Welches ist der höchste Berg Unterfrankens beziehungsweise der bayerischen Rhön? Kenner wissen, dass die Antwort Kreuzberg falsch ist. Der Name des gesuchten Berges lautet Dammersfeldkuppe. Mit seinen offiziell vermessenen 927,9 Metern Höhe ist er bei weitem nicht so bekannt wie der lediglich zehn Zentimeter niedrigere "heilige Berg der Franken". Der Grund ist einfach: Er befindet sich für den normalen Rhönbesucher unerreichbar im Truppenübungsplatz Wildflecken.
Wer den Berg einmal aus der Nähe erleben möchte, hat nun bei den Wandertagen auf dem Truppenübungsplatz am 29. und 30. Juli dazu die Möglichkeit. Da die Dammersfeldkuppe Zielgebiet der hier übenden Soldaten ist, darf der Gipfelbereich zwar nicht betreten werden, aber an diesen beiden Tagen kann der Berg weitgehend umrundet und ganz aus der Nähe erlebt werden.
Tausende Wanderfreunde erwartet
"Per Pedes rund ums Dammersfeld", hat Kommandant Hauptmann Enrico Langhärig, der auf dem Truppenübungsplatz für die Wandertage verantwortlich zeichnet, daher seine Einladung für die Traditionsveranstaltung überschrieben, zu der die Bundeswehr wieder am letzten Wochenende im Juli einlädt. Nachdem man im vergangenen Jahr an die Erfolge der Vor-Corona-Zeit anknüpfen konnte, werden auch heuer wieder mehrere Tausend Rhön-Fans erwartet, die einige der sonst nicht erreichbaren Bereiche des Truppenübungsplatzes erwandern und erleben möchten.
Wie Langhärig erläutert, stehen inzwischen - wie üblich - drei unterschiedlich lange Wanderstrecken fest. Ausgangspunkt ist - wie letztmals 2016 - Oberweißenbrunn. Dort starten die Teilnehmer an beiden Tagen jeweils zwischen 6 und 12 Uhr am Gemeindehaus. Hier ist auch der Zielpunkt, an dem sich die Wanderfreunde nach ihrer Tour stärken und erfrischen können. Für Verpflegung der Gäste und Unterhaltung in der Ortsmitte sorgt die Dorfgemeinschaft Oberweißenbrunn.
Start im höchstgelegenen Dorf Unterfrankens
Von der Mitte des höchstgelegenen Dorfes in Unterfranken führt der Weg zunächst alle Teilnehmer über die B279 zur Staatsstraße 2289 und dann in den östlichen Bereich des Truppenübungsplatzes. Wenig später erreicht man die Schwedenschanze, eine Verteidigungsanlage aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg, deren Geschichte und Funktion genauer vorgestellt wird. Nachdem der Reesberg, dessen halber Gipfel für den Basaltabbau abgetragen wurde, nördlich umgangen ist, erreichen die Wanderer den abgesiedelten Ort Kippelbach.
An einer ersten Station finden Interessierte hier Informationen über die Munitionstechnik und die auf dem Übungsplatz verschossene Munition. Zudem gibt es noch einmal Hinweise über das richtige Verhalten auf dem Truppenübungsplatz. Schließlich gilt auf dem Gelände, dass die gekennzeichneten Wege keinesfalls verlassen werden dürfen, ebenso wenig dürfen Blindgänger oder Munitionsteile berührt werden.
Landschaftsgenuss mit Bratwurst
In der Folge zweigt dann die kürzeste Tour, die mit 12,2 Kilometern Länge angegeben wird, nach Süden ab, wo nach insgesamt rund 7,5 Kilometern Wegstrecke der Rastpunkt 1 erreicht wird. Etwas mehr, nämlich rund 8 Kilometer, müssen die Wanderfreunde auf den beiden längeren Strecken bewältigen, die noch identisch verlaufen, bis sie ihren ersten Rastpunkt erreichen. Hier sind nicht nur Speisen und Getränke im Angebot, hier lässt es sich auch gut ausruhen und die Landschaft genießen.
Weiter geht es, bis nach wenigen Kilometern die Ottersteine auf dem Höhenzug der Dammersfeldkuppe erreicht sind. Dort trennen sich die beiden Wege. Während der kürzere die Dammersfeldkuppe östlich umgeht, führt die 24-Kilometer-Tour auch westlich und südlich um den Berg, mit "atemberaubenden Aussichten", wie Hauptmann Langhärig verspricht.
Abstecher zum Eierhauckberg
Nach einigen Kilometern treffen die auf der Karte rot und blau gekennzeichneten Wegstrecken wieder zusammen und führen nach einem Anstieg auf den Rabenstein schließlich zum Rastplatz 1, wo sich alle drei Wege wieder vereinen. Wer noch genügend Kraft hat, kann einen Abstecher auf den Eierhauck, den mit 909,9 Metern fünfthöchsten Berg der Rhön, unternehmen und von hier eine ganz besondere Aussicht genießen. Am Rastplatz selbst gibt es nicht nur Speisen und Getränke, hier präsentiert die Bundeswehr-Feuerwehr ihr Leistungsspektrum und auch der Bundesforstbetrieb stellt seine Arbeit auf dem Truppenübungsplatz vor.
Wenig später müssen die Wanderer noch die Steigung hoch zum Schachen bewältigen, bevor der Weg die letzten Kilometer stetig bergab in Richtung Oberweißenbrunn führt.
Wer an den Wandertagen teilnehmen will und mit dem Auto anreist, muss sich keine Sorgen wegen eines Parkplatzes machen, so Hauptmann Langhärig. Es werden genügend Parkplätze vorgehalten, in die die Ankommenden eingewiesen werden.