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WAGHÄUSEL: In Waghäusel raucht das weltgrößte Weihrauchfass

WAGHÄUSEL

In Waghäusel raucht das weltgrößte Weihrauchfass

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    Kein Planet, der vom Himmel fällt: In der katholischen Kirche St. Jodokus in Waghäusel wurde ein riesiges Weihrauchfass eingeweiht.
    Kein Planet, der vom Himmel fällt: In der katholischen Kirche St. Jodokus in Waghäusel wurde ein riesiges Weihrauchfass eingeweiht. Foto: Foto: LSW

    (lsw) Rekordverdächtiges gab es am Wochenende in der Waghäuseler Kirche: In dem Ort im Kreis Karlsruhe wurde das angeblich größte Weihrauchfass der Welt eingeweiht.

    „Den Antrag für die Aufnahme in das Guinness-Buch der Rekorde haben wir schon vorbereitet“, sagte Mitinitiator und Ministrant Johannes Groß. Die silberne, vom Freiburger Künstler Otfried Kallfass gestaltete Kugel aus Aluminium hat einen Durchmesser von 1,40 Metern und soll in Gottesdiensten künftig wie ein normales Rauchfass benutzt werden – allerdings nur zu besonderen Anlässen.

    Der kleine Unterschied zu herkömmlichen Rauchfässern: Das kugelförmige Fass ist so groß, dass es nicht einfach per Hand geschwungen werden und Rauch verströmen kann: „Die Uni Karlsruhe hat für uns einen Antrieb, und ein Statiker die Hebekonstruktion entwickelt“, erklärte Groß.

    Das Fass, dass von sechs Leuten in die Kirche hereingetragen werden muss, wird über eine Stahlkonstruktion an der Decke der katholischen Kirche St. Jodokus mit einem Seil nach oben gezogen und schwebt drei Meter über den Köpfen der Gottesdienstbesucher. Per Funk wird ein im Dachstuhl sitzender Helfer informiert, wenn er das Fass mit einem Hebel „anschubsen“ soll.

    Die Silberkugel ist gestaltet wie ein Himmelskörper, mit Bergen, Schluchten und Kratern. Sie fungieren als Öffnungen für den wohlriechenden Weihrauch: „Marke Dreikönig, zitroniger Duft“, erklärt Groß, „relativ neutral, schließlich soll den Leuten nicht schlecht werden“.

    Gegossen wurde das Mega-Weihrauchfass in Süßen (Kreis Göppingen) – „da wo auch die Bambis hergestellt werden“, sagte Groß. Drei Monate habe der jetzt in Hamburg lebende Künstler Kallfass, der Träger eines Kunstpreises der Erzdiözese Freiburg ist, daran gearbeitet.

    Die Idee zu dem Projekt hatte die Ministrantengruppe Wiesental, nachdem sie im bayerischen Münsterschwarzach ein größeres Fass gesehen hatte: „Ein Weihrauchfass zu schwingen, ist für Ministranten immer was besonderes“, sagte Groß. „Für uns war es immer toll, die Kirche ein bisschen zu vernebeln.“

    Mit dem neuen Fass sollte das gut gelingen: „Es funktioniert ein bisschen wie ein Kamin: Der Rauch steigt kerzengerade nach oben“, schwärmte Groß. Bis der kalte Rauch wieder unten ankomme, sei der Gottesdienst schon vorbei.

    Finanziert wird das Projekt im „mittleren fünfstelligen Bereich“ durch Spendenaktionen. Erzbischof Robert Zollitsch, der das Projekt unterstützte, sagte kurzfristig ab. Er musste nach Rom, wo Papst Benedikt zwei deutsche Bischöfe zu Kardinälen weihen wollte.

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