Die Kontinuität bleibt gewahrt: Zwar mit einigen neuen Gesichtern im Ausschuss, aber ohne Veränderungen an der Spitze geht die Schiedsrichtervereinigung Tauberbischofsheim im gleichnamigen Fußballkreis in die kommende, von drei auf vier Jahre ausgedehnte Amtsperiode.
Dies ergaben die fälligen Wahlen im Verlauf der knapp zweistündigen Hauptversammlung in der Stahlberghalle in Uissigheim, bei der sich rund 80 Unparteiische mit den üblichen Regularien beschäftigten. Es gab einen Rückblick auf die eben beendete Saison ohne besondere Vorkommnisse und eine Vorausschau auf die bald beginnende neue Runde. Auch Ehrungen für langjährige Treue durften nicht fehlen (siehe unten).
Einen umfangreichen Jahresbericht gab der Vorsitzende der Vereinigung. Wie Manfred Semmler (TSV Schweigern) festhielt, gibt es derzeit 107 aktive sowie 34 passive Schiedsrichter. Das sind zwar zwei mehr als 2015 – aber immer noch zu wenig.
Trotz intensiver Werbung falle es nämlich zusehends schwerer, junge Menschen für diese Aufgabe zu begeistern, beklagte Semmler, der in dieser Hinsicht auch den Vereinen mangelnde Unterstützung vorwarf. „Die Vereine nehmen es lieber hin, die Strafen wegen fehlender Schiedsrichter zu zahlen“, fügte Semmler an, der ein Umdenken forderte und härtere Maßnahmen in den Raum stellte – bis hin zu einem möglichen Punktabzug.
Während der SC Grünenwört, SG Kembach/Höhefeld, SV Oberbalbach, SV Uiffingen, SV Zimmern, TSV Schwabhausen und der VfR Gerlachsheim durch völlige Abwesenheit „an der Pfeife“ glänzten, erfüllten der FV Oberlauda, TSV Assamstadt und der VfB Reicholzheim mehr als das Soll, freute sich der Vorsitzende, um allerdings gleichzeitig auf den Rückgang von zuvor zehn zu verweisen.
„Die Vereine nehmen es lieber hin, die Strafen wegen fehlender Schiedsrichter zu zahlen.“
Manfred Semmler Vorsitzender der Schiri-Vereinigung
Die eben abgeschlossene Saison hatte man mit sechs Unparteiischen und vier Beobachtern auf übergeordneter Ebene angegangen.
Zu Mario Hildenbrand (SV Nassig), Fatih Kerem Icli (FV Oberlauda), Björn Schumann (SV Windischbuch) und Dominik Bartsch (SSV Urphar/Lindelbach) in der Verbandsliga gesellten sich noch Roman Deppisch (TSV Wenkheim) und Johannes Horn (FC Hundheim/Steinbach) in der Landesliga, wobei jedoch Horn seine Laufbahn beendete. Dies habe man aber mit der Qualifizierung von Sinan Azmi Kaleli (SV Viktoria Wertheim) aufgefangen, so der Vorsitzende, der zur neuen Runde den Rückzug von Bartsch auf Kreisebene ankündigte.
Gerade in diesem Bereich zeigten die Kameraden das Jahr über eine stete Einsatzbereitschaft, die es ermögliche, alle Spiele bis zu den D-Junioren zu besetzen, hob daraufhin Manfred Semmler (TSV Schweigern) als einer der Beobachter neben seinen Kollegen Peter Weingärtner (TSV Gerchsheim), Martin Blank (FC Rauenberg) und Steffen Holler (SV Königshofen) hervor, vervollständigt durch Thorsten Kagerbauer (TSV Werbach) im Bezirksförderkader. Hier bleibe es unverändert bei dieser personellen Besetzung, hieß es. Dann wurde Einteiler Andy Grüßung (FC Wertheim-Eichel) gewürdigt.
Beim nordbadischen Hallenturnier der Referees hatte eine junge Mannschaft unter dem neuen Betreuerteam Fatih Kerem Icli und Bernd Hildenbrand einen hervorragenden fünften Platz belegt. Zu den nächsten Aktivitäten gehört am 24. Juni eine Brauerei-Besichtigung in Distelhausen.
Lediglich auf die als turbulent titulierte Saison 2015/16 beschränkte sich danach der Bericht der Einteiler, den Thorsten Kagerbauer vortrug, der die Anzahl der zu besetzenden Spiele auf insgesamt 2599 bezifferte. Pro Schiedsrichter entspreche dies einem Schnitt von 25. Mit 434 Rückgaben, einer Quote von fast 17 Prozent, verzeichne man allerdings einen „neuen traurigen Höchststand“, was vor allem bei den kurzfristigen Absagen die Arbeit ungemein erschwere, so die Anmerkung. Hier gehe es darum, dringend eine Kehrtwende anzustreben. Der Austausch mit anderen Kreisen verlaufe dagegen meist problemlos.
Die Bilanz der 35 Mitglieder umfassenden Gruppe der Jungschiedsrichter fiel positiv aus. Wie Fatih Kerem Icli für Andreas Bischof (FC Hundheim/Steinbach) ausführte, stießen die auf das Jahr verteilten zahlreichen Weiterbildungen und Schulungen auf eine gute Resonanz. Ein Trainings-Wochenende werde im Juli erneut angeboten.
Von vielen positiven Aspekten sprach im Anschluss der Vorsitzende des Fußballkreises Tauberbischofsheim, Georg Alter, der zu den unbedingt benötigten Neuzugängen die Hoffnung äußerte, dass diese auch „bei der Stange“ blieben. Der Uissigheimer bekräftigte den enorm wichtigen Faktor der Kameradschaft und bezeichnete das Niveau der hiesigen Unparteiischen als „allemal ansprechend“.
Bei den Wahlen wurde Vorsitzenden Manfred Semmler und sein Stellvertreter Andreas Bischof bestätigt, während Steffen Holler den Posten des Schriftführers übernahm.
Die Bestellung der weiteren Mitglieder des Ausschusses erfolge nach der Rückkoppelung durch den Kreisfachtag, wobei künftig statt des Lehrwartes ein Stab unter Fatih Kerem Icli diesen Sektor abdecke.
Mit diversen Gutscheinen verabschiedete dann die Schiri-Spitze die bisher verantwortlich Tätigen Thorsten Kagerbauer, Norbert Müller (FC Külsheim), den zuvor fast eine Dekade amtierenden Martin Blank und nicht zuletzt Peter Weingärtner, der in den 21 Jahren als Lehrwart mehr als 250 Referees ausbildete. Bedacht mit der silbernen Ehrennadel und ernannt zum Ehrenmitglied, bezeugte ausdauernder Beifall die Wertschätzung – was den Gerchsheimer sichtlich rührte.