Der Himmel strahlte mit Bürgermeisterin Anette Schmidt um die Wette. "Das Schulzentrum am Wört mit Realschule, Werkrealschule, und Sonderpädagogischem Bildungszentrum ist fertig", begann sie ihre Begrüßung zur Fertigstellung des letzten Bauabschnitts der Sanierung und Erweiterung des Schulkomplexes der Stadt.
Sie konnte die Früchte ernten, die ihr Vorgänger Wolfgang Vockel mit den ersten Planungen im Jahr 2012 gesät hatte. Insgesamt 26,7 Millionen Euro sind in den Schulkomplex geflossen, davon fast zehn Millionen Euro als Fördermittel des Landes Baden-Württemberg, wofür Schmidt dem Wahlkreisabgeordneten und Landtagsvizepräsidenten Wolfgang Reinhart sehr dankte. Es sei nicht selbstverständlich, dass so eine hohe Förderung gewährt wird.
Schulsanierung an verschiedenen Standorten
Sie umfasst fast zehn Prozent des jährlichen Etats für Schulsanierung, erwiderte der Gelobte in seinem Grußwort. Aktuell werde sehr viel in die Bildungsstandorte im Kreis investiert, so der Landtagsvizepräsident. Neben Tauberbischofsheim auch in Wertheim und Bad Mergentheim mit den Beruflichen Schulen.

Die Bundestagsabgeordnete und Stadträtin von Tauberbischofsheim Nina Warken findet: "Der Neubau schafft den Schülern und Schülerinnen Stabilität". Nun sei die Interimslösung in der ehemaligen Kaserne Geschichte. Sie lobte auch die Pädagogen in der Schule für ihre Arbeit. "Es ist herausragend, was hier in der Schule geleistet wird".
Leitung seit 14 Jahren bei Sabine Stahr-Busch
Dieses Lob nahm die Leiterin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ), Sabine Stahr-Busch, gerne entgegen. Sie hat vor 14 Jahren die Leitung der Christopherus-Schule übernommen, als der Neubau noch kein akutes Thema war, sondern nur als Planungsmöglichkeit existierte. Seitdem sei viel passiert, beispielsweise die Einführung der gebundenen Ganztagsbetreuung im Jahr 2016. "Ich freue mich sagen zu können, wir, die Christopherus-Schule, sind jetzt die Modernste in ganz Baden-Württemberg", sagte sie nicht ohne Stolz.
Das SBBZ war der letzte Bauabschnitt von dreien, sodass nun endlich wieder Ruhe am Schulzentrum einkehren kann. Vorher wurden bereits die Realschule und die Werkrealschule saniert. Der dritte Abschnitt kann mit beeindruckenden Zahlen punkten. So sind insgesamt 55 neue Räume entstanden, zwei Musikräume mit Vorbereitungsräumen Musik, eine Bibliothek, ein Werkraum mit Maschinenraum, Raum für Textiles Werken, ein Naturwissenschaftsraum, zudem Verwaltungsräume für das SBBZ, eine Mensa mit rund 140 Sitzplätzen und Dachterrasse.
Mobile Trennwände sorgen für flexible Nutzungsmöglichkeiten
Die Mensa kann auch als Aula mit bis zu 400 Plätzen genutzt werden. Zusätzlich gibt es noch neun Räume für den Ganztagesbereich und sechs Klassenzimmer im SBBZ. Mobile Trennwände sorgen für flexible Nutzungsmöglichkeiten, führte Architekt Stefan Hunzinger aus. Er betonte die Wichtigkeit von Farbe und Material beim Bau, der den Schülerinnen und Schülern, aber auch dem Lehrkörper und dem Verwaltungspersonal Wohlbehagen vermitteln soll.

Insgesamt 25 Handwerksbetriebe und vier Ingenieurbüros seien am Bau beschäftigt gewesen. Wie gut den Schülerinnen und Schülern ihr neuer Lernort gefällt, der nichts mehr mit "Flurpädagogik" zu tun hat, sondern eher Lernlandschaften ähnelt, wie es Bürgermeisterin Schmidt ausdrückte, konnte man in den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler erleben, als sie ein Gedicht vortrugen oder unter der Leitung von Christoph Lewandowski musizierten.
Segnung und Führung durch das neue Gebäude
Rektor Christian Wamser hatte in den Jahren des Baus viel Neues gelernt, gab er zu. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern habe er das Gebäude Schritt für Schritt entdecken dürfen, führte er aus, bevor Pfarrerin Heike Kuhn und Pater Kasimir Fieden den kirchlichen Segen für die beiden christlichen Kirchen sprachen. Und dann konnte das neue Gebäude von den Ehrengästen intensiv unter die Lupe genommen werden. Mit einem kühlen Getränk begann ein geführter Rundgang.