Pilotprojekte nehmen eine Vorreiterrolle ein. Sie sind eine Stärke der Streutalallianz, die mit dem Engagement am Pilotprojekt "Smarte ILE – auf dem Weg in die digitale Zukunft" einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume leisten will. Unter dem Motto "sozial – innovativ – partizipativ" für die Kommunen im Streutal ein zukunftsweisender Schritt – mehr noch: Die Streutalallianz "werde zu einem Vorreiter im Bereich der Digitalisierung auf interkommunaler Ebene und ein Ideengeber für andere ILEs in Bayern", hatte Michaela Kaniber vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus den Streutalern zur Projekt-Teilnahme gratuliert.
Nun, nahezu in der Mitte der Projektphase, stellt sich die Frage: Wie weit ist das Pilotprojekt fortgeschritten? Die Streutalallianz, eine von vier Pilot-ILEs, wird von einem Expertenteam des Technologie Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf begleitet. Die Wissenschaftler unterstützen die Bürgermeister der Lenkungsgruppe mit dem Allianzvorsitzenden Martin Link an der Spitze bei der Umsetzung des Projekts, Allianzmanager Johannes Föhr ist dabei das Bindeglied beziehungsweise der verlängerte Arm beider Gruppen.
Ziel ist, eine auf die Streutalallianz zugeschnittene ILE-Digitalisierungsstrategie zu schneidern – als Grundlage für zukünftige Maßnahmen. Also hatte der Entwicklungsprozess in den ersten Wochen dieses Jahres mit einer grundlegenden Ist-Analyse begonnen, ehe dann zwei Workshops als Kernpunkte sowie verschiedene virtuelle Abstimmungsabfragen folgten.
Breites Spektrum von Leitzielen
Konkret: Als ersten Schritt hatte eine Online-Umfrage den digitalen Status der elf beteiligten Kommunen in der Streutalallianz nachgefragt. Dies als Vor- und Grundlage für den Kick-Off- Workshop, der als zweiter Schritt Ende September im Rathaus Ostheim stattgefunden hat. Hierbei drehte sich die Diskussion der Bürgermeister mit Vertretern der Verwaltungen sowie weiterer lokaler Akteure nicht allein um zentrale Digitalisierungsthemen, auch das breite Spektrum von Leitzielen hatte einen hohen Stellenwert.
Leitziele wie die Region noch enger zu vernetzen, die Einzigartigkeit des Kultur- und Naturraums herauszustellen, die Innerorte als attraktive Zentren zu gestalten, den sozialen Zusammenhalt weiter zu stärken und – nicht zu vergessen – die Bevölkerung gezielt zu informieren, standen hoch im Kurs. Dazu gesellten sich auf einer Werteskala Begriffe wie behutsam, motiviert, effektiv, vernetzt, bürgernah und gemeinschaftlich.
Im Einklang mit diesen Faktoren kristallisierten sich vier Schwerpunktthemen heraus, die beim Roadmap-Workshop Mitte Oktober in der Nordheimer Kulturscheune herausgearbeitet wurden – und zwar mit Blick auf die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie: erstens Kommunikation (Vernetzung, Teilhabe und Ehrenamt); zweitens Verwaltung (gemeinsame Beschaffungen, digitale Anschlagtafeln); drittens Innenentwicklung (Wohnen im Streutal) sowie viertens Tourismus (digitales Gastgeber-/Gastroverzeichnis, Personalgewinnung).
Präsentation für die Öffentlichkeit
Nun waren wiederum neben den Bürgermeistern der Lenkungsgruppe weitere Stadt- und Gemeinderäte, Mitarbeiter der Verwaltungen sowie Tourismus-Vertreterinnen an vier Thementischen mit den genannten Schwerpunkten am Zug, um die Digitalisierungspotenziale zu erarbeiten. Volle 60 Minuten Brainstorming waren angesagt, also intensives Nachdenken über Ideen und Vorschläge, verbunden mit einem regen Gedankenaustausch.
Die Auswertung ist nun wiederum Sache des Expertenteams vom Technologie Campus Grafenau, das einen Fahrplan für die schrittweise Umsetzung der favorisierten Maßnahmen entwickelt. Letztlich folgt noch eine Online-Umfrage mit individuellen Bewertungsnoten, die in das finale Strategiepapier einfließen. Zu guter Letzt wird das Ergebnis des Pilotprojekts "Smarte ILE" in einer Präsentation der Öffentlichkeit vorgestellt.