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Großrinderfeld: Halbzeitbilanz im Rathaus in Großrinderfeld: Was Johannes Leibold als Bürgermeister noch erreichen möchte

Großrinderfeld

Halbzeitbilanz im Rathaus in Großrinderfeld: Was Johannes Leibold als Bürgermeister noch erreichen möchte

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    Bürgermeister Johannes Leibold feiert an diesem Donnerstag die Hälfte seiner ersten Amtszeit im Großrinderfelder Rathaus.
    Bürgermeister Johannes Leibold feiert an diesem Donnerstag die Hälfte seiner ersten Amtszeit im Großrinderfelder Rathaus. Foto: Matthias Ernst

    An diesem Donnerstag ist es genau vier Jahre her, dass mit Johannes Leibold ein neuer Bürgermeister in Großrinderfeld gewählt wurde. Damit liegt die erste Hälfte seiner Amtszeit hinter ihm. Das hat die Redaktion zum Anlass genommen, um einmal nachzufragen, wie seine bisherige Bilanz ausfällt. 

    Herr Leibold, Sie sind vor vier Jahren praktisch ohne Verwaltungserfahrung vom Geschäftsführerposten einer Würzburger Ladenbaufirma auf den Stuhl des Bürgermeisters Ihrer Heimatgemeinde gewechselt. Was war der größte Unterschied?

    Johannes Leibold: Zwei Aspekte muss man hier unterscheiden: Ich denke, jeder, der für eine Aufgabe brennt, egal ob Selbstständiger, verantwortlicher Mitarbeiter oder Verwaltungsleiter, muss sein Möglichstes für seine Aufgabe, sein Amt geben, beziehungsweise bis zur letzten Haarspitze in seiner Aufgabe aufgehen – dies unterscheidet den Bürgermeister nicht von einem Geschäftsführer. Größere Unterschiede gibt es in den Verwaltungsstrukturen. Wenn man als Firmeneigentümer, mehr oder weniger, frei entscheiden kann, so gibt es in der kommunalen Welt, verschiedenste Gremienarbeiten, Bürgerbeteiligungen oder vorgesetzte Behörden.

    Also haben Sie sich die Arbeit anders vorgestellt?

    Leibold: Ein indianisches Sprichwort sagt: "Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn Du ihn verstehen willst". So ist es auch in diesem Amt. Von außen sieht man nur die Oberfläche, richtigen Tiefgang bekommt man erst nach einiger Zeit. Zum Großteil habe ich mir das Amt so vorgestellt, jedoch musste ich noch viele Dinge lernen und lerne auch heute noch jeden Tag hinzu. Dankbar bin ich für die große Unterstützung, vor allem auch seitens des Rathauses und des Gemeinderates.

    Als Sie ihre Arbeit begannen, kam gleich die Corona-Pandemie. Das hat ihren Elan etwas gebremst oder war es vielleicht sogar hilfreich zum Einstieg?

    Leibold: Am Anfang war alles kompliziert, da jeden Tag eine neue Verordnung kam oder notverkündet wurde, auf die ich mich wieder einstellen musste. Tag für Tag war plötzlich immer wieder alles anders, man "hing" an den "Neuinfektionen" und musste die dementsprechenden Bestimmungen kennen, beziehungsweise die sich ständig ändernden gesetzliche Grundlage im Blick behalten, und gegebenenfalls das eigene Tun nachjustieren.

    Doch dann ging es richtig los? Viele Aufgaben in der Infrastruktur der Gemeinde sind mittlerweile angegangen.

    Leibold: Angegangen und zum Teil auch schon abgeschlossen, denn vieles ist schon während "Corona" angelaufen. Bei der Vorbereitung von Bebauungsplänen, um Wohnraum für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, oder neue Gewerbegebiete auszuweisen, haben wir uns wenig Zeit gelassen. Zudem haben wir uns mit dem Zusammenleben in der Gemeinde beschäftigt, beispielsweise durch das Gemeindeentwicklungskonzept.

    "Das Gemeindeleben im Blick zu haben und immer wieder weiterzuentwickeln, ist essenziell für mich, für mein Amt und schlicht und ergreifend das Wichtigste als Bürgermeister.

    Johannes Leibold, Bürgermeister von Großrinderfeld

    An der Schule wird immer wieder gearbeitet, von der neuen Küche über die Lüftungsanlage bis hin zur Schulsozialarbeit. Es ist das Familienzentrum dazu gekommen. Für unsere Kleinsten, die Krippen- und Kindergartenkinder, haben wir ein großes Investitionsprogramm angeschoben. Bei dieser Art von Projekt ist ein großer Vorlauf nötig. Neben den Planungen müssen Förderungen geklärt und mit den jeweiligen Verbänden gesprochen werden.

    Wir sind eine attraktive Gemeinde für Familien beziehungsweise für alle von null bis ins hohe Alter. Dies wollen in Zukunft ausbauen. Es werden Kindergärten gebaut, die Grundschule in Schuss gehalten und öffentliche Spielplätze hergerichtet. Gleichzeitig bauen wir ein Senioren- und Ärztehaus. Dieses "Ganze" – also das Gemeindeleben – im Blick zu haben und immer wieder weiterzuentwickeln, ist essenziell für mich, für mein Amt und schlicht und ergreifend das Wichtigste als Bürgermeister.

    Ein Coup gelang Bürgermeister Johannes Leibold (rechts) mit der Eröffnung des ersten Friedwaldes im Main-Tauber-Kreis.
    Ein Coup gelang Bürgermeister Johannes Leibold (rechts) mit der Eröffnung des ersten Friedwaldes im Main-Tauber-Kreis. Foto: Matthias Ernst

    Ein Großprojekt war auch der Bestattungswald. Wie kam es dazu?

    Leibold: Nachdem die Idee 2021 geboren war, arbeitete ich an der Umsetzung. Ich bin ein Freund von klaren Zielsetzungen. Natürlich gibt man immer sein Möglichstes, allerdings muss man auch offen sein, Hilfe anzunehmen. Eine Gemeinde wie Großrinderfeld kann aus eigener Kraft heraus keinen überregionalen Bestattungswald allein betreiben. Die Firma Friedwald ist nicht nur Marktführer in Deutschland, sondern ergänzt die Ideen und Wünsche der Gemeinde Großrinderfeld mehr als gut. Nach verschiedensten Gesprächen hat man sich dann für diesen "Verwaltungshelfer" entschieden.

    Es läuft also in Großrinderfeld?

    Leibold: Ja. Wir im Gemeinderat, aber auch ich selbst, werden auf jeden Fall so weitermachen, denn Stillstand ist Rückschritt. Ich bin dankbar, dass mich der Gemeinderat und meine Mitarbeiter so unterstützen. Ich spüre einen positiven Geist und gegenseitiges Vertrauen. So kann ich mir vorstellen, noch viele Jahre weiter als Bürgermeister für die Bürgerinnen und Bürger in Großrinderfeld tätig zu sein. Eigentlich hätten Sie diese Frage aber meinen Bürgerinnen und Bürgern stellen müssen, um zu sehen, ob diese mit mir zufrieden sind.

    Auf den Wahlsieg stieß Bürgermeister Johannes Leibold (Zweiter von rechts) mit Vertretern der Politik und seiner Vorgängerin Anette Schmidt an.
    Auf den Wahlsieg stieß Bürgermeister Johannes Leibold (Zweiter von rechts) mit Vertretern der Politik und seiner Vorgängerin Anette Schmidt an. Foto: Matthias Ernst
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