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Bad Mergentheim: Bei der Behandlung von Parkinson gibt es kein Patentrezept

Bad Mergentheim

Bei der Behandlung von Parkinson gibt es kein Patentrezept

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    Die Fachärzte beantworteten die Fragen der mehr als 200 Besucher (von links): der Urologe Dr. David Brix, Chefarzt PD Dr. Mathias Buttmann, der Neurologe Dr. Herbert Hock und die Oberärztin Barbara Schweigert.
    Die Fachärzte beantworteten die Fragen der mehr als 200 Besucher (von links): der Urologe Dr. David Brix, Chefarzt PD Dr. Mathias Buttmann, der Neurologe Dr. Herbert Hock und die Oberärztin Barbara Schweigert. Foto: ckbm

    Mehr als 200 Besucher nutzten beim Patiententag zur Krankheit Parkinson im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim die Möglichkeit, sich unter anderem über die Themen medikamentöse Therapie, Hilfe bei Blasenstörungen und Fahrtauglichkeit bei Parkinson zu informieren. An den Info-Ständen gaben Therapeuten, Selbsthilfegruppen und Pflegende außerdem Tipps, um den Alltag mit Parkinson besser bewältigen zu können. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

    Fragen der Patienten beantworten

    „Der Informationsbedarf der Betroffenen und Angehörigen bei dieser chronischen Nervenerkrankung ist hoch“, betonte Chefarzt Privatdozent Dr. Mathias Buttmann, der durch den Tag führte. Daher habe man beim diesjährigen Parkinson-Tag auch ganz konkret die Fragen der Betroffenen aufgegriffen. Probleme seien zum Beispiel Blasenstörungen und Urininkontinenz – sei es zu starker Harndrang oder auch Schwierigkeiten beim Entleeren der Blase. Dr. David Brix, Facharzt für Urologie in Bad Mergentheim, informiert in seinem Vortrag über die Hintergründe. Er zeigte in seinem Vortrag verschiedene Therapiemöglichkeiten auf: Sehr wichtig sei vor allem das Beckenbodentraining auch unterstützt mit Biofeedback. Daneben gebe es verschiedene Medikamente oder eine Art Schrittmacher für die Blase. „Ziel jeder Therapie ist es, die Kontinenz zu erhalten und damit die Lebensqualität für die Betroffenen zu erhöhen“, so Dr. Brix. 

    Für viele Betroffene ist auch die Möglichkeit selbst Auto zu fahren ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität. Dr. Herbert Hock, niedergelassener Facharzt für Neurologie, nannte in seinem Vortrag drei Kriterien, die bei der Frage nach der Fahrtauglichkeit von Parkinson-Patienten ausschlaggebend sind: Die Motorik, das Sehvermögen und das Auftreten kognitiver Störungen.

    Symptome mit Medikamenten mindern

    Barbara Schweigert, Oberärztin der Neurologie im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, zeigte im Anschluss verschiedene medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Parkinson auf. „Dabei können wir die Erkrankung selbst nicht heilen, wir können durch die Medikamente allerdings die Symptome mindern“, betonte die Fachärztin für Neurologie. Hauptsymptome bei Parkinson seien die Starre (Akinese) der Mimik, eine geminderte Beweglichkeit und eine verwaschene Sprache mit leiser Stimme sowie der Tremor, also das Zittern. „Ursache für diese Symptome ist ein Untergang von bestimmten Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin herstellen.“ Hier setze die medikamentöse Therapie an. Zum einen werde so der Abbau von Dopamin gehemmt; außerdem führen wird neues Dopamin in Form von L-Dopa oder Medikamente mit Stoffen, die Dopamin imitieren, zu geführt. „Bei Parkinson gibt es kein Patentrezept, das für jeden passt. Abhängig vom Alter, der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung muss die Therapie immer wieder neu angepasst werden“, so die Neurologin.

    Welche Trainingsmöglichkeiten es darüberhinaus gibt, stellten mehrere Therapeutinnen aus dem Caritas-Krankenhaus mit praktischen Übungen vor. In der Pause stellten unter anderem der Sozialdienst des Caritas-Krankenhauses und der Pflegestützpunkt des Main-Tauber-Kreises sowie ein Sanitätshaus weitere Hilfsmittel und Angebote mit Bezug auf die Krankheit vor. 

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