Diesmal rückte man beim Weinblütenfest in Königheim recht eng zusammen, sah man sich doch erstmals mit einer bisher ungekannten Situation konfrontiert: Während der Freitagabend trotz großer Schwüle einen ordentlichen Zuspruch erfuhr, sorgte am Samstag noch vor Mitternacht ein schweres Unwetter für einen fast durchweg vorzeitigen Abbruch des Großereignisses. Am regnerischen Sonntag hielt sich daraufhin der Ansturm in der Gemeinde im Brehmbachtal in Grenzen – gänzlich gestrichen hatte man alle Auftritte auf der Aktionsbühne.
Die 17. Auflage des Weinblütenfestes wurde heuer – nach dem vorjährigen Ausstieg der Angler und der DLRG – vom Karneval-Klub, der Freiwilligen Feuerwehr, Jungen Union, Musikkapelle, vom Gesangverein, der Frauengemeinschaft und dem Sportverein organisiert.
Ihre nach wie vor ungebrochene Anziehungskraft hatte die Veranstaltung am Freitag, als die Massen strömten – und dies bei teils drückender Hitze. Auch in diesem Jahr ballte sich alles in der als „Flaniermeile“ umfunktionierten Hauptstraße, in der es spätestens ab Einbruch der Dunkelheit kaum mehr ein Durchkommen gab. Die Anzahl der sonst teils wild geparkten Autos sei erheblich zurückgegangen, verzeichneten die Veranstalter. Die Buslinien hingegen erfuhren eine verstärkte Frequenz. Ob aus Tauberbischofsheim, Höpfingen, Pülfringen, Külsheim, Werbach, Lauda, Heckfeld oder aber Gerchsheim – aus allen acht eingebundenen Richtungen nutzten die Besucher gezielt diese Möglichkeit der problemlosen An- und Abreise.
Einem unbeschwerten Genuss der Königheimer Rebensäfte stand so nichts mehr entgegen, dies bestätigten auch die lokalen Erzeuger, die Weingüter Elisabeth & Norbert Geier, Andreas Geier, Siegfried Schmidt sowie die Becksteiner Winzer eG, die sich bis dahin mit dem Verlauf sichtlich zufrieden zeigten. „Alles lief durchweg ruhig und entspannt ab – ohne besondere Vorkommnisse“, hieß es in einer ersten Zwischenbilanz von Seiten eines Inhabers, der dieses Mal gar am frühen Freitagabend eine überraschend starke Resonanz registrierte.
Am Samstag dauerte es dann ein bisschen, bis sich die Plätze, Gassen und Straßen füllten – bevor der erste „Warnschuss“ bereits Ungemach ankündigte: Über eine gute Viertelstunde ging ein heftiger Regen- und Hagelschauer nieder. Anschließend bot sich zunächst zwar das gewohnt geschlossene Bild – bis gegen 22.30 Uhr das Unheil endgültig seinen Lauf nahm. Sintflutartige Schauer ergossen sich über die Weinbau-Gemeinde im Brehmbachtal, verbunden mit starken Sturmböen, die Zeltdächer sowie Pavillons anhoben, Masten knicken ließen und somit die Sicherheit gefährdeten. Als daraufhin sogar noch für knapp eine Stunde der Strom ausfiel, bedeutete dies den vorläufigen Schlusspunkt für das diesjährige Weinblütenfest, das sich davon auch am Sonntag nicht mehr ganz erholte, wenn auch einige Gäste kamen.
Das Ambiente im ehrwürdigen Ortskern stimmte aber auch 2012 in den urigen Winkeln sowie besonders in den historischen Gewölbekellern, wobei sich einige der Betreiber diverse Neuerungen einfallen ließen, um die insgesamt 14 Stationen zusätzlich aufzuwerten. Das kam nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch bei den vielen Auswärtigen bestens an, die sich zunächst um die mittendrin platzierte Aktionsbühne drängten, auf der am Samstag etliche Teilnehmer des 17. Weinblütenfestes ihren speziellen Beitrag leisteten. Offeriert wurde einmal mehr ein durchaus attraktives und sehenswertes Programm – souverän moderiert von Karin Gress und begutachtet von allen Altersschichten, wobei die Zuschauer auch nicht mit dem verdienten Beifall sparten.
Während sich der Nachwuchs in der Hüpfburg austobte, widmeten sich die Erwachsenen in erster Linie den rund 20 Sorten vom etwa 70 Hektar umfassenden heimischen Kirchberg – schließlich „Lieferant“ aller angebotener Tropfen.