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WEINSTADT (DPA/LSW): Kwick.de wächst stetig

WEINSTADT (DPA/LSW)

Kwick.de wächst stetig

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    Der Gründer von „Kwick.de“, Jens Kammerer, sitzt in den Geschäftsräume seiner Firma in Weinstadt. Das Soziale Netzwerk „Kwick.de“ zählt über eine Million Mitglieder, über 800 000 davon aus Baden-Württemberg. Die Online-Community ist damit groß geworden, in Baden-Württemberg Veranstaltungen zu organisieren und versucht, Freundschaften aus der realen Welt im Internet abzubilden.
    Der Gründer von „Kwick.de“, Jens Kammerer, sitzt in den Geschäftsräume seiner Firma in Weinstadt. Das Soziale Netzwerk „Kwick.de“ zählt über eine Million Mitglieder, über 800 000 davon aus Baden-Württemberg. Die Online-Community ist damit groß geworden, in Baden-Württemberg Veranstaltungen zu organisieren und versucht, Freundschaften aus der realen Welt im Internet abzubilden. Foto: FOTO dpa

    Die Online-Community (Netzgemeinschaft) ist damit groß geworden, in Baden-Württemberg Veranstaltungen zu organisieren, und versucht, Freundschaften aus der realen Welt im Internet abzubilden. Die Nutzer veröffentlichen auf Kwick.de private Daten und verlagern einen großen Teil ihrer Kommunikation auf Kwick.de – und damit geschriebene Texte, die gespeichert und ausgewertet werden können.

    Der Umgang mit den Nutzerdaten ist für Soziale Netzwerke wie Kwick.de ein heikles Thema, da es weder Branchenstandards noch eine ausreichende Rechtsprechung gibt. Auch die Polizei will bereits an die Daten ran: Aufgrund von richterlichen Beschlüssen werden diese herausgeben und anschließend von den Ermittlungsbehörden ausgewertet. „So konnten wir einmal dazu beitragen, einen Mörder dingfest zu machen“, sagt Kai Hummel, Pressesprecher von Kwick.

    Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist jedoch nur Nebenprodukt: Die gewonnen Daten werden für eine geschickte Platzierung der Werbung genutzt, mit der das kostenlose Angebot finanziert wird. Vorreiter in diesem Bereich ist die Suchmaschine Google, die Werbung im Internet einblendet, die zu den von den Nutzern abgerufenen Inhalten passt.

    Jens Kammerer stellte 1999 die erste Version von Kwick.de ins Netz, damals noch eine Art Veranstaltungskalender. Er überlebte damit die Internet-Krise nach der Jahrtausendwende und arbeitete unbeirrt weiter an seiner Community. Auch vom zweiten Hype, der aktuell unter dem Begriff Web 2.0 stattfindet, lässt sich der ruhige Internetpionier Kammerer nicht beirren.

    Kwick gehört zu den zehn größten Sozialen Netzwerken in Deutschland und ist mit einer Zusammenarbeit mit dem Mobilfunk- Anbieter O2 ein Pionier im Mobilmarkt, und doch hat Kammerer die große Bühne stets gescheut. Als die Büroflächen im abgeschiedenen Plüderhausen aufgegeben wurden, zog Kwick nicht nach Stuttgart oder Berlin, wo sich Investoren und Konkurrenten treffen, sondern ins ländliche Weinstadt, wie Plüderhausen im Rems-Murr-Kreis.

    Der Bürgermeister von Weinstadt begrüßt jede neue Firma persönlich. Von Sozialen Netzwerken im Internet hat er zuvor noch nichts gehört. „Er ließ sich Kwick erklären. Als er verstand, wie viele Bürger aus seiner Gemeinde jeden Tag auf Kwick sind, fragte er sofort, ob er nicht Mal was veröffentlichen könne“, sagt Hummel.

    Kwick wird gerne unterschätzt, das in ihrer Branche übliche marktschreierische Verkünden hoher Besucherzahlen liegt dem Gründer Jens Kammerer nicht. Während das Flirt-Netzwerk neu.de damit wirbt, über fünf Millionen Nutzer zu haben und dabei jede Registrierung der letzten Jahre mitzählt, werden bei Kwick alle Profile gelöscht, die länger als sechs Monate nicht genutzt werden.

    Die Netzgemeinschaft aus dem Remstal hat keinen Verlag hinter sich, der in ihre Expansion investiert und Blogger ignorieren die Plattform weithin, da sie wenig innovativ und in der Web 2.0-Szene kaum in Erscheinung tritt. Statt auf schnelles Wachstum und anschließendem Verkauf der Community setzen die Programmierer aus Plüderhausen auf einen soliden weiteren Ausbau der Community. Die ersten zehntausend Mitglieder aus Berlin und Hamburg haben sich bereits registriert und nutzen das schwäbische MySpace.

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