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BAD NEUSTADT: Als der Sieger noch Schnurrbart trug

BAD NEUSTADT

Als der Sieger noch Schnurrbart trug

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    Juli 2003: In seiner ersten Kreistagssitzung als Landrat vereidigte Thomas Habermann (rechts, damals noch mit Schnurrbart) den neuen Kreisrat Matthias Gerstner. Der Trappstädter rückte damals eben für Habermann in das Gremium nach.
    Juli 2003: In seiner ersten Kreistagssitzung als Landrat vereidigte Thomas Habermann (rechts, damals noch mit Schnurrbart) den neuen Kreisrat Matthias Gerstner. Der Trappstädter rückte damals eben für Habermann in das Gremium nach. Foto: FOTO Hubert Herbert

    Die ganz große Spannung ist diesmal im Kommunalwahlkampf nicht drin. Landrat: kein Gegenkandidat; Bürgermeister: in vielen Orten ebenfalls kein zweiter Bewerber. Und die richtig knackigen Themen, an denen sich das Wahlvolk reiben könnte, sind auch eher selten.

    Ausnahmen – etwa Bad Neustadt oder Hollstadt, wo es bei der Wahl des Rathauschefs spannend werden könnte – bestätigen die Regel. Und immerhin unterscheidet sich der kommunale Urnengang gegenüber dem von vor sechs Jahren dadurch, dass die Wähler diesmal gleich vierfach abstimmen dürfen. Denn auch der Landrat wird gewählt.

    Respektabel

    Eine klare Sache war vor sechs Jahren die Wiederwahl von Bruno Altrichter von den Freien Wählern zum Bürgermeister von Bad Neustadt. Ohne Gegenkandidaten von der CSU bestand angesichts der politischen Machtverhältnisse daran kaum ein Zweifel. Trotzdem konnte man Karl Breitenbücher, dem damaligen Konkurrenten Altrichters von den Grünen, mit knapp 16 Prozent der Stimmen ein durchaus respektables Ergebnis bestätigen.

    Für die Freien Wähler in Bad Neustadt war 2002 ein gutes Kommunalwahljahr. Sie gewannen zwei Mandate im Stadtrat dazu und bestimmen seitdem mit sieben Frauen und Männern über die Geschicke Bad Neustadts mit. Die CSU musste sich dagegen mit dem Verlust eines Mandats im Stadtrat abfinden. Was der CSU allerdings nur wenig ausmachte. Schließlich stellten die Christsozialen von Bad Neustadt mit zwölf Sitzen im Stadtrat immer noch ganz klar die Mehrheitsfraktion.

    Für die SPD blieb es bei ihren vier Sitzen. Und die Grünen? Für die war die Stadtratswahl 2002 rein rechnerisch eine Katastrophe: ein Verlust von 50 Prozent bei den Sitzen. Das relativiert sich allerdings, wenn man sieht, dass lediglich ein Mandat für die Grünen verloren ging. Trotzdem bedeutete das, dass Karl Breitenbücher sechs Jahre lang als Einzelkämpfer grüne Interessen im Stadtrat vertreten musste.

    Und wie sieht es bei der Wahl des Landrats aus? Da gibt es diesmal überhaupt keine Spannung. Weder für die Wähler noch für Thomas Habermann. Das war vor fünf Jahren doch ein wenig anders. Damals wurde der Landrat noch außer der Reihe gewählt. 2003 hatte Habermann im Gegensatz zum Sonntag mit Monika Verchow von der Wählerinitiative Landratswahl eine Gegenkandidatin, die es am Ende immerhin auf 30,73 Prozent der Stimmen brachte. Habermann allerdings mit 69,27 Prozent auf mehr als doppelt so viel.

    Auch wenn Habermann 2003 angesichts der überdeutlichen Macht der CSU von vorne herein mit seiner Wahl rechnen durfte, spannend war es trotzdem für ihn, trat er doch zum ersten Mal um das höchste politische Amt im Landkreis an.

    Spannung

    Und diese Spannung konnten aufmerksame Beobachter auch nach der Auszählung noch bei ihm feststellen: Die Hand, in der Habermann ein Sträußchen mit Maiglöckchen hielt, zitterte leicht bei der Gratulationscour im Landratsamt.

    Und noch etwas war anders bei der Landratswahl 2003: Damals hatte Habermann noch seinen Schnurrbart. Den opferte er erst einige Zeit später während eines Urlaubs – und überraschte damit sogar seine Ehefrau.

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