Bürgermeister Joachim Markert bezeichnet ihn regelmäßig als "Erfolgsmodell" und auch die umliegenden Kommunen haben ihn sich als Vorbild genommen, den Industriepark ob der Tauber am Grünsfelder Waltersberg. Nun verabschiedete die Stadt Grünsfeld mit Heinz Ulzhöfer eine Person in den Ruhestand, die an der Entstehung und Entwicklung des Industrieparks von Anfang an mitwirkte.
Als sich 1990 die Firma Nissan mit einem Teilelager am Waltersberg niederlassen wollte, war Heinz Ulzhöfer schon Hauptamtsleiter der Stadt. Weitere Firmen folgten, sodass man im Jahr 1994 zusammen mit der Stadt Lauda-Königshofen den Zweckverband "Industriepark ob der Tauber" gründete. Ulzhöfer war nicht nur der Motor des Verbandes, sondern als Verbandsschreiber mitverantwortlich für dessen Entwicklung.
"Die Kür war für mich immer die Schaffung von Arbeitsplätzen", bekannte er in der jüngsten Verbandsversammlung im Rienecksaal der Stadt Grünsfeld bei seiner Verabschiedung. Heinz Ulzhöfer sei mit Geschichte und Erfolg des Industrieparks "sehr eng verwoben", lobte der stellvertretende Verbandsvorsitzende und Bürgermeister von Lauda-Königshofen, Lukas Braun. Er leitete die Versammlung, weil der Verbandsvorsitzende Joachim Markert kurzfristig erkrankt ausfiel.
"Man lernt vom Handwerker bis zum Multimilliardär alles kennen", blickte Ulzhöfer zurück auf die lange Zeit mit dem Industriepark. Wie sehr ihm das Projekt ans Herz gewachsen ist, merkte man bei jeder seiner Äußerungen. Dabei spielte er sich nie in den Vordergrund, sondern arbeitete lieber akribisch im Hintergrund. Auf den insgesamt 40 Hektar Gewerbefläche haben sich 39 Firmen gesiedelt, die mittlerweile gut 600 Arbeitsplätze bieten. "Ohne Arbeitsplätze siedeln sich keine jungen Familien an", nannte Ulzhöfer einen neben den Gewerbesteuereinnahmen ebenfalls wichtigen Aspekt für die Ausweisung eines Gewerbegebietes.
Er erlebte noch die Planungen mit, den Industriepark um 20 Hektar zu erweitern, denn aktuell sind alle Grundstücke im bestehenden Areal verkauft. Diesem Vorhaben stehe der Regionalverband sehr positiv gegenüber, erläuterte Ulzhöfers Nachfolger Jürgen Umminger bei einer kleinen Präsentation. In ihr wurden nochmals die Entwicklung des Verbands mit Ulzhöfer vorgestellt.
Dazu gehört die 49-prozentige Beteiligung der beiden Städte am I-Park auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehrkaserne in Lauda. Ulzhöfer durfte damals die Notarverträge aushandeln. "Das war ein Sahnehäubchen meiner Arbeit, das erlebt man nicht in jeder kleinen Gemeinde", blickt er voller Stolz zurück. Auch diese Beteiligung erwies sich als Glücksfall. Zusammen mit dem privaten Partner haben die Städte Lauda-Königshofen und Grünsfeld auch hier wieder eine Vorreiterrolle für andere Kommunen übernommen.
Ulzhöfer dankte allen Gemeinderäten und Bürgermeistern für die "supergute Zusammenarbeit". Sie hätten ihm bei Verhandlungen immer freie Hand gelassen hätten. Der Verkaufspreis von Grundstücken sei nicht immer maßgeblich gewesen. Wichtig war ihm zu erwähnen, dass in einigen Fälle jährlich Steuereinnahmen geflossen sein, die den einmaligen Kaufpreis für das Grundstück "bei weitem" übertroffen hätten. "Ich treffe ein gut bestelltes Feld vor", dankte Nachfolger Umminger dem scheidenden Verbandsschreiber. Er will weiter dessen Rat suchen. Denn die Erfahrung Ulzhöfers sei schlicht nicht ersetzbar.