Als junger Rechtsreferendar war Romeo Schüssler nicht begeistert, dass man ihm ausgerechnet Mosbach als Ausbildungsstation zuwies. Das hat sich mittlerweile geändert.
Der Jurist ist froh, sein neues Amt als Präsident des dortigen Landgerichtes antreten zu dürfen, „denn es ist schwierig, einen guten Job zu bekommen, wenn man aus dem Gefängnis kommt.“
Diese Worte sprach Romeo Schüssler bei seiner feierlichen Amtseinführung in den Räumlichkeiten der Dualen Hochschule in Mosbach.
Schüssler kommt wirklich aus dem Gefängnis. Zuletzt leitete er nämlich die Justizvollzugsanstalt Mannheim. Nun folgt er in Mosbach Thomas Schnepf nach, der im Februar 2010 als Vizepräsident zum Oberlandesgericht Karlsruhe wechselte.
Zusammen mit Romeo Schüssler wurde auch Andreas Freyberger in sein Amt als Leitender Oberstaatsanwalt in Mosbach eingeführt.
Gäste aus dem Main-Tauber-Kreis
Von Justizminister Ulrich Goll abwärts war bei der Feierstunde beinahe jeder vertreten, der in der baden-württembergischen Justiz eine leitende Position inne hat.
Auch zahlreiche Bürgermeister, Anwälte, Polizeibeamte sowie Vertreter der Streitkräfte und Kirchen waren gekommen. Aus dem Main-Tauber-Kreis waren der Erste Landesbeamte Ulrich Derpa, Wolfgang Eble als Leiter der Polizeidirektion Tauberbischofsheim, Regierungsdirektor Dieter Martini vom Finanzamt Tauberbischofsheim sowie Wolfgang Stein, Bürgermeister der Stadt Wertheim und Tauberbischofsheims Bürgermeister Wolfgang Vockel der Einladung gefolgt.
Justizminister Ulrich Goll würdigte die beiden Neuen im Amt als ausgesprochen fähige Juristen. Sie hätten mit Mosbach einen Wirkungskreis gefunden hätten, der als Landgerichtsbezirk einen sehr guten Ruf genieße. Romeo Schüssler, Jahrgang 1963, erblickte in Temeschburg in Rumänien das Licht der Welt.
In Heidelberg studierte er Jura. Vom Amts- und Landgericht Stuttgart führte ihn sein Weg zur Staatsanwaltschaft und zum Landgericht Heidelberg, als Vertreter des Dienstvorstandes nach Wiesloch und schließlich in die Justizvollzugsanstalt Freiburg. Es folgte schließlich die Leitung der Justizvollzugsanstalt Mannheim.
Beim Fußballspielen verletzt
Der neue Leitende Oberstaatsanwalt Andreas Freyberger wurde 1968 in Ulm geboren. Nach seinem Studium arbeitete Freyberger an den Gerichten in Schwäbisch-Hall und Heilbronn sowie am Verwaltungsgericht Stuttgart.
In Heilbronn war er als Staatsanwalt tätig und war bis Januar 2009 an das Justizministerium Baden-Württemberg abgeordnet. Direkt im Anschluss daran übernahm Freyberger kommissarisch die Leitung der Staatsanwaltschaft Mosbach.
Überdies ist der Leitende Oberstaatsanwalt ein Sportsfreund, der für den Sieg seines Teams schwere Opfer zu bringen bereit ist: Wie der Justizminister verriet, brach sich Freyberger beim jährlichen Spiel des Justizfußballteams gegen die Anwaltsmannschaft das Schlüsselbein.
Ob hier ein vergrätzter Strafverteidiger seine Chance genutzt hat, ist allerdings nicht Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens.