Schon seit 1997 verfolgt Wilfried Zehner, der Chef des gleichnamigen Meininger Bestattungsinstituts, laut Zeitungsbericht Pläne zum Neubau eines Krematoriums. Grund: Die veraltete Anlage am Friedhof war geschlossen worden, denn aus deren Schlot waren zum Schluss handtellergroße Rußteile auf die benachbarten Wohngrundstücke nieder gegangen. Sehr zum Ärger der Anwohner, wie nachzuvollziehen ist.
Seit der Stilllegung des Meininger Krematoriums am Friedhof nutzen die Bestatter aus der Region beispielsweise die Einäscherungs-Anlagen in Schmalkalden oder in Suhl.
Zehners Pläne nehmen konkrete Formen an: Der Neubau soll im Gewerbegebiet Dreißigacker auf dem stadteigenen Grundstück in der Berkeser Straße neben der Kfz-Zulassungsstelle entstehen, heißt es in dem Zeitungsartikel. Das Einverständnis des städtischen Bauausschusses liegt jedenfalls vor. Die Bauarbeiten könnten beginnen, so wird der Unternehmer zitiert, sobald der Grundstückskauf abgeschlossen sei und die Genehmigungen vorliegen. 2005 könnte dann nach Angaben Zehners der Startschuss erfolgen.
Betrieben werden soll das Krematorium den Worten von Wilfried Zehner zufolge von einem Feuer- und Bestatterverein, zu dem sich Bestattungsunternehmer aus Südthüringen und aus Unterfranken zusammenschließen.
Wie bekannt liegen auch in Mellrichstadt Neubaupläne für ein Krematorium auf dem Tisch. Wörtlich wird Zehner mit der Aussage zitiert: "Dort liegt ein genehmigter Bauantrag vor, das Grundstück haben wir auch schon erworben." Dennoch, der Meininger Bestattungsunternehmer favorisiert laut Zeitungsbericht den Meininger Standort. Zum einen aus dem Grund, dass in Thüringen nun auch möglich ist, was zuvor für Bayern galt: Auch Privatleute können ein Krematorium errichten. Zum anderen vielleicht aber gerade deshalb, weil die Investoren in Mellrichstadt den Gegenwind verspüren, der den Plänen entgegenschlägt.
Im Falle des Meininger Standorts bezifferte Wilfried Zehner die Investitionskosten auf rund zwei Millionen Euro.