An zwei Abenden haben insgesamt mehr als 600 Besucher in der Tauberhalle den jeweils über vier Stunden langen Prunksitzungen der Fastnachtsgesellschaft "Werbacher Goaggerli" applaudiert und mehrere Zugaben von den Akteuren eingefordert.
Dabei haben die Werbacher Narren einige Besonderheiten zu bieten: Kein Elferrat amtiert, sondern nur ein fünfköpfiges Gremium, und kein Prinzenpaar regiert. Denn in der Gemeinde setzt die Fastnachtsgesellschaft auf Mitwirkende aus den eigenen Reihen. Rund 90 einheimische Akteure sorgten somit auf der Bühne mit flotten Sprüchen und wirbelnden Tänzen für närrische Unterhaltung und viele Helfer hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf.
Nur Einheimische in der Bütt
Zur Musik vom Duo "Doppelpack" – Thomas und Andy Hemming aus Bad Mergentheim – zeigte Präsident Charly Höfling stolz auf "seine Truppe", als er bei der Ordensverleihung die große Unterstützung aller Seiten würdigte.
Zuvor hatte sich der "Chef des Hühnerhaufens" nach dem Einmarsch und Tanz der Blauen Garde unter der Leitung von Trainerin Katharina Liebers wortgewaltig zum Weltgeschehen geäußert. Als Protokollant blickte er auf das vergangene Jahr zurück, um versöhnlich zu enden, "denn glücklich ist, wer mal vergisst, was einfach nicht zu ändern ist".
Silas Förter feierte mit seiner Büttenrede als "fauler Schüler" eine gelungene Premiere. Erstmals traten auch Elisa Sendelbach und Luisa Förter mit ihren "Chicken Queens" auf. Es folgte die bereits 19. Ausgabe der das lokale Umfeld glossierenden und vom Publikum mit Spannung erwarteten Sendung "Kanal 11 Werbach".
Kanal 11 sendet zum 19. Mal
Auf bewährte Art warteten Angela Hopp und Andreas Michel mit diversen "Nachrichten, Schlagzeilen, Gerüchten und Lügen" auf, wobei sie auch ernste Vorkommnisse nicht außen vor ließen: Denn auch im beschaulichen Werbach nehme der Vandalismus zu.
Mit dem Schautanz "Alice im Wunderland" überzeugte die Weiße Garde von Melanie Schweder und Jessica Bauer, ehe Jan Schlör als "liebenswerte Gattin" seine "weibliche Seite" zeigte und das Tanzduo Hanna Liebers und Lisa Baum das Publikum erneut begeisterte.
Als "unermüdlicher Boxer" berichtete Johannes Rossi von mehr oder weniger erfolgreichen Kämpfen, die er bei regelmäßiger Stärkung durch den Wein vom Werbacher Hirschberg absolvierte. Die Männergarde von Regina Geier, Katharina Schlachter und Lisa Baum brachte die Bretter zum Beben und ermöglichten den Übergang zu Christian Freisleben, der die Welt nicht mehr verstand, und in seiner Büttenrede mehrere Themen miteinander verwebte.
Am Ende das Werbacher Lied
Höhepunkt beider Prunksitzungen war der Beitrag von Rüdiger Klebes. Als "Gemeindearbeiter" trug er einen Gag nach dem anderen vor. Krönender Abschluss seines Auftritts war das Lied über einen bissigen Hund, der anscheinend geheimste Wünsche erfülle.
Den Wünschen der kreischenden Damen entsprach offenbar die schwungvolle Darbietung des Männerballetts "Sister Act" von Michaela Klebes und Gloria Kraft. Der zweite Auftritt der Weißen Garde leitete das Finale aller Mitwirkenden auf der Bühne ein, das nach einem lang anhaltenden Beifall mit dem Werbacher Lied endete.




