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HAUSEN: Allianz-Strategie: Regionalität schafft Identität

HAUSEN

Allianz-Strategie: Regionalität schafft Identität

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    Der Rhöner Bauernladen in Fladungen bietet regionale Produkte an. Die Macher der Streutal-Allianz wollen nun verstärkt auf die Strategie „Regionalität schafft Identität“ setzen und die heimischen Besonderheiten im Bewusstsein von Bürgern und Kunden verankern.
    Der Rhöner Bauernladen in Fladungen bietet regionale Produkte an. Die Macher der Streutal-Allianz wollen nun verstärkt auf die Strategie „Regionalität schafft Identität“ setzen und die heimischen Besonderheiten im Bewusstsein von Bürgern und Kunden verankern. Foto: Foto: Carolin Spiegel

    „Regionalität schafft Identität“ ist allenthalben ein geflügeltes Wort. Es liegt im Trend, weil man – Erzeuger wie Verbraucher gleichermaßen – „das Produkt im Kopf mit dem Bild einer Landschaft verbindet“, lässt beispielsweise der Deutsche Bauernverband verlauten. Daraus folgt: Je besser und nachhaltiger das Produkt, umso anziehender das Bild der Landschaft.

    Davon wollen elf Gemeinden im Streutal profitieren, die auf dem besten Weg sind, eine Allianz zu etablieren. „Und dabei sind, ein Stück gemeinsamer Identifikation zu schaffen“, wie ihr Sprecher, Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit, als Losung ausgibt.

    Streuobst-Lehrpfad

    Mittendrin im Geschehen ist Hausen, das den Titel Modellgemeinde im Biosphärenreservat Bayerische Rhön trägt und dieser Auszeichnung alle Ehre macht – siehe am Beispiel Streuobst-Lehrpfad. Ein gut gewählter Tagungsort also, um die vorangegangenen Expertenrunden mit dem Thema „Die Streutal-Allianz in der Öko-Modellregion“ jetzt im Rathaus abzuschließen. Ist es doch ein Schwerpunktthema im Programm des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK), das dann auch differenziert und ausgiebig behandelt wurde.

    Gute Vorarbeit

    Die Planer Johannes Klüpfel (Büro Schirmer, Würzburg) und Sigrid Ziesel (WGF Nürnberg) hatten ausgezeichnete Vorarbeit geleistet und drei Faktoren für die Streutal-Allianz aufgelistet: die Dachmarke Rhön GmbH, die für Rhöner Qualität und Produktvielfalt steht, die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld, die den ökologischen Landbau unter regionalen Aspekten versteht, sowie das Biosphärenreservat Rhön, das für die nachhaltige Entwicklung der Region und der Kulturlandschaft steht.

    Wie die Ziele anzupacken und auch zu verwirklichen sind, zeigte Barbara Landgraf auf, die als Abteilungsleiterin  Dachmarke in der Rhön GmbH ausführlich über die Bedeutung und Entwicklung der Länder- und Landkreise-übergreifenden Dachmarke Rhön referierte. Sind sie doch für das Streutal jeweils auf die Kernaussage ausgerichtet, die da lautet: „Die Identität zur Rhön zu fördern und die regionale Wertschöpfungskette zu optimieren.“

    Online-Handel mit Rhöner Produkten

    Eine Menge an Informationen, die natürlich für eine Fülle an Diskussionsstoff sorgte. Das nutzten einige Dachmarken-Mitglieder, die der Expertenrunde beiwohnten, zum Erfahrungsaustausch mit Planern und Bürgermeistern sowie zur ausgiebigen Diskussion. So verfolgt Tobias Mültner vom Bio-Bauernhof in Nordheim ganz gespannt den Start eines Online-Handels mit Rhöner Produkten, den zwei Jungunternehmer wagen. „Werden sie im Manufactum gelistet, wäre das ein Volltreffer“, meinte er und stimmte Allianzsprecher Streit zu, der das Unternehmen als Beitrag wertete, um „über Produkte Identität mit der Region zu schaffen“.

    Regionalregale in Einkaufsmärkten

    16 sogenannte Regionalregale werden laut Landgraf von der Dachmarke Rhön bestückt und betrieben. In den heimischen Läden aber sind sie „falsch platziert“, monierte Kai Petersen vom Gasthaus Krone in Ostheim. Die Regionalregale gehören seiner Meinung nach in die großen Verbrauchermärkte wie Rewe, Edeka oder tegut, um einige Märkte aufzuzählen. Denn dort erzielen sie Aufmerksamkeit und machen Rhöner Produkte im Lande bekannt.

    Damit nicht genug: „Was uns fehlt, ist das eine, das typische Rhöner Produkt“, brachte Martina Seufert von Rhöner Bauernladen in Fladungen zur Sprache. Ein Manko, das auch Susanne Orf als Leiterin der Ostheimer Tourist-Info kritisierte. Dieses typische Rhöner Produkt dürfte nicht aus einer Hand kommen, sondern müsste viele Erzeuger haben, so der allgemeine Einwand aus der Expertenrunde.

    Die Ideenbörse sprudelt

    Die Ideenbörse sprudelte weiter. Unter dem Stichwort Identifikation brachte Barbara Landgraf als Beispiel eine „Rhönwiese-Geschenkbox“ ins Gespräch, die in sechs Varianten online zu bestellen wäre. Angedacht ist laut Referentin auch noch eine Regio-App mit der Dachmarke Rhön als Testregion. Das Streutal soll kein weißer Fleck in Sachen Internet-Präsenz bleiben, also wählte Eberhard Streit den Slogan „Lass den Klick in deiner Region“, damit die Streutal-Allianz auch in diesem Medium wahrgenommen wird. Und Kai Petersen will gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Am Beispiel des Rhöner Bauernladens könnten Leerstände in Städten und Gemeinden mit einer Kette von Rhöner Regionalläden aufgefüllt werden. „Das wäre eine Plattform für Rhöner Produkte, die auch aus touristischer Sicht einzigartig wären.“

    Aktionsreihe Feierabend

    Schließlich ließ der Vorschlag von Barbara Landgraf noch einmal aufhorchen: Bei der Aktionsreihe Feierabend sollte die Bevölkerung zu Führungen durch Betriebe, Geschäfte oder Läden eingeladen werden, um sowohl heimische Produzenten aufzusuchen wie auch die eigene Heimat wieder neu zu entdecken. Eine Idee, die ganz sicher im Notizblock von Michael Kuhn vom Amt für Ländliche Entwicklung dick unterstrichen ist.

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