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MAIN-TAUBER-KREIS (FEU): „Arme Sau – Das Geschäft mit dem Erbgut“

MAIN-TAUBER-KREIS (FEU)

„Arme Sau – Das Geschäft mit dem Erbgut“

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    Jüngstes Beispiel: Ein Filmabend mit Diskussion am Dienstag, 19. Juni, um 20 Uhr in der Stadthalle Grünsfeld. Der Film des WDR-Journalisten Christian Jentzsch mit dem Titel „Arme Sau – Das Geschäft mit dem Erbgut“ handelt von der Firma Monsanto, deren Forscher bestimmte Abschnitte des Schweine-Erbgutes entschlüsselt haben. Diese wollen sie nun weltweit als Patent anmelden.

    Der US-amerikanische Saatgutkonzern Monsanto produzierte ursprünglich chemische Spritzmittel für die Landwirtschaft. Doch seit Jahren weitet er seine marktbeherrschende Stellung auf die ganze Lebensmittelproduktion aus. Die Methoden: Firmenaufkäufe, Patente auf normales und genmanipuliertes Saatgut, Pflanzen, Tiere und Lebensmittel, Gerichtsprozesse gegen Landwirte.

    2005 hat Monsanto insgesamt ein Dutzend Patente auf die Züchtung von Schweinen bei der Weltpatentbehörde in Genf beantragt. Um zu verdeutlichen, welche Dimension Monsantos Patentabsichten haben, hat Greenpeace für einen Patentantrag die Erbanlagen der von Monsanto beanspruchten Schweinerassen untersucht. Das Ergebnis: Fast alle getesteten Schweinerassen aus konventioneller und ökologischer Zucht fallen unter die Patentansprüche. Wird das Patent bewilligt, kann Monsanto die Nachkommen dieser Schweine als Erfindung beanspruchen und von den Besitzern Lizenzgebühren kassieren.

    Landwirt Christoph Zimmer befürchtet, dass auch bei seinen Sauen und Ferkeln diese Gene längst vorhanden sind. Der Dokumentarfilm „Arme Sau“ folgt ihm auf seinem Weg durch deutsche Schweineställe. Mit DNA- Tests will er beweisen, dass in den Patentanträgen keine Erfindungen stehen, sondern dass hier ein Teil Natur, nämlich das ganz normale Schwein, in die Hände einer einzigen Firma fallen soll.

    Die Konsequenz für die Bauern: Würde das Patent genehmigt, müssten sie für jedes Schwein, das diese Genmarker trägt, Geld an Monsanto überweisen. Bei Futtermitteln, wie dem Genmais, ist das längst der Fall.

    Aber nicht der Frage des Geldes geht der Film nach, sondern auch der Frage, welche Risiken das für Verbraucher hat. In Amerika gibt es schon Fälle von Unfruchtbarkeit bei Tieren, die mit Genmais gefüttert wurden. Was geschieht wenn Menschen das Fleisch essen?

    Die Prognose deutscher Genforscher: Kleine Züchter werden wohl bald aufgeben müssen, weil weltweit nur noch ein paar große Konsortien im Wettstreit um ein marktgerechtes Schwein erfolgreich sein werden.

    Christoph Zimmer stellt sich nach dem Film der Diskussion. Die Herbsthäuser Brauerei, Mitglied der „Brauer mit Leib und Seele“, ist mit einem Stand vertreten und sammelt Unterschriften für Bier aus gentechnikfreiem Getreide. Der erst kürzlich mit dem Förderpreis Naturschutzhöfe ausgezeichnete Demeterlandwirt Uwe Wüst aus Brehmen präsentiert gentechnikfreie Produkte.

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