Dieses Mal dauerte es nicht ganz so lange, bis das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Werbach feststand. Bereits um 18.41 Uhr stand das Wahlergebnis auf der Homepage der Gemeinde an Welzbach und Tauber. Kurze Zeit später trat der Noch-Bürgermeister und Vorsitzende des Wahlausschusses, Ottmar Dürr, vor die Bürgerinnen und Bürger im Rathaushof und verkündete den Wählerwillen.
Vor 14 Tagen beim ersten Wahlgang musste sich das Volk noch etwas gedulden, da war es kurz vor halb acht, bis das amtliche Endergebnis feststand. Nun hatte man sich im Wahlausschuss entschieden, die Formalien nach der Verkündung zu erledigen, ganz im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Schließlich wollte jeder wissen, wer denn nun der neue Bürgermeister von Werbach wird.

Dass es allerdings so eindeutig wird, hätten die wenigsten erwartet. Georg Wyrwoll gewann die Wahl mit 51,08 Prozent mehr als deutlich vor dem Zweitplatzierten Thomas König (34,73 Prozent), Stefan Kempf (12,19 Prozent) und Lutz Strobel (1,59 Prozent), 0,41 Prozent entfielen auf nicht nominierte Bewerber und Bewerberinnen. Damit stand fest, dass der in Frankfurt lebende Wyrwoll für die nächsten acht Jahre die Geschicke Werbachs lenken darf.
Ottmar Dürr gratulierte als Erster
Natürlich gratulierte ihm Ottmar Dürr als erster, danach der Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart und der Landrat des Main-Tauber-Kreis Christoph Schauder. "Herzlich willkommen in der kommunalen Familie", gratulierte er zu dem "deutlichen Wahlergebnis". Reinhart beglückwünschte auch die Bürgerinnen und Bürger von Werbach für das hohe Demokratierverständnis. "Sieger sind heute auch die Bürger aus Werbach, denn 72 Prozent Wahlbeteiligung sind sensationell". Und weiter sagte er: "Meister der Bürger als Bürgermeister zu sein, ist eine schöne Herausforderung". Reinhart sprach von einem langen und fairen Wahlkampf und dass er die Arbeit Wyrwolls unterstützend begleiten möchte.
Noch-Bürgermeister Ottmar Dürr lobte ebenfalls die hohe Wahlbeteiligung. "Davon lebt die Demokratie", so der Rathauschef, der nach fast 24 Jahren im Amt und fast 40 Jahren Kommunalpolitik am 30. Juni seinen Rathaussessel räumen wird. "Ich wünsche Ihnen bei Ihren Entscheidungen eine glückliche Hand", gratulierte er seinem Amtsnachfolger.

"Das will ich gerne tun", erwiderte dieser und dankte den Werbacher Einwohnern für das eindeutige Ergebnis, mit dem er so nicht gerechnet hatte. "Ich freue mich, dass ich die Zukunft von Werbach mit Ihnen allen mitgestalten darf in den kommenden Jahren. Ich freue mich über die Begegnungen und die vielen kleinen Gesten, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ich bitte Sie, mich mit demselben Wohlwollen weiter zu begleiten".
Anerkennende Worte für die Gegenkandidaten
Wyrwoll vergaß aber auch nicht seine bisherigen Gegenkandidaten: "Ich anerkenne den Einsatz meiner Mitbewerber, auch wenn ich nicht jeden Beitrag unbedingt erbaulich fand." Die hatten da schon den Rathaushof nach hinten verlassen. Vor allem für Thomas König war die Niederlage nur schwer zu verdauen. Am Tag nach der Entscheidung sagte er: "Vor allem möchte ich meinen Wählerinnen und Wählern danken. Warum ich in Niklashausen und Gamburg so schlecht abgeschnitten habe, kann ich nicht verstehen".
Nun soll wieder Ruhe im Ort einkehren, wünschen sich die Werbacher.
