Die Königshöfer Schnocken der Karnevalsgesellschaft Königshofen (KGK) sind seit Jahren für ihre atemberaubenden Schautänze bekannt. Bei der diesjährigen "Bunten Narrensitzung" am vergangenen Freitagabend legten sie nochmal eine Schippe drauf. Von den kleinen "Schnöckchen" bis hin zum frenetisch bejubelten Auftritt der "Dancing Moskitos" lieferten die über 120 Tänzerinnen der Schnocken ein wahres Feuerwerk der Tanzkunst ab – und überraschten sogar mit einer neuen Formation: den "Schnocken Ladies".
Doch das war nicht die einzige Premiere: Gleich zu Beginn der Prunksitzung präsentierten sich die Tauberhexen in ihrem 22. Jubiläumsjahr gemeinsam mit dem Turmbergteufel zu mystischen Klängen und mit dreistöckigen Hexenpyramiden. Auch in der Bütt gab es ein Debüt: Gerd Holler, Alexander Stangl und Bernd Weckesser diskutierten am Stammtisch als "Drei (B)Engel für Anna-Lena" über das Ortsgeschehen des vergangenen Jahres.

Da wurde etwa die Frage diskutiert, warum die Bäckerei Weber und die Metzgerei Tischer wohl keine gemeinsame Eröffnung hingekommen hätten und wann es an der schwierigen Ein- und Ausfahrtsituation der beiden Handwerksbetriebe wohl das erste Mal kracht. Es kam auch die Frage auf, ob das Rathaus vielleicht doch noch irgendwann in das nun schon seit über einem Jahr leerstehende Rathaus zieht. Schöne Büros mit Bett für die Work-Life-Balance seien schließlich vorhanden. Auch einen Insider-Tipp für den nächsten Königshöfer Weihnachtsmarkt "Gooden im Lichterglanz" hatten die drei für die Besucher parat. Da es offensichtlich an Tassen mangelte, solle man dieses Jahr am besten seine eigenen mitbringen.
Atemberaubende Tänze
Für die tänzerischen Höhepunkte sorgten vor allem die vereinseigenen Gruppen mit ihren kreativen Schautänzen und aufwändigen Kostümen. Nach dem Gemeinschaftstanz aller Tänzerinnen, bei dem sie die gesamte Halle mit ihrer Leidenschaft und ihrer Energie erfüllten, setzten die kleinen "Schnöckchen" einen weiteren Glanzpunkt. Unter dem Jubel der Zuschauer marschierten sie als meterlange Raupe auf die Bühne und verwandelten sich bei ihrem anschließenden Auftritt in verzückende Schmetterlinge. Tanzmariechen Franziska Schmidt zeigte mit ihrem Solo-Auftritt ihre besonderen Fähigkeiten und schwebte mit großer Eleganz über die Bühne. Die Tanzmäuse begeisterten als Turmbergwichtel und hatten sogar einen kleinen Turmbergteufel mit dabei. Die "Schnockettis" zeigten bei ihrem Showtanz, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Die "Schnocken-Ladies" stolzierten bei ihrer Premiere als putzende Hausfrauen in Kittelschürzen auf die Bühne, wechselten diese jedoch schnell gegen bunte Kleider und zeigten, dass auch sie noch ordentlich Party machen können. Für den tänzerischen Höhepunkt sorgten einmal mehr die "Dancing Moskitos", die auch dieses Jahr zeigten, dass sie zur "Champions League" der karnevalistischen Tanzkunst gehören. In puppenartigen Kostümen präsentierten sie einen atemberaubenden Tanz, bei dem sie mit Schnelligkeit, perfekter Synchronität und charismatischer Ausstrahlung überzeugten und durchaus gesellschaftskritisch den "Zirkus unserer Zeit" zu parodierten.
Hochkarätige Gäste
Daneben gaben sich bei den Schnocken auch zahlreiche hochkarätige Gäste die Ehre. Tänzerisch überzeugte die Prinzengarde der "Lustigen Vögel" Schweinberg, die Männergarde der FG Heeschter Berkediebe, die Rot-Gold-Garde der Narhalla Boxberg, die gemischte Schautanzgruppe der Jagsttal-Rebellen und die Männerschautanzgruppe Grünsfeld.

In der Bütt gastierten der Isegrim vom Unterschloss der FG Hordmer Wölf und "Karl und Karlotta" von den "Lustigen Vögeln" Schweinberg. Während der Isegrim vom Unterschloss das politische Geschehen des vergangenen Jahres humorvoll und auch kritisch Revue passieren ließ, gingen es "Karl und Karlotta" leichter an und gingen in ihrer Apotheke die verschiedenen "Schuhpladden" durch, wo sich unter anderem "Medizinal Hanf", "Tsäpfsche" und "Po Tenzmiddel" fanden.
An der Seite des Prinzenpaares Heike I. und Steffen I. sowie dem Kinderprinzenpaar Lisa I. und Noah I. führte Sitzungspräsidentin Anna-Lena Muthig wieder souverän und humorvoll durch das Programm. Für die musikalische Unterhaltung sorgten einmal mehr die Musikkapelle Oberlauda sowie der Fanfarenzug Kützbrunn.