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Bad Königshofen: "Als ob eine Bombe eingeschlagen hätte": Unbekannte sprengen Geldautomat der Sparkasse Bad Königshofen

Bad Königshofen

"Als ob eine Bombe eingeschlagen hätte": Unbekannte sprengen Geldautomat der Sparkasse Bad Königshofen

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    Als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, so zeigte sich die Sparkasse Bad Königshofen nach der Explosion am Montagmorgen. Auf einer Länge von zehn auf zehn Metern waren die Glassplitter und Bauelemente verteilt.
    Als ob eine Bombe eingeschlagen hätte, so zeigte sich die Sparkasse Bad Königshofen nach der Explosion am Montagmorgen. Auf einer Länge von zehn auf zehn Metern waren die Glassplitter und Bauelemente verteilt. Foto: Hanns Friedrich

    "Zwei starke Schläge hat es getan, dann Hupen und schließlich quietschende Autoreifen," berichtet ein Anwohner der Sparkassenstraße von Bad Königshofen. Kurz vor zwei Uhr sei es gewesen, als es plötzlich knallte. Von dieser Explosion berichteten auch Feuerwehrleute, die am Hochgericht wohnen. Auch auf der Wache des BRK Bad Königshofen waren die Schläge zu hören. Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt hatte kurz nach 2 Uhr den Alarm mit dem Hinweis ausgelöst: "Geldautomatensprengung im Erdgeschoss der Sparkasse, zwei Explosionen, überall Rauch."

    Vor Ort bot sich den Rettungskräften ein verheerendes Bild: Auf einer Fläche von etwa zehn auf zehn Metern lagen Glassplitter, eine Tür und weitere Wandelemente verstreut über die Straße. Die Explosion hatte Glaswand und Eingangstüre zerstört und im Sparkassenraum selbst war die große Glas-Schiebetüre zerborsten. Von der Decke hingen Teile herab und auch das gesamte Umfeld war in Mitleidenschaft gezogen, betroffen war ebenso der Schalterraum selbst. "Als ob eine Bombe eingeschlagen hätte", hieß es vor Ort.

    Vor Ort in Bad Königshofen bot sich nach der Sprengung ein verheerendes Bild. 
    Vor Ort in Bad Königshofen bot sich nach der Sprengung ein verheerendes Bild.  Foto: Hanns Friedrich

    Täter flüchteten nach der Automatensprengung in Bad Königshofen

    Die Feuerwehr Bad Königshofen sowie die Wehr aus Merkershausen und das Technische Hilfswerk waren von der Integrierten Leitstelle alarmiert, ebenso das BRK Bad Königshofen mit Einsatzleiter Rettungsdienst Wolfgang Renner. Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt sperrten den Bereich großflächig ab. Die Kriminalpolizei Schweinfurt war ebenfalls vor Ort und machte sich ein erstes Bild. Die Rettungskräfte durften das Gebäude zunächst nicht betreten, da die Gefahr einer eventuellen weiteren Sprengung nicht gebannt war.

    Die Polizei machte sich ein erstes Bild vom Tatort. Rettungskräften und Feuerwehr war es zunächst nicht erlaubt, das Gebäude zu betreten.
    Die Polizei machte sich ein erstes Bild vom Tatort. Rettungskräften und Feuerwehr war es zunächst nicht erlaubt, das Gebäude zu betreten. Foto: Hanns Friedrich

    Mit einem Schock kamen die Mieter davon, die über den Sparkassenräumen wohnen, ebenso die direkten Anwohner der Sparkasse. Gegen 3.45 Uhr kreiste ein Polizeihubschrauber über der Stadt auf der Suche nach den Tatverdächtigen – sie waren geflüchtet. Entsetzt über die Automatensprengung zeigte sich Peter Lindemann, der Gebietsdirektor der Sparkasse Bad Königshofen. Erst vor wenigen Monaten hatte es einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften gegeben. Damals stellte sich heraus, dass aufgrund von Stromausfall die Sicherungsmaßnahmen, wie die Vernebelung, ausgelöst worden waren.

    Dieses Mal waren die Befürchtungen wahr geworden: Es kam trotz der Sicherheitsmaßnahmen zu einer Automatensprengung. Ob die Täter Geld aus den Automaten erbeuteten, ist bislang unklar. Wenn die Sicherheitsmaßnahmen wie vorgesehen gegriffen haben, sollen die Scheine aber unbrauchbar sein, da sie durch eine eingebaute Farbpatrone eingefärbt werden. Die Polizei hat eine Großfahndung eingeleitet.

    In der Nacht war auch der Leiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, Polizeioberrat Jan Schubert, vor Ort und übernahm die Einsatzleitung. Er leitete sofort die erforderlichen Fahndungsmaßnahmen ein. „Wir waren mit unseren regionalen Kräften im Einsatz und haben auch Kontakt zu den zuständigen Polizeiinspektionen in Hessen und Thüringen aufgenommen. Die Täter konnten ja sowohl in Richtung Thüringen und von dort zur Autobahn A 71 geflohen sein, als auch direkt in Richtung A 71", so Schubert gegenüber dieser Redaktion.

    Einsturzgefährdet ist das Gebäude allerdings nicht, stellte ein Statiker am Montag vor Ort fest.

    Völlig zerstört wurde durch die Sprengung der Innenraum der Sparkasse Bad Königshofen, in dem die Bankautomaten standen. Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt und der Kriminalpolizei Schweinfurt nahmen erste Ermittlungen auf.
    Völlig zerstört wurde durch die Sprengung der Innenraum der Sparkasse Bad Königshofen, in dem die Bankautomaten standen. Beamte der Polizeiinspektion Bad Neustadt und der Kriminalpolizei Schweinfurt nahmen erste Ermittlungen auf. Foto: Hanns Friedrich

    Landeskriminalamt bittet Zeugen um Hinweise

    Inzwischen hat das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) die Ermittlungen übernommen, weil es sich um eine Sprengstoff-Tat handelt. Einer Mitteilung des BLKA zufolge soll der Sprengstoff in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des Bayerischen Landeskriminalamtes in München genauer untersucht werden. Die Behörde geht von insgesamt vier Tätern aus. Sie flüchteten in einem dunklen Fahrzeug, möglicherweise der Marke Audi, Typ RS6, in Richtung der nahegelegenen B279. 

    Das BLKA bittet in der Pressemitteilung die Bevölkerung um Mithilfe: Wem sind in den Nachtstunden im Bereich der Sparkassenstraße in Bad Königshofen verdächtige Personen oder dunkle Fahrzeuge aufgefallen? Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten? Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben?

    Hinweise nehmen das Bayerische Landeskriminalamt unter Tel. (089) 1212-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

    Dieser Artikel wird im Laufe des Tages aktualisiert.

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