekt weit über seine Heimatgemeinde hinaus bleibende Verdienste erworben hat.