Mit ein wenig Verzögerung wurde jetzt im Mellrichstädter Stadtteil Bahra der Abschluss des Flurbereinigungsverfahrens gefeiert. Über zwei Millionen Euro wurden innerhalb von 21 Jahren investiert und brachten für Bahra viele Veränderungen in der Flur, aber auch im Dorf.
Das Treffen im Schützenheim war vor allem auch eine Wiedersehensfeier. Denn selbst Paul Lorenz Kraus, der ehemalige Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, hatte sich eingefunden und wurde mit großem Hallo begrüßt. Der Mitarbeiter des Amts für ländliche Entwicklung war von 2007 bis 2017 in Bahra zuständig und hatte die wesentlichen Aufgaben des Verfahrens gesteuert. Darüber hinaus hatte er das Verfahren mit zahlreichen musikalischen Darbietungen und Zeichnungen musisch begleitet.
Die Eckdaten zum Verfahren beschrieb nach einem Grußwort von stellvertretendem Bürgermeister Bernd Roßmanith Nachfolgerin Eva Kiesekamp. Auslöser für die Flurbereinigung war der Bau der A 71, fasste Eva Kiesekamp zusammen. Auftakt war im Jahr 2001 nachdem zuvor entschieden worden war, neben der Flurneuordnung auch eine Dorferneuerung zu starten.
2006 wurden die ersten Wege gebaut
Nach der Wahl eines Vorstandes aus Bürgern des Dorfes wurde sogleich die ersten Pläne entworfen und eine Projektliste der Vorhaben innerhalb der Ortschaft erstellt. 2006 werden die ersten Wege gebaut, schilderte die ehemalige Vorsitzende während der ehemalige Ortssprecher Karl-Heinz Kirsch den Verlauf mit einer Fotodokumentation illustrierte.

Der Hauptaugenmerk der Aktivitäten im Ort lag nach dem Bau des Kirchaufgangs auf dem Dorfplatz. Durch den Brand des Jugendheims hatten sich 2008 über Nacht ganz neue Möglichkeiten für die Planung eröffnet. Weil mehr Raum zur Verfügung stand, konnte großzügiger geplant werden.
Der Vorstand entschloss sich, zur Erinnerung an die geleistete Arbeit ein Denkmal in der Dorfmitte aufzustellen. Nach einem Künstlerwettbewerb wurde Eva-Maria Warmuth mit der Arbeit betraut. Ihr eindrucksvoller Brunnen mit einem Relief des Dorfes und seiner Flur wurde zum zentralen Element des völlig neu gestalteten Platzes. Mit einem großen Dorffest, das eingebettet war in das Jubiläum zum tausendjährigen Bestehen Bahras, wurde 2017 die Fertigstellung gefeiert. Schirmherr Markus Söder, damals in seiner Funktion als Heimatminister, übernahm den Bieranstich.
Die letzte Vorstandssitzung fand im Oktober 2020 statt, im November 2022 wurde das offizielle Ende des Verfahrens bekanntgegeben. Zu diesem Zeitpunkt sind auf 540 Hektar 1086 Flurstücke zu 723 Flurstücken reduziert worden. 66 Hektar Flur waren an die Autobahndirektion abgetreten worden. Im Rahmen des Arbeiten wurden noch ein Spielplatz gebaut, Gedenksteine und Ruhebänke aufgestellt. Die Stadt Mellrichstadt hatte einen Anteil von 325.000 Euro zu tragen, die Grundstücksbesitzer mussten insgesamt 40.000 Euro aufbringen und beteiligten sich mit einer Vielzahl von ehrenamtlichen Stunden.
Von Anfang an dabei
Besonders eingebunden war der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft. Etwa 20 Bürger aus dem Dorf übernahmen Vorstandaufgaben. Sie zeichnete Eva Kiesekamp mit Geschenken aus: Alfred Stiehl, Andreas Stiehl, Norbert Heurig, Heribert Blum, Helmut Wacker, Dietmar Rommel, Klaus Seifert und Lothar Werner waren von Anfang an mit von der Partie.