Über 13 Jahre lang haben sie gerockt bis die Schwarte krachte, bis die Saiten rissen und bis der Schweiß von der Decke tropfte. Damit ist es nun vorbei. Beim X-Mas-Jam in der Tauberbischofsheimer Stadthalle feiert die Wachbacher Rockband Park Lane 7 an diesem Samstagabend, 18. Dezember, ihren letzten Auftritt. Nächstes Jahr wollen die Jungs in Wachbach noch ein Abschiedskonzert geben.
Aber warum jetzt das Ende? Eine Frage, die sich Fans von Park Lane 7 nun stellen. Park Lane 7 lösen sich nicht etwa wegen interner Streitigkeiten auf. Vielmehr haben sich im Laufe der Jahre die Prioritäten der Bandmitglieder verändert. Alle stehen sie nun mitten im Leben, haben feste Jobs, zwei sind bereits Vater und auch die räumliche Nähe hat sich verändert.
So wohnt Frontmann Daniel Striffler mittlerweile im bayrischen Rosenheim, das südlich von München liegt. Gemeinsame Auftritte und insbesondere gemeinsame Proben sind deshalb immer schwieriger geworden. Zwar schließt Daniel Striffler nicht aus, dass die Musiker „irgendwann wieder alle gemeinsam auf der Bühne stehen werden“, fügt aber hinzu, dass es „die Band Park Lane 7 so wie früher in dieser Intensität nicht mehr geben wird.“
Solo-Karriere
Doch so ganz müssen die Fans dann doch nicht auf Park Lane 7 verzichten. Zumindest auf einen Teil davon. Denn Sänger Daniel Striffler wird der Musik auch weiterhin die Treue halten und sich fortan seiner Solo-Karriere widmen, die er vor einem Jahr begann. Ein Leben ohne Musik kann er sich einfach nicht vorstellen: „Die Musik wird in meinem Leben immer die Hauptrolle spielen“, sagt er selbst.
Da passt es gut, dass er durch eine gute Fügung an einen Plattenvertrag herangekommen ist. Es war nur eine einfache Empfehlung eines Freundes, die eine Plattenfirma auf ihn aufmerksam machte. Ein halbes Jahr später hat er von Diamond Records einen Plattenvertrag angeboten bekommen und prompt unterschrieben. „So schnell kann's gehen“, freut er sich.
Seine erste Single „Great Life“ ist schon im Kasten und wird am 11. Januar nächstes Jahr erscheinen. Doch bei der Single wird es nicht blieben: Momentan arbeitet er bereits an seinem ersten Solo-Album und auch das erste Musikvideo steht bereits in den Startlöchern.
Trotz dieser musikalischen Neuausrichtung blickt Daniel Striffler voll Freude auf die vergangen 13 Jahre der Park Lane 7-Bandgeschichte zurück. Im Jugendalter im Wachbacher Schwimmbad meinten die Jungs mit den Worten „Komm‘ wir machen ‘ne Band“ und der Proberaum wurde in einem ehemaligen Schweinestall untergebracht. Seinerzeit – also vor 13 Jahren – hätte wohl keiner der Jungs an einen solchen Erfolg geglaubt. Und doch kam es so.
Erfolge
Rund 450 bis 500 Auftritte in den letzten Jahren zeugen vom Publikumserfolg und auch bei Band- und Musikvideowettbewerben räumte Park Lane 7 richtig ab. Als Gewinner des „Becks Band Battle“ spielte die Band nicht nur auf dem Taubertal-Festival in Rothenburg, sondern auch bei „Sziget“, Europas größtem Musikfestival in Budapest (Ungarn).
Weitere Erfolgserlebnisse waren der Live-Auftritt beim Musikfernsehsender Viva in der Sendung „Interactive“, die wochenlange Top-Ten-Chartplatzierung beim Radiosender „Das Ding“ und zahlreiche Support-Acts bei Stars wie Mando Diao, Revolverheld, Die Happy, H-Blockx und Smokie. Als zweifelsfrei besten Auftritt bezeichnet Striffler aber den Gig (Auftritt) als Vorband von Silbermond vor rund 3000 Zuschauern in Kaiserslautern. Darüber hinaus gewannen sie zahlreiche Preise mit dem Musikvideo zum Titel „Mr. Perfect“.
Und auch wenn es für den ganz großen Durchbruch nie gereicht hat, bleiben Striffler und seinen Bandkollegen nur die guten Momente in Erinnerung. „Denn nicht die Preise oder der Erfolg sind wichtig, sondern eben die 1000 Erinnerungen“, betont Striffler. Und vielleicht kehren Park Lane 7 irgendwann doch wieder gemeinsam auf die Bühne zurück. Denn auf den vier Alben, die die Band bisher veröffentlichte, sind „nur“ etwas mehr als 40 Lieder drauf. Über die Hälfte der fast 90 Songs sind bisher im Proberaum geblieben. Stoff hätten sie also noch jede Menge.