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Tauberbischofsheim: Zerstörung geplant: Ermittler gehen davon aus, dass der Baggerfahrer womöglich seinen Tod bewusst in Kauf nahm

Tauberbischofsheim

Zerstörung geplant: Ermittler gehen davon aus, dass der Baggerfahrer womöglich seinen Tod bewusst in Kauf nahm

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    Ermittlungen am Tatort Autohaus: An Silvester endete die Zerstörungsfahrt in Tauberbischofsheim mit dem Tod des 38 Jahre alten Baggerfahrers. 
    Ermittlungen am Tatort Autohaus: An Silvester endete die Zerstörungsfahrt in Tauberbischofsheim mit dem Tod des 38 Jahre alten Baggerfahrers.  Foto: Marius Bulling

    Was hat einen 38 Jahre alten Familienvater zu seiner Zerstörungsfahrt mit einem Radbagger im Main-Tauber-Kreis veranlasst, die mit seinem Tod endete? Die Staatsanwaltschaft Mosbach und das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg haben neue Hintergründe der Tat veröffentlicht. Der 38-Jährige hatte an Silvester mit dem Bagger mehrere Fahrzeuge zerstört und Polizisten verletzt, bevor er in Tauberbischofsheim durch zwei tödliche Schüsse gestoppt wurde. 

    38-Jähriger zeigte sich vor der Tat bei der Polizei selbst an

    Laut der aktuellen Pressemitteilung der Behörden hatte der Mann seine Tat offensichtlich geplant und womöglich seinen Tod in Kauf genommen:  Drei Tage vor der Tat habe er eine Polizeidienststelle in Suhl in Thüringen aufgesucht, wo er zuletzt lebte. Dort habe er sich verschiedener Straftaten, unter anderem aus dem Bereich der Betäubungsmittel- und Eigentumskriminalität bezichtigt. Er habe gesagt, "reinen Tisch" machen zu wollen. "Einen Tag später erstellte der Getötete ein Schriftstück, mit dem er seine Ehefrau zur Regelung seiner Angelegenheiten bevollmächtigte", heißt es Mitteilung von Staatsanwaltschaft und LKA.

    Am Morgen des Tattags sei der Mann an seinem Wohnort in Thüringen, wo er laut Behörden mit seiner getrenntlebenden Ehefrau und den gemeinsamen Kindern wohnte, abgeholt und nach Tauberbischofsheim gefahren worden. Gegen 13 Uhr sei er auf dem Gelände der Baufirma seines früheren Arbeitgeberns in Grünsfeld gewesen, wo er seine Zerstörungsfahrt begann.    

    Staatsanwaltschaft: Ziel den Unternehmer zu schädigen 

    Zum Motiv teilten die Behörden mit, dass der 38-Jährige nach seiner Tätigkeit bei der Baufirma ab 2023 mehrere andere Arbeitsverhältnisse hatte, welche "frühzeitig oder nach Ablauf der Probezeit beendet wurden". Mit seinem früheren Chef, dem Grünsfelder Firmeninhaber, habe es "zivilrechtliche und persönliche Streitigkeiten" gegeben. Nach aktuellen Ermittlungsstand habe der 38-Jährige "höchstwahrscheinlich" den Unternehmer mit der Tat schädigen wollen.  

    Florian Kienle, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Mosbach, sagt: "Auch wenn der persönliche Hintergrund des Falles dramatisch ist, können wir froh sein, dass trotz der von dem Betroffenen verursachten erheblichen Gefahrensituationen nicht noch weitere Menschen zu Schaden gekommen sind."

    Polizeipräsident: Extrem herausfordernder Einsatz 

    Der Einsatz sei für seine Kolleginnen und Kollegen "extrem herausfordernd und hochdynamisch", sagt der Heilbronner Polizeipräsident Frank Spitzmüller laut der Mitteilung. Man habe in kürzester Zeit und "ohne die uns jetzt ex post vorliegenden Erkenntnisse" Entscheidungen treffen müssen.

    Nach seiner Überzeugung musste "die Fortführung der folgenschweren Irrfahrt mit einem tonnenschweren Radbagger vor dem Hintergrund der sich dargestellten unmittelbaren konkreten Gefahrenlage in jeglicher Hinsicht sicher beendet werden". 

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