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Tauberbischofsheim: Runder Tisch: Die Landwirtschaft hat ein Imageproblem

Tauberbischofsheim

Runder Tisch: Die Landwirtschaft hat ein Imageproblem

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    Landrat Reinhard Frank (4. von rechts) hat zu einem Runden Tisch Landwirtschaft eingeladen, um die aktuelle Situation in der Landwirtschaft zu erörtern
    Landrat Reinhard Frank (4. von rechts) hat zu einem Runden Tisch Landwirtschaft eingeladen, um die aktuelle Situation in der Landwirtschaft zu erörtern Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Frank Mittnacht

    Eine Kampagne, die Lust auf den Landkreis und die Arbeit in der Landwirtschaft machen soll, war das Ergebnis des Rundes Tisches Landwirtschaft, zu dem Landrat Reinhard Frank Vertreter der Landwirtschaft eingeladen hatte. Thema war laut Pressemitteilung die aktuelle Situation der Landwirtschaft im Kreis, die sich in einem eklatanten Umbruch befindet.

    „Nach wie vor ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Region. Sie ist Einkommensquelle und prägt das dörfliche Leben. Die Landwirtschaft sichert und pflegt unsere Kulturlandschaft“, sagte Landrat Reinhard Frank. In den vergangenen zwanzig Jahren wuchs die durchschnittliche Betriebsgröße von 30 Hektar auf mehr als 50 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) pro Betrieb an. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit fünf Hektar LF und mehr um 41 Prozent von rund 2300 auf 1350 Betriebe zurück.

    Neben den Markt- und Preisentwicklungen stellen drohende Seuchengefahren (beispielsweise die Afrikanische Schweinepest), das Verbot von Pflanzenschutzmitteln und –wirkstoffen und die immer strenger werdenden Vorschriften zur Tierhaltung die Landwirtschaft vor steigende Herausforderungen. Hinzu kommt ein widersprüchliches Verbraucherverhalten. „Alle wollen Fleisch und Lebensmittel aus nachhaltiger Erzeugung, greifen aber im Supermarkt zu den günstigen Produkten“, erklärte Meinhard Stärkel, Amtsleiter des Landwirtschaftsamtes. Was vielen Landwirten aber noch mehr zu schaffen mache, sei die fehlende Anerkennung in Politik und Medien: "Alle wissen, wie Landwirtschaft geht – besser als die, die es gelernt haben." Der neue Vorsitzende des Bauernverbands Main-Tauber-Kreis Reinhard Friedrich zeigte sich angesichts des gesellschaftlichen Drucks besorgt über die geringe Zahl an Ausbildungsverhältnissen in der Landwirtschaft. Viele Nachwuchslandwirte wollen sich diesem Druck nicht aussetzen und ergreifen deshalb einen anderen Beruf. „Die Industrie lockt Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft weg“, ergänzte Margret Beck von den Kreislandfrauen.

    „Die Landwirtschaft muss wieder mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung“, forderte Berthold Walter, Geschäftsführer der Bezugs- und Absatzgenossenschaft BAGeno. „Wir sollten dringend das Image des Landwirtes mit einer Kampagne pro Landwirtschaft aufbessern“, regte Joachim Klein vom Maschinenring östlicher Tauberkreis an.

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