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UETTINGEN: Die Aalbachtaler hören auf

UETTINGEN

Die Aalbachtaler hören auf

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    Bekannt fast auf der ganzen Welt: Die Original Aalbachtaler Musikanten haben in vielen Festzelten die Leute mit ihrer Stimmungsmusik begeistert. Jetzt setzt sich die Kapelle zur Ruhe.
    Bekannt fast auf der ganzen Welt: Die Original Aalbachtaler Musikanten haben in vielen Festzelten die Leute mit ihrer Stimmungsmusik begeistert. Jetzt setzt sich die Kapelle zur Ruhe. Foto: FOTO Aalbachtaler

    „Wir sind nicht traurig über unseren Rückzug, aber auch nicht besonders froh“, erklärt ihr Chef Willi Thoma. „Wir hören auf, wenn wir noch gefragt sind und nicht erst dann, wenn die Leute zu gähnen anfangen, wenn sie unseren Namen hören.“ Es werde halt schwieriger, berufliche und musikalische Interessen zu verknüpfen. „Wir sind auch nicht zerstritten, was bei anderen Kapellen zum Aufhören geführt hat.“ Wenn man am Montag spiele, müsse man mittags schon frei machen und den Dienstagmorgen auch, das würden die Arbeitgeber immer weniger tolerieren.

    Die „Aalbachtaler“ gibt es seit 1969, als Jugendkapelle des Gesangvereins vom heuer verstorbenen Wilfried Krampert ins Leben gerufen. Damals waren es um die 30 junge Leute, die unter Leitung von Willi Heußlein aus Billingshausen musizierten. Zu Spitzenzeiten zählte man sogar 37. Davon sind heute noch zwölf übrig geblieben.

    Fünf Jahre nach Gründung übernahm Willi Thoma die Leitung – und die hat er bis heute, insgesamt 33 Jahre lang. Engagiert wurden sie in ganz Nordbayern, auch im Odenwald im Hessischen oder im Sauerland. Alles durch Mundpropaganda!

    Kombinierte Konzert- und Ausflugsreisen führten sie 14 Tage lang nach Thailand sowie vier Wochen in die USA nach Los Angeles. Sie begleiteten auch die Gerolzhöfer in deren Partnerstadt Mamers in Frankreich.

    In Uettingen selbst spielten sie hauptsächlich zur Kirchweih, beim Waldfest oder im Fasching. 15 Jahre feierten sie ihr Bockbierfest mit der Bevölkerung. Eine Zeit lang wichen sie damit nach Lauda-Königshofen aus. Die Aalbachtalhalle wurde zu klein für 4000 Gäste.

    Besondere Höhepunkte? „Für uns waren alle Konzerte schön“, bekennt Willi Thoma. Aber auch an Unangenehmes erinnert er sich: Einige Male wurden Verstärker oder Musikinstrumente geklaut. „Das hat uns echt gewurmt, denn das Zeug ist teuer.“

    Reich geworden sind sie nicht. Das werden vielköpfige Kapellen selten. „Vielleicht haben wir ja auch zu viel in der Bar gelassen...“

    Überhaupt: die großen Zeltfeste wie früher gibt es nicht mehr, meint Thoma. Heute finden zu viele kleine statt, und da genügt oft ein Alleinunterhalter oder kleine Gruppen.

    Bürgermeister Karl Meckelein bedauert den Rückzug. Er sei immer stolz auf die „Aalbachtaler“ gewesen, die den Namen Uettingens fast bundesweit bekannt gemacht hätten. „Sie bauten ein tolles Renommee für uns auf.“ Er hofft, dass der „Aalbachtal-Express“ an die Erfolge anschließen kann.

    Diese Gruppe war die Nachwuchskapelle der Aalbachtaler, ist aber jetzt eigenständig. Aber auch hier gibt es laut Thoma Probleme. „Sie sind jetzt 15 Leute, waren aber auch schon mehr. Man kann auch hier beobachten, dass die Beständigkeit nicht mehr so gegeben ist wie früher. Aus den gleichen Gründen wie bei den „Original Aalbachtalern“...

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