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BRONNBACH: Hochwasser: Eine Partnerschaft zum Schutz

BRONNBACH

Hochwasser: Eine Partnerschaft zum Schutz

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    Es ist ein Donnerstag, Fronleichnam. Nichts trübt die Feiertagsstimmung. Der Wetterbericht kündigt ein paar Gewitter für den Nachmittag an. Landrat Georg Denzer ist auf dem Weg nach Weikersheim, als um 14 Uhr die ersten Meldungen von vollgelaufenen Kellern bei der Leitstelle der Feuerwehr eintreffen.   „Hier Florian 123 – an alle Einsatzfahrzeuge. Meterhohe Flutwellen kommen auf uns zu. Alle Straßen sind unpassierbar.“ Es ist der 21. Juni 1984, ein Feiertag, als Königheim vom Hochwasser überrascht wird.

    Georg Denzer, heute Landrat a.D., erzählte eindrucksvoll, wie es an jenem 21. Juni zugegangen war, wie er auf gute Leute in der Leitstelle zählen konnte, wie er um 17.18 Uhr den Katastrophenvollalarm auslöste und mit welchen Problemen die Landkreisverwaltung hinterher zu kämpfen hatte. In gewohnter Manier teilte er aus, erhob den Zeigefinger und sagte: „Der Katastrophenschutz hat damals seine Bewährungsprobe bestanden.   Das könnt ihr nach Stuttgart mitnehmen. Und dass wir hier an Main und Tauber seit Jahrhunderten mit der Hochwassergefahr leben, ist auch nichts neues.“ Ein wenig sprachliche Schwierigkeiten hat Denzer noch mit „Hochwasserpartnerschaft“.   „Als mich Dr. Derpa anrief, ob ich die Patenschaft übernehmen könnte, dachte ich: wieder so ein neumodisches Zeug. Doch mir ist klar, wie wichtig Frühwarnung oder Weiterbildung ist.“

    Bevor Denzer seine „Lehrstunde in Sachen Katastrophenschutz“, wie Derpa sagte, abhielt, kam es zur Gründung der Hochwasserpartnerschaft (HWP). Mitglieder sind alle Kommunen des Kreises sowie diverse Behörden. Zentraler Ansprechpartner, oder Moderator des HWP mit Einzugsgebiet Main/Tauber ist der erste Landesbeamte Dr. Ulrich Derpa.

    Die HWP Main/Tauber ist bereits die 20. Partnerschaft dieser Art in Baden-Württemberg. Diese werden auf Initiative des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr durch die Fortbildungsgesellschaft für Gewässerentwicklung des Wasserwirtschaftsverbandes Baden-Württemberg gegründet. „Diese Einrichtung soll als wertvolles Bindeglied zwischen den Fachgremien und den Kommunen dienen“, so Ministerialdirigent Peter Fuhrmann, Abteilungsleiter vom Umweltministerium. Über die Ziele, Wege und Arbeitsweise der Hochwasserpartnerschaft informierten neben Dr. Ulrich Derpa und Ministerialdirigent Peter Fuhrmann noch weitere Referenten. Eine der ersten Aufgaben für die neu gegründete HWP ist die Erstellung solch einer Hochwassergefahrenkarte.

    Hochwasserpartnerschaft Main/Tauber

    Alle Kommunen des Main-Tauber-Kreises, die Gemeinde Schrozberg, die IHK Heilbronn-Franken, der Kreisbauernverband, die Landratsämter der Kreise Main-Tauber und Schwäbisch Hall, das Regierungspräsidium Stuttgart, der Regionalverband Heilbronn-Franken und der Wasserverband Kaiserstraße gehören dieser Partnerschaft an.

    Der Main hat insgesamt ein Einzugsgebiet 27 000 Quadratkilometern und im Main-Tauber-Kreis Einzugsgebiet von 2260 Quadratkilometern. Die Tauber hat eine Länge von 131 Kilometern, davon 78 auf baden-württembergischem Gebiet. Sie hat ein Einzugsgebiet von 1800 Quadratkilometern, davon 1500 im Main-Tauber-Kreis.

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