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AALEN/NÜRNBERG: Falsche Leiche verbrannt

AALEN/NÜRNBERG

Falsche Leiche verbrannt

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    (lsw) Um einen Mord zu vertuschen, ist einem Krematoriumsbetreiber in Aalen (Ostalbkreis)eine Leiche mit gefälschten Papieren untergeschoben worden. Er wird nun zum Zeugen in einem Mordprozess. Die mutmaßlichen Mörder – zwei Bestattungsunternehmer aus der Nähe von Nürnberg – hätten die echten Papiere des Toten gebraucht, um ihr Mordopfer unauffällig verschwinden zu lassen, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Der Mordprozess soll demnächst am Landgericht in Nürnberg beginnen.

    Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft war es ein Mord aus Habgier. Die beiden 53-jährigen mutmaßlichen Täter hatten im Jahr 2005 von ihrem späteren Opfer ein Bestattungsinstitut gekauft. Allerdings konnten sie den Kaufpreis nicht bezahlen und hätten sich deshalb zu dem Mord entschlossen. Um das Verbrechen zu vertuschen, sollen die beiden einiges unternommen haben: So nahmen sie angeblich die Papiere eines anderen Toten und ließen ihr Mordopfer dann unter dieser falschen Identität in einem Krematorium bei Passau einäschern. Der Leichnam, zu dem es nun keine echten Papiere mehr gab, kam den Ermittlungen zufolge in den Ostalbkreis.

    Der Aalen Krematoriumsbetreiber Paul Kling ahnte damals nichts Böses. Er hatte schon seit einiger Zeit geschäftliche Kontakte zu den beiden mutmaßlichen Mördern. Regelmäßig wurden Leichen aus Bayern in Aalen eingeäschert. Dass er damals eine Leiche mit falschen Papieren untergeschoben bekam, habe er nicht wissen können, betonte Kling. Auch die Staatsanwaltschaft macht ihm dafür keine Vorwürfe.

    In dem Prozess gegen die beiden 53-Jährigen sollen 34 Zeugen aussagen und so ans Licht bringen, was sich vor zwei Jahren genau in Nürnberg und in Aalen abspielte. Die Richter sind auf die Aussagen angewiesen, denn die beiden eingeäscherten Leichen können nicht mehr untersucht werden.

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