Hilfe für den Nächsten, Solidarität mit der „Einen Welt“: Seit zehn Jahren haben der Nächstendienst und das Solicafé sich diesen Anliegen verschrieben. Das Jubiläum begingen die Verantwortlichen mit einer kleinen Feierstunde im Pfarrheim. „Das biblische Gebot der Nächstenliebe ist aktueller denn je“, betonte Pfarrer Thomas Holler. Er ist kraft Amtes Vorsitzender des kirchlichen Vereins Nächstendienst. In einer Gesellschaft, in der die Fliehkräfte seinen Angaben zufolge zunehmen, leisteten die Mitglieder wertvolle praktische Hilfe und setzten damit Zeichen der Liebe. Holler betonte, dass es dem Nächstendienst nicht um Umverteilung oder Bevormundung geht. „Hier wird Hilfe auf Augenhöhe geleistet.“
Karola Dürr übermittelte die Grüße und Glückwünsche des Ortschaftsrates zum Jubiläum. Den Nächstendienst nannte sie „einmalig“. Ganz Impfingen sei froh und dankbar über diese Einrichtung. „Ohne den Nächstendienst wäre unser Ort wesentlich ärmer“, versicherte sie.
Ruth Bundschuh erinnerte an die von den Gründern des Nächstendienstes verabschiedete Satzung. Die Präambel, so die zweite Vorsitzende, lege Wert auf die Feststellung, dass der Nächstendienst sich dem christlichen Auftrag der Nächstenliebe verpflichtet habe. Dort heißt es nämlich: „Die Hilfe für den Menschen in Not ist nicht nur Aufgabe eines einzelnen Christen, sondern gehört neben der Feier der Liturgie und der Verkündigung zu den unverzichtbaren Merkmalen christlicher Gemeinden.“
Wichtige Stationen des Solidaritätscafés
Gemäß dieser Satzung habe man einen Besuchsdienst eingerichtet, der sich „zu einem wichtigen und notwendigen Teil unserer Kirchengemeinde“ entwickelt habe. Bundschuh verwies auch auf die Mai- und Rosenkranzandachten, die zu einer schönen Tradition geworden seien. Zwei neue Bänke, die im Friedhof zum Verweilen einladen, hat der Verein außerdem finanziert.
Bernhard Speck blickte auf wichtige Stationen des Solidaritätscafés zurück. Als er das Projekt vor zehn Jahren zusammen mit seiner Frau Franziska ins Leben gerufen hatte, sei es in erster Linie darum gegangen, einen Raum der Begegnung zu schaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Außerdem wollten die beiden in einer guten Atmosphäre den Solidaritätsgedanken mit Benachteiligten vor Ort und in der „Einen Welt“ stärken.
Eine Reise nach Peru, ins Partnerland der Erzdiözese Freiburg, öffnete Bernhard und Franziska Speck die Augen. „Wir haben einige der Unterstützung würdige Projekte besucht“, so Bernhard Speck. Daraus sei die Motivation entstanden, mit regelmäßigen Aktionen Solidarität zu demonstrieren.
11.360 Euro in zehn Jahren für den guten Zweck
An das erste Solicafé konnte Speck sich noch gut erinnern. Unter dem Motto „Bohnen erzählen von einer gerechteren Welt“ ging es um den Kaffeeanbau im Norden Perus. Die 175 Euro Spendenerlös gingen an Misereor. Seit damals fanden mehr als 30 Solicafés statt. Spenden wurden gesammelt für Projekte auf den Philippinen, in Brasilien, Palästina, Südafrika, Argentinien, Polen, Togo und Ruanda. Bedacht wurden aber auch der Helferkreis für Flüchtlinge in Külsheim und das Hilfsprojekt „LaBuMoTa“ für benachteiligte Jugendliche aus der Region. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war nach Specks Angabe ein Benefizkonzert für ein Kinderhilfsprojekt in Lima mit dem Frauenchor „Herztöne“.
„Der Einsatz hat sich sehr gelohnt“, resümierte Bernhard Speck. Die Zahlen sprechen für sich. In den zehn Jahren kamen 11.360 Euro zusammen, die guten Zwecken zugeführt werden konnten. Speck sah aber auch ein anderes Ziel erreicht: „Die Gemeinschaft in unserer Pfarrgemeinde und Seelsorgeeinheit wurde gestärkt.“
Der Verein Lifegate stellt sich im Janaur vor
Ein paar Regularien galt es darüber hinaus zu erledigen. Elisabeth Heid gab einen Überblick über die finanzielle Situation des Vereins. Die ist so schlecht nicht. Die Kassiererin hielt es sogar für möglich, dass der Verein einen Zuschuss gibt, wenn demnächst die Friedhofskapelle einen barrierefreien Zugang bekommt.
Die anschließenden Wahlen gingen zügig über die Bühne. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Pfarrer Thomas Holler (Vorsitzender), Ruth Bundschuh (stellvertretende Vorsitzende), Bernhard Speck (Schriftführer), Elisabeth Heid (Schriftführerin), Anna Fünkner und Irmgard Lehmann (beide Beisitzer) sowie Klaus Spies und Gerda Eisenhauer (beide Kassenprüfer).
Das nächste Solidaritätscafé findet am Sonntag, 28. Januar, statt. Dann stellt sich im Pfarrheim der Verein Lifegate vor. Sein Anliegen ist es, Menschen mit Behinderungen in Israel und den palästinensischen Gebieten selbstständig leben zu lernen.