Aktuell werden bundes- und landesweit die Preisanpassungen der Verkehrsverbünde zum Jahreswechsel verglichen. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar VRN wird im aktuellen Ranking als "Rekordhalter" im negativen Sinn dargestellt, seine Preise steigen am stärksten. Der Vergleich der Tarifanpassungsquoten zum Jahreswechsel allein sei aber nicht aussagekräftig, reagiert der VRN in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Die Berichterstattung sei insofern unsachlich, als sie allein die aktuelle Preisanpassungsrunde berücksichtigt und die Entwicklung der letzten drei Pandemiejahre und das grundsätzliche Preisniveau völlig ausblendet, so der VRN. Im Unterschied zu vielen anderen Verkehrsverbünden seien die Fahrpreise im Verkehrsverbund Rhein-Neckar zu Beginn des Jahres 2021 nicht pandemiebedingt angehoben worden. Außerdem habe der VRN, anders als zum Beispiel der Rhein-Main-Verkehrsverbund unter dem Jahr 2022 keine zusätzliche Tariferhöhung vorgenommen.
Mit im Schnitt 11,83 Prozent Erhöhung seit Ausbruch der Pandemie liege der VRN im Durchschnitt der baden-württembergischen Verkehrsverbünde. Die zum 1. Januar beschlossene Erhöhung der Fahrpreise im VRN um durchschnittlich 8,83 Prozent sei eine Maßnahme, die dazu beiträgt, die extremen Kostensteigerungen der Verkehrsunternehmen im Bereich der Energie- und Lohnkosten aufzufangen und das bestehende Verkehrsleistungsangebot im Verbund aufrecht zu erhalten.
Im Vergleich zu anderen Ballungsräumen wie Stuttgart oder Frankfurt seien die Fahrpreise im VRN, insbesondere die Jahreskarten für Berufspendler und Schüler, die der überwiegende Teil der Fahrgäste nutzen, trotz der Preiserhöhung immer noch deutlich günstiger.
Das verbundweit gültige Rhein-Neckar-Ticket für Berufspendler koste ab Januar im VRN jährlich 1218 Euro. Im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart koste ein vergleichbares Tarifangebot jährlich 2360 Euro, im benachbarten Rhein-Main-Verkehrsverbund sogar 2914,80 Euro. In den südlich an den VRN angrenzenden Verbünden Heilbronner-Hohenloher-Haller Verkehrsverbund und Karlsruher Verkehrsverbund liege der Preis knapp unter 1200 Euro. Beide seien jedoch flächenmäßig deutlich kleiner als der VRN.
Das Maxx-Ticket für Schüler und Auszubildende sei mit jährlich 615,60 Euro günstiger als das im Heilbronner-Hohenloher-Haller Verkehrsverbund angebotene Sunshine-Ticket, das 690 Euro kostet. Deutlich teurer sind Zeitkartenangebote für Schüler in den eher ländlich geprägten baden-württembergischen Verbünden Donau-Iller-Nahverkehrsverbund und Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau, wo sie fast 1900 Euro beziehungsweise knapp 2000 Euro kosten, um den gesamten Verbundraum abzudecken.