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Aubstadt: Albert Kern wird 90 Jahre alt: Rückblick auf ein ereignisreiches Leben voller Erinnerungen

Aubstadt

Albert Kern wird 90 Jahre alt: Rückblick auf ein ereignisreiches Leben voller Erinnerungen

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    Morgen wird Albert-Kern in Aubstadt 90 Jahre alt, das werden seine Angehörige mit ihm feiern.
    Morgen wird Albert-Kern in Aubstadt 90 Jahre alt, das werden seine Angehörige mit ihm feiern. Foto: Karin Scheuring

    Albert Kern’s Geburtstag am 2. Juli ist diesmal ein ganz besonderer. 90 Jahre alt zu werden, ist nur bedingt eine Leistung, denn das schenkt und lenkt jemand anders. Aber wie man es wird, darin steckt die Leistung. Wer dieses stolze Alter erreicht hat, dem gebührt großen Respekt dafür, dass er sich neun Jahrzehnte durch ein nicht immer einfaches Leben geschlagen hat.

    Alt werden ist natürlich kein reines Vergnügen, das weiß auch der Jubilar. Nach dem Tode seiner Frau Else hat Albert lernen müssen, diesen Verlust zu verkraften. Das Auf und Ab im Leben, auch wenn es hart und schwer erträglich war, machte ihn jedoch auch stark und gelassen. Was den Jubilar besonders auszeichnet ist, dass er in der Lage ist, sich an vieles, an sehr vieles von früher erinnern zu können. Aber auch an dem Heute ist er laut eigener Aussage sehr interessiert.

    Seit 1980 im Amt des Feldgeschworenen

    Beim Erzählen darf natürlich eine Prise Humor bei ihm nicht fehlen. Mit seinen 90 Jahren hat er eine spannende Lebensgeschichte zu erzählen. Bei ihm ist vieles davon schon in der Heimatzeitung oder im "Abschter Büchla" anlässlich vorheriger Jubiläumsgeburtstage festgehalten worden. Wer mit Albert Kern in Verbindung tritt und ihn nach seinem bisherigen Erlebten fragt, erhält als Antwort "Och ned so viel, ich habe nicht so sehr nach öffentlichen Ämtern gestrebt."

    Doch dann sprudelt es doch aus ihm heraus. Eine Herzensangelegenheit war ihm bis vor Kurzem seine überschaubare Landwirtschaft. Zwölf Jahre engagierte er sich in der sogenannten "Viehkasse", eine Selbsthilfeeinrichtung der Viehhalter. In ihr war sämtliches Vieh versichert. In das Amt eines Feldgeschworenen kam der Jubilar erstmals 1980 in Trappstadt. Es sind die Aufgaben der sogenannten "Siebener", die Grundstücksgrenzen durch Abmarkungen kenntlich zu machen und deren korrekte Einhaltung zu überwachen. In dieses verantwortungsvolle Amt wird jeder für ein Leben lang berufen.

    Bereits in jungen Jahren führte er den Landwirtschaftsbetrieb

    Da er zu einer denkbar ungünstigen Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Schule beendete, waren die Möglichkeiten einer noch höheren Weiter- oder Schulbildung begrenzt. Heute hätten sich ganz andere Perspektiven oder Möglichkeiten für ihn ergeben, ist sich Albert Kern sicher. Die geistigen Gaben hierzu hätte er schon gehabt. Schon in jungen Jahren führte er alleine die Landwirtschaft seines Onkels.

    Und wollte der Jubilar ursprünglich gar nicht viel von früher und von sich erzählen, so äußerte er sich dann doch mit klarer Meinung zu dem einen oder anderen Thema der Dorfgeschichte, deren Bewohnerinnen und Bewohner und der "Weltpolitik". Der Jubilar wurde durch seine Kommunikationsfähigkeit für viele Menschen ein beliebter Gesprächspartner. Unzählige Lebenserinnerungen aus seinem langen, erfüllten Leben kamen zum Vorschein.

    Bei vielen Themen und in jeder Gesprächsrunde kann er mit seinem großen Wissen an Allgemeinbildung glänzen und das ist bis heute so geblieben. Leider ist im Ort jetzt kein Wirtshausbesuch mehr möglich, in dem man Dinge des dörflichen Lebens mit mehr oder weniger Gleichgesinnten besprechen und diskutieren kann. Aber die sind ja bedauerlicherweise zum großen Teil nicht mehr unter uns, so Kern.

    Zu diesem besonderen Geburtstagsjubiläum wird vor allem Tochter Karin mit Familie ihrem Vater alles Gute und vor allen Dingen Gesundheit wünschen. Sie ist es, die dem Jubilar in den immer schwerer werdenden Lebenslagen im Haus hilfreich zur Seite steht. Gratulieren werden auch Sohn Reinhard mit Frau, Enkel und die Urenkel. Natürlich werden es sich auch Verwandte, die eine oder andere Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und viele Bekannte nicht nehmen lassen, ihre Glückwünsche persönlich zu überbringen, um gemeinsam mit dem Jubilar ein bisschen zu feiern.

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