Wieder einmal hatte der Kabarettist Fredi Breunig zu seinem Frühschoppen "Breezel, Bier und domm`s Gebabbel" in das Gästehaus Wargolshausen eingeladen. Diesmal waren Diözesanbischof Franz Jung und Oti Schmelzer zu Gast. Bischof Franz Jung zeigte sich von seiner ganz persönlichen Seite und klärte die Rhön-Grabfelder zum Beispiel auf, warum die Pfälzer bei jeder Gelegenheit "Alla" sagen. Natürlich hat der Würzburger Bischof, ein gebürtiger Pfälzer, seine Heimatsprache nicht verlernt. Auch das bewies er im Gespräch mit Fredi Breunig.

Oti Schmelzer, bekannt aus Fastnacht in Franken, beschloss den Vormittag mimenreich in seiner bekannt fränkischen Art mit humorvollen Gesangseinlagen. Als einen "Gast, der nicht lügen darf", stellte Fredi Breunig Bischof Franz Jung vor und meinte, dass Priester ja eigentlich um diese Zeit am Altar stehen. "Das ist so, aber heute habe ich mir Zeit für die Wargolshäuser genommen", sagte der Bischof und fügte an, dass er aber bereits in der Bischofskapelle am Morgen eine Sonntagsmesse gefeiert hat.
Bischof Franz Jung besteht Fredi Breunigs Sprachprüfung
Vom Caritassonntag und einer Übertragung des Bayerischen Rundfunks erzählte der Bischof, was Fredi Breunig auf die Idee brachte, mit einem Klingelbeutel um Spenden für die Caritas zu bitten. Es ging um den Messwein bei Gottesdiensten, der, so erläuterte Bischof Jung, aus Würzburg kommt und die Kabinettstufe haben sollte.

Dass der Bischof keinen BMW mehr fährt, wusste Fredi Breunig bisher noch nicht. Auch nicht, so klärte ihn Bischof Jung auf, dass das ein Mietwagen ist. Bischof Jung ist im Sternzeichen Zwilling geboren und zwar in Ludwigshafen. Dabei verwies Fredi Breunig auf Verwandtschaft ganz in der Nähe. Da sei ihm die Sprache im Gedächtnis geblieben.
Bestanden hat Bischof Franz Jung die Sprachprüfung von Fredi Breunig, der ihn den Satz "In der Pfalz geht der Pfarrer mit der Pfeife in die Kirche" auf Pfälzisch sagen ließ. Spannend wurde es, als Fredi Breunig wissen wollte, warum die Pfälzer immer wieder das Wort Alla verwenden. "Das kommt aus dem Französischen," erläuterte Bischof Franz und verwies auf die Nähe zu Frankreich. Daher komme das Wort "Alla" oder "Alla hopp", was "Also gut, in Ordnung" bedeutet oder auch "Alla dann", also gleich "Also dann."

Selbst Bischof Jung konnte nicht an sich halten und lachte mit den Gästen im Saal als Fredi Breunig meinte, dass es doch ungewöhnlich sei, wenn ein katholischer Bischof mehrmals am Tag Alla ruft. Zum Job in der Diözese Würzburg meinte der Bischof, dass er sich die Stelle nicht auswählen konnte. "Ich habe mich aber von Anfang an hier sehr wohl gefühlt."
Der Bischof bei der Bad Königshöfer Männerwallfahrt?
Voll zufrieden war Fredi Breunig mit dem Ergebnis des Klingelbeutels-Inhalts und sagte mit Bischof Franz Jung "Vergelts Gott". Auf seine Nachfrage beim Publikum, was man darauf antwortet, kam spontan "Segens Gott." Gefragt nach seiner Berufswahl sagte Bischof Jung, dass seine Überlegungen dahin gingen, Medizin oder Geschichte zu studieren. Sein Pfarrer überredete ihn, den Priesterberuf zu wählen und das sei genau die richtige Entscheidung gewesen.
Mit allen Überredungskünsten machte Fredi Breunig, selbst Wallfahrer, Bischof Jung die Bad Königshofener Männerwallfahrt schmackhaft. Eine Zusage allerdings gabs noch nicht, auch wenn der Bischof an der Würzburger Kreuzbergwallfahrt in diesem Jahr dabei war. Fredi Breunig: "Wer die Strecke Würzburg-Kreuzberg zu Fuß schafft, für den ist die Männerwallfahrt Bad Königshofen-Vierzehnheiligen ein Klacks."

Die Firmung aus früheren Zeiten, als es noch den Backenstreich durch den Bischof gab, war ebenfalls ein Thema. Süffisant meinte der Kabarettist, dass Weihbischof Paul bei einer "Nichtschlagenden Studentenverbindung" ist und er ihm sagte, dass er ja bei der Firmung einen leichten Schlag auf den Backen gibt." Das passe ja nicht zusammen. Das, so bestätigte Bischof Franz Jung, gebe es heute ja nicht mehr und es sei ein leichter Backenstreich gewesen.
Oti Schmelzer hat gleich drei Berufe
Die Gäste im vollbesetzten Saal in Wargolshausen wissen nun auch, dass das Leibgericht von Bischof Franz Leberknödel mit Sauerkraut ist. Bei der Schnellfragerunde bekam Bischof Franz Jung letztendlich den Beifall des ganzen Saals mit seiner Antwort: "Wargolshausen ist spitze"

Der Grund, dass Bischof Jung nach seinem Auftritt nicht direkt zurück nach Würzburg fuhr, war der Kabarettist Oti Schmelzer. "Den höre ich mir noch an", sagte der Bischof und nahm neben Landrat Thomas Habermann Platz im Publikum. Kurz stellte Fredi Breunig seinen zweiten Überraschungsgast vor und sagte, dass dieser drei Berufe habe: Humorist und Kabarettist, "Hauptsache die Leute lachen", Winzer und Straßenwärter.
Einer seiner Bereiche sei der Tunnel Schwarze Berge. Warum dieser immer sauber ist? Oti Schmelzer: "Der ist so sauber, weil ich so dreckig bin." Wie es einem Prominenten im Alltagsleben geht, wollte Fredi Breunig wissen und erfuhr: dass ihm diejenigen die liebsten sind, die im Vorbeigehen "Hallo grüß dich" sagen.