Das hätte schlimmer ausgehen können: Bei den deutschen Seifenkisten-Meisterschaften in Buggingen vor einigen Wochen fuhr Till Rückoldt viel zu schnell in eine Kurve hinein und flog mit seinem fahrbaren Untersatz spektakulär von der Straße.
Der Trappstädter Seifenkisten-Pilot kam zwar mit dem Schrecken davon und konnte den Lauf mit seinem beschädigten Fahrzeug sogar noch beenden. Der Schreck sitzt ihm aber immer noch in den Gliedern. „50 Sachen hatte ich mindestens drauf, als ich von der Piste abkam“, erinnert sich der 13-jährige Schüler.
Sein Vater Thomas, der Till seit sechs Jahren zu jedem Rennen begleitet und seit kurzem ebenfalls erfolgreich an Seifenkistenrennen teilnimmt, ist einerseits froh, dass sein Junior den Unfall ohne Blessuren überstanden hat. Andererseits hat der „Ausritt ins Gelände“ Till wohl den deutschen Meistertitel gekostet. „Er war in seiner Altersklasse Favorit“, meint Thomas Rückoldt. Einen Lauf habe er auch in Bestzeit heruntergebracht, dann aber das Pech gehabt, dass aus Witterungsgründen kein drittes Rennen mehr stattfand. „Dann wäre die Fahrt mit dem Unfall gestrichen worden.“
Thomas Rückoldt auf dem Podest
Immerhin: Till wurde am Ende noch Vierter und dass die Rückoldts die deutschen Meisterschaften trotz des Missgeschicks letztlich als Erfolg verbuchen konnten, lag am tollen Abschneiden des Vaters. Der belegte in Buggingen einen hervorragenden dritten Platz, obwohl er als 46-Jähriger erst zu Saisonbeginn in den Seifenkisten-Rennsport einstieg.
Dass der „Rennstool aus Trapscht“ so erfolgreich im Seifenkisten-Rennsport unterwegs ist, liegt auch an seinen High-Tech-Fahrzeugen, die immer auf dem neuesten technischen Stand sind und kaum noch etwas gemein haben mit den Seifenkisten von anno damal. „Ich mache an den Autos praktisch alles selbst und überlasse nichts dem Zufall“, so der Kfz-Meister mit eigener Werkstatt.
An diesem Wochenende wollen die Trappstädter Seifenkistenpiloten endlich wieder angreifen, nachdem eine Teilnahme an den Europameisterschaften in Belgien nicht möglich war, weil sie außerhalb der Ferienzeit stattfanden.
Siegchancen in Posterstein
In Posterstein bei Gera trifft sich drei Tage lang die Elite der deutschen Seifenkisten-Rennszene. „Da wollen wir unbedingt wieder vorne mitfahren“, deuten die Rückoldts an, dass sie auf einen, wenn nicht sogar zwei Plätze ganz oben auf dem Siegerpodest hoffen.
Das Starterfeld im thüringischen Posterstein wird diesmal übrigens etwas größer sein als noch im Vorjahr. Denn neben Till und seinem Vater wird auch Johanna Holzheimer, 14-jährige Nichte von Thomas Rückoldt, an den Start gehen. Und sogar Tills 67-jähriger Opa Karl-Heinz Werner hat für einige Läufe gemeldet, nachdem jetzt auch ihn die Faszination Seifenkistenrennen gepackt hat und nicht mehr loslässt.
„Der Opa fährt mit meinem Auto, weil er in Tills Kiste nicht hinein passt“, so Thomas Rückoldt. Dass er um eine vordere Platzierung mitfahren wird, schließt der Kfz-Meister aus. „Der wird ganz vorsichtig den Berg hinunter fahren, weil er Angst hat, dass an der Seifenkiste etwas kaputt gehen könnte.“
ONLINE-TIPP
Infos und Bilder zum Seifenkisten- rennen in Posterstein unter www.posterstein.de/Seifenkiste Allgemeines zu Seifenkisten unter www.seifenkisten.info