Esche, Berg- und Spitzahorn, Kirsche, Erle, Birke, Wildapfel, Speierling und Walnuss sieht der Aufforstungsplan vor, den das Forstamt ausgearbeitet hat. „Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz“, sagt Landrat Reinhard Frank. „Nachdem die Deponie nicht mehr benötigt wird, auch wegen der erfreulichen Entwicklung hin zur Verwertung statt schlichten Ablagerung, wird die Fläche rekultiviert.“
Die Deponie war im April 1976 für den gemeindlichen Bedarf eingerichtet worden. Im Juni 1988 wurde eine Erweiterungsgenehmigung erteilt, aufgrund dessen zusätzliches Deponievolumen zur Verfügung gestellt werden konnte. Neue gesetzliche Vorgaben führten im März 2005 zu Nutzungsänderungen: Die Nutzung als Erd- und Bauschuttdeponie wurde bis zum 15. Juli 2009 befristet. Danach war die Deponie noch als Erddeponie zugelassen, wobei die Kapazität inzwischen erschöpft ist.
Das Deponiegelände befindet sich im Gewann „Löhlein“, Gemarkung Großrinderfeld, innerhalb des Gemeindewaldes im Distrikt III. In allen Genehmigungen wurde seitens der Genehmigungsbehörden ausdrücklich die Aufforstung des Waldgeländes nach Beendigung des Deponiebetriebs gefordert. Nach der Schließung setzt der Abfallwirtschaftsbetrieb Main-Tauber-Kreis dies nun in Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt um.
Bereits im Winter 2003/2004 wurde der erste Teilbereich mit zirka 1,1 Hektar einplaniert. Im Dezember 2007 folgte der zweite Teilbereich mit etwa 0,4 Hektar. Im März 2008 wurde die restliche Auffüllkapazität erreicht. Insgesamt wurden in den 33 Betriebsjahren rund 62 000 Kubikmeter Erdaushub und Bauschutt abgelagert.
Der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, Lothar Lauer, berichtet von einer Trendwende in der Abfallwirtschaft ab 1993: Statt der einfachen Entsorgung von Abfällen stand nun zunehmend die Verwertung im Blickpunkt. Wurden im Main-Tauber-Kreis im Jahr 1992 noch rund 1,7 Kubikmeter Abfall je Einwohner abgelagert, so waren es im Jahr 2008 nur noch 0,15 Kubikmeter je Einwohner. Diese Entwicklung betraf auch Erdaushub und Bauschutt. Für Bürger und Anlieferer von Erdaushub und Bauschutt gilt der Grundsatz, dass die Verwertung Vorrang vor der Deponierung hat. Nach der Schließung der Deponie „Löhlein“ bestehen für die Bürger der Gemeinde Großrinderfeld noch folgende Möglichkeiten, um Erdaushub und Bauschutt zu verwerten:
Für die Verwertung von vollkommen unbelastetem Bodenaushub/Erdaushub steht Fläche im Gewann „Schweinsgrube“ im Großrinderfelder Ortsteil Ilmspan zur Verfügung. Weitere Entsorgungsmöglichkeiten bestehen im Steinbruch bei der Firma SHB in Werbach und auf der Erddeponie der Stadt Grünsfeld in Krensheim. Zum Umgang mit belastetem Bodenaushub/Erdaushub erteilt die Abfallberatung des Abfallwirtschaftsbetriebs Auskunft.
Unbelasteter verwertbarer Bauschutt ohne organische Anteile kann bei der Firma SHB in Werbach angeliefert werden. Kleinmengen von unbelastetem Bauschutt (Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik oder Gemischen dieser Stoffe), soweit diese sich zum Deponiewegebau eignen, können bei der Erddeponie der Stadt Grünsfeld in Krensheim angeliefert werden.
Weitere Auskünfte bei der Abfallberatung des Abfallwirtschaftsbetriebs unter Tel. (0 93 41) 82-59 64 und -59 65.