Klaus Reinhart, Mitglied von Christs Hope Deutschland International, war für knapp zwei Wochen mit einer Gruppe Jungunternehmer und dem Leiter von Christs Hope Deutschland International, Eugen Hertel, in Namibia unterwegs. Die Ziele waren: Kontakt mit den Kindern in den Carepoints (Kindertagesstätten), neue Begegnungen mit den Bediensteten der Carepoints (Caregivers) und die Auslotung von Möglichkeiten, auf den Gebäuden von Christs Hope Solartechnik zu installieren, um künftig Strom zu sparen und dadurch Unterhaltungskosten zu senken.
In der früheren Zentrale von Christs Hope, jetzt Eigentum der Schwesterorganisation Genesis Design in Okahandja, circa 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Windhoek, bezog die Gruppe Quartier. Die Leiterin Sylvia Holtzhausen gab einen Einblick in die Programme.
Familiäre Verhältnisse: viele Kinder wachsen als Waisen oder Halbwaisen auf
In den in Okahandja etablierten drei Carepoints mit fast 100 Kindern konnten besonders die Neulinge aus der Reisegruppe einen ersten Eindruck über die Verhältnisse im Alltag vieler Menschen in Namibia gewinnen. Schnell wurde klar, dass viele Kinder als Waisen oder Halbwaisen aufwachsen, mit Nachteilen wie schlechte Wohnverhältnisse, mangelnde Ernährung und fehlender Geborgenheit.
Interessant waren Besuche bei den "Versorgern" der Kinder, die nachmittags in den Carepoint kommen. Nachts, an Wochenenden und in den Schulferien leben die Kinder unter sehr schlechten Bedingungen, beispielsweise in Blechhütten ohne Elektrizität und Wasserversorgung, meist bei Verwandten. In einem Fall lebten sechs Enkelkinder mit ihrer Großmutter zusammen, ohne Mutter oder Vater. Der sozialistisch geprägte Staat Namibia zahlt der Großmutter eine "Volksrente", umgerechnet rund 50 Euro pro Monat, was zum Überleben kaum ausreicht. Nicht auszudenken, wenn die Großmutter eines Tages stirbt.
Unvergessen bleibt auch ein Schulbesuch in Oshikuku im Norden nahe der Grenze zu Angola. In der staatlichen Gesamtschule sind mehr als 1000 Kinder untergebracht. Dort gehen die Kinder, die nachmittags in den Carepoint kommen, zum Unterricht. Trotz guter Schulbildung finden nicht alle Kinder anschließend eine Berufsausbildung, da es in Namibia eine sehr hohe Arbeitslosigkeit gibt, die bei über 25 Prozent liegt.
Solartechnik im Ovamboland: 2025 soll die Arbeit in Planung und Ausführung gehen
Bevor die Fahrt in den Norden bis kurz vor die Grenze zu Angola fortgesetzt wurde, gab es auf der Okapuka Ranch die Möglichkeit, an einer Safari teilzunehmen. Nashörner, Giraffen, Springböcke und andere Tiere konnten vom Safarifahrzeug aus besichtigt werden. Nachts kommen viele Tiere an die nebenliegende Wasserfläche, die bestaunt werden konnten.

Nach über 600 Kilometern Fahrtstrecke, größtenteils durch das Ovamboland, war der größte Carepoint in Oshikuku mit über 100 Waisenkindern erreicht. Hier waren die frühlingshaften Temperaturen mit dauerhaft über 30 Grad Celsius schon der Hinweis dafür, dass Solartechnik dauerhaft funktionieren könnte und mehr als ausreichend Sonnenenergie zur Verfügung steht.
Fußballturnier mit Kindern im Carepoint Oshikuku
Mit der Bürgermeisterin und technischen Vertretern aus dem städtischen Rathaus konnte die Zustimmung der örtlichen Gremien erreicht werden, mit Gewerbetreibenden in Sachen Solartechnik aus der nahegelegenen größeren Stadt Oshakati wurden erste Kontakte aufgenommen. 2025 soll die Arbeit zur Installation der Module in Planung und Ausführung gehen. Vor Ort wurden die elektrischen Einrichtungen und Sicherungssysteme überprüft, ob sie zur Aufnahme von Strom durch Sonnenkraft geeignet sind.
Die siebenköpfige Reisegruppe brachte rund 150 Fußballtrikots aus Stadtoldendorf (Niedersachsen) und Wenkheim mit. Beim abschließenden Fußballturnier im Carepoint Oshikuku gab es viele strahlende Gesichter in den neuen roten und gelben Jerseys.