Die Vorstellung des wirtschaftlichen Ergebnisses für den Stadtwald und die Planungen für das neue Jahr nutzte Daniel Walter von der von Waldthausen'schen Forstverwaltung aus Gersfeld, den Stadträten den neuen Revierleiter für den Bischofsheimer Forst, Richard Schulze Frenking, vorzustellen. Seit Januar ist Schulze Frenking für Bischofsheims Stadtwald zuständig, er hat die Nachfolge von Revierleiter Ottfried Pankratius angetreten.
Schulze Frenking stammt aus Nordrhein-Westfalen. Er studierte in Dresden Forstwissenschaft, absolvierte sein Referendarzeit unter anderem im Steigerwald. Nach Stationen in Südbayern kehrte er in die Heimat zurück und war in einen Unternehmen für Forsteinrichtungen in Norddeutschland tätig, bevor er nun bei der von Waldthausen'schen Forstverwaltung in Gersfeld seinen Dienst antrat. Derzeit wird er von Revierleiter Daniel Walter in die Belange des Bischofsheimer Waldes eingearbeitet.
Drei Prozent höhere Einnahmen
Walter stellte den Stadträten und Bürgermeister Georg Seiffert den Erfolgsnachweis für 2018 vor, betonte aber auch ausdrücklich, dass die positiven Ergebnisse Verdienst von Ottfried Pankratius seien. Wie er weiter feststellte sei ein Überschuss von 146477 Euro erwirtschaftet worden, die Einnahmen seien um drei Prozent gestiegen, die Ausgaben um sechs Prozent gesenkt worden.
Der Holzeinschlag bezifferte er für 2018 auf 5271 Festmeter, das sei vergleichsweise wenig, denn in diesem Jahr seien 8120 Festmeter geplant, darunter allein 5000 Festmeter Buche, da der Buchenholzpreis noch immer stabil recht sei. Dieses Pensum werde aber wohl nicht komplett mit eigenem Personal zu schaffen sein und müsse durch Unternehmereinsatz ergänzt werden. Mit dem Einschlag soll im Herbst begonnen werden.
Der Preis für Fichte sei "im Keller", dennoch mussten im vergangenen Jahr 1000 Festmeter geschlagen werden, was dem Borkenkäfer geschuldet sei. Durch den trockenen Sommer habe der Wald deutlich gelitten und auch das neue Jahr habe bisher zu wenig Niederschlag für die Bäume gebracht. Um den Borkenkäfer zu Leibe zu rücken, werden im Bischofsheimer Stadtwald sogenannt Fangholzhaufen aufgestellt, die mit artspezifischem Lockstoff bestückt den Borkenkäfer von den Fichten ablenken sollen Die Stadträte interessierten sich für die Gefahr, die von den Fallen für Insekten ausgehen. Walter räumte ein, dass Gift im Wald stets die letzte Option sei. Versuche hätten ergeben, dass es keine absolute Garantie gebe, dass nicht auch Insekten in die Falle gehen. Doch die Quote halte sich in vertretbarer Größe.
Wegeunterhalt wichtig
Daniel Walter erläuterte dem Gremium die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen, um einen stabilen Bestand und letztlich stabile Einnahmen zu generieren. In der Jungbestandspflege und Jungdurchforstung bestehe noch immer Nachholbedarf. Wichtig sei der Schutz der nachwachsenden Kulturen, dabei gehe es um Wildverbiss und Fegeschäden. Diverse Schutzmaßnahmen wie Manschetten und Draht stellte Manger vor. Letztlich müsse auch die Jagd konsequent betrieben werden, um den Wald zu schützen.
Der Wirtschaftsplan für 2019 sieht eine Überschuss von 101850 Euro vor. Manfred Reder mahnte den Unterhalt und die Instandsetzung der Wege an, was nicht in Vergessenheit geraten dürfe. "Viele Wege sind marode, die Gräben und Durchlässe sind zu. Da wurde seit Jahren nichts gemacht. Das holt uns irgendwann ein." Im Haushalt für das aktuelle Jahr seien 18000 Euro für Wegeunterhalt eingeplant, ergänzte Walter.
Bürgermeister Georg dankten den Revierleitern für ihre gute Arbeit im Bischofsheimer Stadtwald. Das überragende wirtschaftliche Ergebnis sei auch einem guten Verhandlungsgeschick zu verdanken.