Der Main-Tauber-Kreis baut einen neuen Radweg an der K 2819 von der Gemeinde Werbach bis zur bayerischen Landesgrenze. Dieser wird dann an den bereits vorhandenen Radweg ab der Landesgrenze in Richtung Böttigheim (Gemeinde Neubrunn, Landkreis Würzburg) anschließen. Am Mittwochmorgen fand der offizielle Spatenstich mit Landrat Christoph Schauder sowie Bürgermeister Georg Wyrwoll (Werbach) und Bürgermeister Heiko Menig (Neubrunn) statt. Das teilt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einem Presseschreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
"Was lange währt, wird endlich gut", sagte Landrat Schauder. So diene der Radweg künftig den Bürgerinnen und Bürgern von Böttigheim und Neubrunn als Anbindung an Werbach und besonders an Tauberbischofsheim und umgekehrt. Die neue Route werde die Verkehrssicherheit stärken, da Radfahrerinnen und Radfahrer künftig nicht mehr die viel befahrene K 2819 nutzen müssen. Das Verkehrsaufkommen dort liegt bei rund 3800 Fahrzeugen pro Tag, mit einem hohen Anteil an Schwerverkehr.
Abschnitt Urphar – Dietenhan aktuell in der Planung
Auch für Radtouristen sei der Radweg eine neue Möglichkeiten, denn es wird eine Verbindung vom Radweg "Liebliches Taubertal – Der Klassiker" bei Werbach über Neubrunn und weiter durch das Kembachtal nach Urphar zum Maintalradweg hergestellt. Auch im Kembachtal treibe der Landkreis den Radwegeausbau voran. Der Teil von Dietenhan über Kembach bis zur Landesgrenze nach Bayern wurde vor zwei Jahren fertig gestellt, der Abschnitt Urphar – Dietenhan ist aktuell in der Planung.
Neubrunns Bürgermeister Heiko Menig bekannte, dass ihn das Radweg-Projekt begleite, seit er vor 15 Jahren sein Amt angetreten hat. Bereits vor zwölf Jahren sei der Radweg auf bayerischer Seite bis zur Landesgrenze gebaut worden, nun freue er sich sehr über den Lückenschluss nach Werbach.
Im Jahr 2012 hatte der Kreistag des Main-Tauber-Kreises zum ersten Mal ein Radwegekonzept für den Landkreis verabschiedet, bereits damals war der Bau des neuen Radwegs Werbach – Böttigheim vorgesehen. Er konnte allerdings in den vergangenen Jahren insbesondere wegen des nicht einfachen Grunderwerbs noch nicht realisiert werden. 2020 begann das neue Bundesförderprogramm "Stadt und Land", so dass in Kombination mit dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) eine Förderquote von 90 Prozent aus Landesmitteln möglich wurde, ohne dass die Gemeinde Werbach einen finanziellen Beitrag leisten muss.
Der neue Weg liegt zum Teil im Schutzgebiet
Für Herausforderungen sorgte die Tatsache, dass der neue Weg zum Teil im FFH-Schutzgebiet liegen wird. Die vorhandenen Hecken stellen Biotope dar, auch die Genehmigung einer Waldumwandlung war erforderlich. Daher wurde die Wegbreite auf lediglich 2,50 Meter geplant, um so wenig wie möglich die Grenzen des vorhandenen, nicht befestigten Wegs zu verlassen.
Insgesamt wird der Radweg voraussichtlich mit rund 573.000 Euro zu Buche schlagen, rund 327.000 Euro weniger als beim Baubeschluss zunächst angenommen. Der Radweg muss noch im Jahr 2023 fertig gestellt und abgerechnet werden.