Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Bad Neustadt: Abbruch des "halben Hauses" in der Gartenstadt: So bewertet die Bauaufsicht am Landratsamt die Situation

Bad Neustadt

Abbruch des "halben Hauses" in der Gartenstadt: So bewertet die Bauaufsicht am Landratsamt die Situation

    • |
    • |
    Abbruchhaus in der Rhönstraße in der Gartenstadt Bad Neustadt: So weit waren die Abriss-Arbeiten am Mittwoch vorangeschritten.
    Abbruchhaus in der Rhönstraße in der Gartenstadt Bad Neustadt: So weit waren die Abriss-Arbeiten am Mittwoch vorangeschritten. Foto: Ines Renninger

    Das "halbe Haus" in Bad Neustadts Gartenstadt ist mittlerweile nahezu verschwunden. Eineinhalb Wochen nach dem erneuten Start der Abrissarbeiten steht nur noch ein kleines Hausstück und der hintere Anbau. Zuvor war das Gebäude mehrere Monate ohne Fassade teilabgerissen in Bad Neustadts Rhönstraße gestanden, nachdem die ursprünglich beauftragte Fachfirma Anfang 2024 ihre Arbeiten quasi von heute auf morgen eingestellt hatte.

    Entsprechend erwartungsfroh war das Umfeld, als vergangene Woche der zweite Abrissversuch mit einer neuen Fachfirma startete. Auch der sorgte allerdings zunächst für ordentlich Aufsehen, als Mittwoch vergangene Woche ein Abrissbagger während der Arbeiten teilweise in einen Kellerraum einbrach und halb umkippte. Ein Bergungs-Lkw rückte an und zog das Baustellenfahrzeug mit Seilen wieder in seine Ursprungslage zurück. Der Zwischenfall nährte bei Anwohnerinnen und Anwohnern Sorge über den Ablauf der Abrissarbeiten.

    Bauaufsicht: Gesetzliche Vorgaben werden eingehalten, derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung

    Vergangenen Donnerstag wurde dann ein Fußweg neben der Baustelle seitens der Stadt Bad Neustadt gesperrt, die Baustelle selbst wurde von einem Mitarbeiter der Bauaufsichtsbehörde des Landratsamts Rhön-Grabfeld kontrolliert. Derartige Kontrollen, hieß es zur Einordnung seitens des Landratsamts, fänden nicht routinemäßig, sondern "anlassbezogen" statt.

    Das Ergebnis der Kontrolle teilte das Landratsamt Rhön-Grabfeld über Pressesprecherin Melanie Hofmann eine Woche später, also diesen Donnerstag, mit: "Nach dem hierbei gewonnenen Eindruck kann davon ausgegangen werden, dass die gesetzlichen Vorgaben für derartige Abbruchvorhaben eingehalten werden." Die Abrissfirma sei auf die Einhaltung von diversen Sicherheitsbestimmungen hingewiesen worden. "Derzeit kann davon ausgegangen werden, dass keine Gefahr für die Bevölkerung besteht."

    Weiterer Zwischenfall: Erst der umgekippte Bagger, dann sind zehn bis zwölf Liter Öl ausgelaufen

    Ganz reibungslos waren die Abriss-Arbeiten nicht verlaufen: Der Bagger in Schieflage war nicht der einzige Zwischenfall im zweiten Abrissanlauf. Bei dem Ausbau "vermeintlich leerer Öltanks" einen Tag später, so Hofmann, sei es zu einem Austritt von circa zehn bis zwölf Litern Öl gekommen. "Hier wurden die Fachstellen tätig, um für die notwendige Schadensregulierung zu sorgen."

    Wegen des Ölaustritts seien Mitarbeiter der unteren Wasserrechtsbehörde am Landratsamt vor Ort gewesen, der Abwasserzweckverband Saale-Lauer war eingeschaltet, um zu kontrollieren, dass kein Öl in die Kanalisation entweicht. Darüber hinaus wurden das Wasserwirtschaftsamt und der Bauhof der Stadt Bad Neustadt informiert. Mit der fachgerechten Entsorgung der Tanks und den noch vorhandenen Ölresten wurde eine Fachfirma beauftragt, die die entsprechenden Arbeiten laut Hofmann noch am selben Tag durchführte.

    Asbest im Anbau: Zur fachmännischen Entsorgung braucht es einen Spezialkran

    Was den Abriss weiter erschwert: Bei den Abbrucharbeiten seien "asbesthaltige Baustoffe" aufgefunden worden, so Hofmann. Bei der Entsorgung dieser krebserregenden Fasern müssen nun "entsprechend Arbeits- und Umweltschutzauflagen" eingehalten werden. Aufgrund des notwendigen Umgangs mit gefährlichen Abfällen sei die Gewerbeaufsicht bei der Regierung von Unterfranken eingeschaltet worden.

    Laut Mit-Eigentümer Gunnar Gröschel, Geschäftsführer von NGN IT Solutions, einem IT-Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Aubstadt im Grabfeld, dem Grundstück und Anwesen seit 2023 gehören, handelt es sich bei den asbesthaltigen Stoffen um "Wellplatten, wie sie früher auf Garagendächern verwendet wurden". Weil die sich in 4,50 Meter Höhe befänden, brauche es zur Entsorgung voraussichtlich einen Spezialkran, so Gröschel.

    Doch Gröschel ist nach wie vor zuversichtlich, was einen zeitnahen Abschluss der Abrissarbeiten angeht: "Ich sehe Licht am Ende des Tunnels." Die Asbest-Entsorgung werde ein Subunternehmen der von ihm beauftragten Firma Grimm aus Hanau übernehmen. Der Antrag darauf sei gestellt. Aktuell warte man auf das "Go" seitens der Behörden. Bis zu zwei Wochen, so Gröschel, könne es seines Wissens dauern, bis eine derartige Genehmigung vorliege. Dann könnten die giftigen Baustoffe seitens der beauftragten Firma fachgerecht entsorgt und das restliche Gebäude endgültig abgerissen werden. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden