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Tauberbischofsheim: CDU-Abgeordnete Nina Warken im Austausch mit Agentur für Arbeit

Tauberbischofsheim

CDU-Abgeordnete Nina Warken im Austausch mit Agentur für Arbeit

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    Elisabeth Giesen und Nina Warken
    Elisabeth Giesen und Nina Warken Foto: Büro Warken, Anna-Lena Roth

    Die Bundestagsabgeordnete Nina Warken tauschte sich mit Elisabeth Gießen, der Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, über die aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt aus. Das teilte Nina Warkens Büro in einer Pressemeldung mit, der die folgenden Informationen entnommen sind.

    „Die Arbeitslosigkeit hat sich in beiden Landkreisen verändert“, beginnt Elisabeth Giesen ihre Analyse der aktuellen Arbeitsmarktzahlen im Main-Tauber- und Neckar-Odenwald-Kreis. Dies sei unter anderem auf die Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine zurückzuführen. Als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine leben heute 1,1 Million Ukrainerinnen und Ukrainer als Geflüchtete in Deutschland. Anders als andere Asylbewerber werden sie nicht ins Asylbewerberleistungsgesetz, sondern sofort ins SGB II eingegliedert. Damit profitieren die ukrainischen Geflüchteten von der Unterstützung durch die Jobcenter.

    Dennoch liege die Erwerbsquote ukrainischer Geflüchteter in Deutschland mit 25 Prozent bisweilen unter der anderer EU-Staaten wie etwa Polen (65 %) oder den Niederlanden (50 %). Die Gründe hierfür seien vielfältig, wie Nina Warken feststellt: „Unser Integrationskurssystem ist sicherlich gut, aber bei der Integration in Arbeit hinkt es noch.“ Ein Hindernis bei der Arbeitsaufnahme vermutet Elisabeth Gießen bei der Sprache. Hier weiß sie: „Der Wunsch, Sprachkompetenz zu erwerben, ist bei den Ukrainern sehr hoch.“ Jedoch gäbe es teils lange Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr für Sprachkurse. Da es sich bei den Geflüchteten zu einem großen Teil um Frauen und Kinder unter 15 Jahren handle, komme auch die Frage der Kinderbetreuung hinzu. Weiter sei gerade zu Kriegsbeginn nicht klar gewesen, wie lange die Menschen aus der Ukraine tatsächlich in Deutschland bleiben würden, weshalb von allen Seiten zunächst nicht die Priorität auf einer Arbeitsaufnahme lag.  

    Dabei besitzt die Gruppe ukrainischer Geflüchteter großes Potenzial, nicht nur für den Arbeitsmarkt, sondern auch für die demografische Entwicklung Deutschlands. Ein Großteil der Menschen ist im erwerbsfähigen Alter zwischen 25 und 50. Ungefähr 65 bis 70 Prozent von ihnen haben eine Berufsausbildung. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und mit dem Job-Turbo ihre Anstrengungen verstärkt, Geflüchtete schnell und möglichst nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nina Warken bewertet den Erfolg der Maßnahme allerdings als überwiegend mäßig.

    Eine Rolle spielt dabei vermutlich auch das Bürgergeld, das die Menschen aus der Ukraine aufgrund ihrer Einstufung in das SGB II erhalten. Die Diskussion, ob sich (Mehr-)Arbeit durch das Bürgergeld überhaupt noch lohnt, betrifft auch sie. Warken betont, dass neben dem Fördern auch wieder das Fordern eine größere Bedeutung bekommen müsse. Elisabeth Giesen stimmt ihr zu, dass jeder seinen Teil zum Erfolg beitragen müsse.

    Unternehmen aus Odenwald-Tauber suchen nach wie vor händeringend nach Fachkräften. Die Zahl der offenen Ausbildungsstellen liege deutlich über den Bewerberzahlen, so Giesen.  Gleichzeitig sei in beiden Landkreisen ein deutlicher Rückgang bei den Arbeitsstellen, besonders im Industriebereich, zu verzeichnen. Dort komme es auch vermehrt zu Kurzarbeit. Dies sei auf die insgesamt eingetrübte wirtschaftliche Lage Deutschlands zurückzuführen. Jedoch ist Giesen weiter optimistisch: „Menschen mit guten Qualifikationen können wir immer noch leicht in Arbeit bringen.“

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