Stargast Jean Pütz hielt die Eröffnungsrede der Fahrzeugschau Elektromobilität in Bad Neustadt: "Für mich ist die einzige Zukunft Elektromobilität", sagte er. Ein klares Statement. Dass das viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Rhön-Grabfeld ähnlich sehen, untermauern die Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes, kurz KBA, aus dem letzten Jahr. Demnach sind 8,32 Prozent der privaten Pkw mit einem reinen Elektroantrieb unterwegs. Bayernweit dagegen liegt der Anteil bei nur rund 2,5 Prozent (Stand: 1. April 2023).

Dazu beigetragen hat unter anderem die alljährlich stattfindende Fahrzeugschau Elektromobilität, die am Wochenende in die 11. Auflage ging. Am Samstag und Sonntag konnten Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz neben der Stadthalle die neusten Elektrofahrzeuge inspizieren, Probefahrten unternehmen und mehr über das Thema E-Mobilität lernen.

Der Schirmherr Jean Pütz mit klaren Worten
Mit rund 30 Ausstellern war die Fahrzeugschau breit aufgestellt. Mit von der Partie waren zahlreiche Autohäuser, E-Bike- und E-Roller-Hersteller und Verkäufer sowie regionale Firmen, die im Bereich der E-Mobilität tätig sind. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Blasorchester "BoaH" aus Heustreu. Zu Beginn der Veranstaltung hielt sich der Andrang an Besucherinnen und Besuchern aufgrund des wechselhaften Wetters in Grenzen. Mit zunehmend besserem Wetter nahmen auch die Besucherzahlen immer mehr zu.

Eröffnet wurde die Fahrzeugschau durch einen prominenten Gast – Jean Pütz. Der 87-jährige ehemalige Wissenschaftsredakteur und Fernsehmoderator war der diesjährige Schirmherr der Veranstaltung. In seiner Rede hob er die Bedeutung von regenerativer Energie und Elektromobilität hervor. "Wenn wir uns in ein Auto setzen, dann sollte so wenig Energie wie möglich verbraten werden. Deshalb ist für mich die einzige Zukunft Elektromobilität", so Jean Pütz. Aktuell tourt er mit seiner "Pützmunter-Show" durch ganz Deutschland und präsentiert dort wissenschaftliche Experimente.

Aktuelle Trends im Bereich der Elektromobilität
E-Mobilität spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Pkw-Nutzung, sondern auch in anderen Bereichen des Straßenverkehrs. So zum Beispiel auch bei Fahrrädern. Ein neuer Trend dort sind gewichtsoptimierte Fahrräder, wie Bernhard Wolf, Geschäftsführer von "Der Wolf", erklärt. "Fahrräder, besonders Mountainbikes, Rennräder oder Gravel-Bikes werden im E-Bike-Bereich gewichtsoptimierter gebaut. Das heißt, es werden bewusst Abstriche bei der Motor- und Akkuleistung gemacht, um die Räder leicht zu halten. Dadurch bleiben die Vorzüge dieser Fahrradarten erhalten und eine kleine elektrische Unterstützung auf den letzten Metern ist trotzdem möglich."

Eine Veränderung nimmt auch Andreas Kulke im Bereich der Stromversorgung von Elektrofahrzeugen wahr. Er ist Geschäftsführer von alcona Automation, die Ladestationen und Elektronikkomponenten verkaufen. "Viele, die eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben, wollen sich jetzt ein E-Auto kaufen. Häufig bekommt man für den überschüssig produzierten Strom nur geringe Geldbeträge. Warum also nicht den Strom für das Laden des eigenen Autos benutzen", so Kulke.

Sneak-Preview: Lebendiges Geschichtsmodell Königspfalz Salz
Sicherlich genauso lehrreich für viele Besucherinnen und Besucher war die Sneak-Preview des "Lebendigen Geschichtsmodells Königspfalz Salz" am Sonntag. Dort wurden zwischen 14 und 16 Uhr erste Filme über die Entwicklung des ehemaligen Pfalzgebietes zum heutigen Großraum um Bad Neustadt gezeigt. Am 5. Mai öffnet das Geschichtsmodell im Rahmen des Heimaterlebnistages seine Tore. Dort können Gäste etwas über die Entwicklung der Region Bad Neustadt vom Frühmittelalter bis heute lernen.
