Nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr wurde jetzt die „Strahlentherapie Tauber Franken“ am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim offiziell eröffnet. Nach der Einweihung des Mutter-Kind-Zentrums Anfang Mai könne damit zum zweiten Mal in diesem Jahr ein neuer Gebäudeteil seiner Bestimmung übergeben werden, betonte der Kaufmännische Direktor des Caritas-Krankenhauses, Thomas Weber, in seiner Ansprache.
„Mit beiden Projekten können wir künftig eine Spitzenmedizin der kurzen Wege am Caritas-Krankenhaus anbieten“, so Weber. Mit der Strahlentherapie sei jetzt die komplette Tumorbehandlung unter einem Dach möglich. „Damit können wir den Patienten der Region und ihren Angehörigen weite Anfahrtswege und zusätzliche Belastungen ersparen. Das ist gerade bei krebskranken Menschen besonders wichtig.“
Keine langen Wege mehr
Weber dankte allen Beteiligten, die „am Neubau der Strahlentherapie mitgeplant und mitgebaut haben.“ Mit der Radio-Onkologie Nordwürttemberg aus Aalen habe man für den Betrieb der strahlentherapeutischen Praxis einen erfahrenen Partner gewonnen, der „hochprofessionelle Medizin mit einem hohen Maß an menschlicher Zuwendung“ verbinde. Die Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Strahlenmedizinern und dem Caritas-Krankenhaus lobte Weber als beispielhaft: „Gemeinsam haben wir in kurzer Zeit medizinische Konzepte entwickelt und umgesetzt, um die medizinische Versorgung der Menschen hier in der Region zu sichern.“ Dies könne als Vorbild für weitere Kooperationsmodelle dienen. Mit der Eröffnung der Strahlentherapie ist die in den vergangenen Jahren begonnene Entwicklung zum Regionalen Centrum für Tumorerkrankungen (RCT) am Caritas-Krankenhaus abgerundet. So wurden für besonders häufige Tumorerkrankungen Organzentren eingerichtet: Prostatazentrum, Darmzentrum und Brustzentrum bieten eine Therapie nach modernen, wissenschaftlichen Standards an und wurden im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft wiederholt zertifiziert. Hier arbeiten verschiedene Fachdisziplinen zusammen, um den Patienten eine individuell angepasste Therapie anbieten zu können. Neben Operation und Chemotherapie spielt dabei auch die Strahlentherapie eine wichtige Rolle.
Vom „Gesundheitslandkreis par excellence“ sprach der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Reinhard Frank, in seinem Grußwort bei der Eröffnung. „Mit mehr als 6000 Arbeitsplätzen ist das Gesundheitswesen ein entscheidender Wirtschafts- und Zukunftsfaktor für den Kreis.“ „Das ist heute ein guter Tag für den Landkreis und seine Bewohner, für den Gesundheitsstandort Main-Tauber-Kreis und die Gesundheitsstadt Bad Mergentheim“, unterstrich er.
Punktgenaue Bestrahlung
Über die technischen Grundlagen und medizinischen Möglichkeiten der modernen Strahlentherapie informierte Dr. Sandra Röddiger, Geschäftsführerin der Radio-Onkologie Nordwürttemberg. „Mit dem Linearbeschleuniger neuester Generation sichern wir eine punktgenaue Bestrahlung des Tumors, bei der das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschützt wird“, erläuterte die Strahlenmedizinerin. „Der Patient spürt die Strahlung selbst nicht und strahlt danach auch nicht.“ Für das Praxisteam sei die Verbindung von High-Tech und Zuwendung zum Patienten wichtig. „Der Patient, der oft über mehrere Wochen jeden Werktag zur Therapie kommt, möchte in seiner Situation aufgefangen und gestützt werden. Begleitung und Betreuung in dieser lebensverändernden Situation sind neben der eigentlichen Strahlentherapie entscheidend.“
Die Radio-Onkologie Nordwürttemberg ist mit vier strahlentherapeutischen Praxen in Nordwürttemberg vertreten: Neben den Standorten in Aalen, Winnenden und Bad Mergentheim wird in Kürze in Schwäbisch Gmünd eine weitere Praxis eröffnet. Leiter der Strahlentherapie Tauber Franken in Bad Mergentheim ist der Strahlenmediziner Dr. Maath Gernert. Er präsentierte die neuen Praxisräume mit dem „Herzstück“, dem modernen Linearbeschleuniger des amerikanischen Marktführers Varian.
Anmeldung Strahlentherapie Tauber Franken unter Tel. 07931 492 3440