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STUTTGART: Krieger-Söhne pflegen Freundschaft

STUTTGART

Krieger-Söhne pflegen Freundschaft

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    Der ehemalige Stuttgarter OB Manfred Rommel (links) und David Bernard Montgomery, Sohn des britischen Feldmarschalls Bernard Law Montgomery, besuchten die Ausstellung „Mythos Rommel“.
    Der ehemalige Stuttgarter OB Manfred Rommel (links) und David Bernard Montgomery, Sohn des britischen Feldmarschalls Bernard Law Montgomery, besuchten die Ausstellung „Mythos Rommel“. Foto: FOTO DPA

    Unter dem Oberbefehl des britischen Feldmarschalls Bernard Law Montgomery besiegt die 8. Armee am 24. Oktober 1942 die von Generalfeldmarschall Erwin Rommel geführten deutschen Truppen bei El Alamein. Damit ist der „Mythos Rommel“ gebrochen. In der gleichnamigen Ausstellung im Haus der Geschichte in Stuttgart begrüßte jetzt Manfred Rommel, der Sohn des „Wüstenfuchses“, David Bernard Montgomery, den Sohn der britischen Kriegslegende.

    Die beiden kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Erste Begegnungen gibt es bereits, als Manfred Rommel noch Oberbürgermeister in der Landeshauptstadt (1974-1996) ist. Damals reist er mehrfach nach London, um sich über kommunalpolitische Fragen zu informieren und sucht dabei den Sohn des Mannes auf, der seinen Vater militärisch in die Knie gezwungen hat.

    Ungeachtet der nunmehr langjährigen Freundschaft betont der von seiner Parkinson-Krankheit schwer gezeichnete Rommel in lupenreinem Englisch, dass es ihm eine große Ehre sei, dass Montgomery die Ausstellung über den legendären deutschen Generalfeldmarschall besucht. Montgomery bedankt sich umgehend mit einem großen Lob über die didaktisch sehr gelungene Historienschau, mit der die Rolle von Erwin Rommel als hoch geachteter Soldat wie als NS-Propaganda-Figur kritisch und sensibel beleuchtet wird.

    Ähnlich respektvoll wie die Söhne seien auf einer anderen Ebene auch die Väter miteinander umgegangen, betont heute Montgomery: „Sie waren professionelle Soldaten, die ihre Arbeit gemacht haben. Es war sehr schade, dass mein Vater Rommel nach Kriegsende nicht treffen konnte.“ Erwin Rommel war von der NS-Führung zum Selbstmord gezwungen worden, weil Adolf Hitler ihn verdächtigte, mit den Attentätern vom 20. Juli 1944 gemeinsame Sache gemacht zu haben.

    Welch großen Respekt sein Vater vor dem deutschen Generalfeldmarschall hatte, zeigt nach Montgomerys Worten auch, dass der britische Oberbefehlshaber einem seiner zwei Hunde den Namen Rommel gab. Rommel sei auch bei Gesprächen in der Familie immer wieder ein Thema gewesen. Die Frage jugendlicher Ausstellungsbesucher, ob in der Familie Rommel in Kriegszeiten ebenso über Montgomery gesprochen wurde, bescheidet Manfred Rommel mit einem so knappen „No“, dass es bei seinem britischen Besucher große Heiterkeit auslöst.

    Die Söhne beider Kriegshelden sind Jahrgang 1928 und sehen ihre persönliche Freundschaft auch als Ausdruck dessen, dass Krieg in Europa der Vergangenheit angehört. Montgomery fügt augenzwinkernd hinzu, England und Deutschland seien in der Geschichte ohnehin länger miteinander verbündet gewesen, als dass sie einander bekriegt hätten.

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