Erneut war es kein leichter Sommer für die Landwirte und ihre Weidetiere auf der Hochrhön. Man hatte mit der langanhaltenden Trockenheit und den heißen Temperaturen zu kämpfen. Der dringend notwendige Niederschlag war im zweiten Jahr in Folge weitgehend ausgeblieben. „Eine zweite Mahd gab es in diesem Jahr nicht“, stellt Peter Schrenk von der Weidegemeinschaft Rhönschaf fest. „Man merkt langsam an der Grasnarbe auch Schäden auf den Wiesen“, fügt Rinderbesitzer Klaus Manger hinzu. Dem kann Rhönschafhalter Josef Kolb nur beipflichten: „Zwei Jahre hintereinander mit dieser allgemeinen Trockenheit sind sehr hart.“
Der zweite von Trockenheit geprägte Sommer in Folge wird sicherlich eines der Themen sein, mit der sich die Interviewgäste von Peter Schrenk beim 11. Weideabtrieb in Ginolfs am Sonntag, 20. Oktober, befassen werden. Die Besucher erfahren eine Menge über das Leben und Arbeiten in den Hochlagen der Rhön und erleben schließlich live, wie die Weidetiere zum Sommerende von den Hochlagen der Hochrhön wieder ins Tal getrieben werden.
Ab 10 Uhr Festbetrieb
Um 10 Uhr startet der Betrieb am Ginolfser Festplatz. Die Besucher können dem Schafscherer über die Schulter schauen, beim großen Weideabtrieb-Schätzspiel ihren Tipp abgeben oder sich beim Bauernmarkt mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen. Ab 11 Uhr gibt es Mittagessen. Auch ansonsten ist für Speis und Trank gesorgt. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Musikkapelle Sondernau und die Original Ginolfser Dorfmusikanten.
Der eigentliche Weideabtrieb startet dann um 13 Uhr. Vom Leitenberg hinunter werden 1.500 Rhönschafe in zwei Herden, 130 Ziegen, 35 Rinder und sogar zehn Alpakas ins Tal ziehen. Hautnah kommt das Publikum in Tuchfühlung mit den Tieren. Die Veranstalter weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Zuschauer mit Hunden das Geschehen etwas vom Hintergrund aus betrachten sollten, um die Tiere nicht zu verwirren.
Es gibt ein Parkleitsystem
Durch den Einsatz aller Feuerwehren der Großgemeinde gibt es in diesem Jahr ein gut durchdachtes Parkleitsystem. „Die Zuschauer werden auf jeden Fall eingewiesen“, betont Ziegenherdenbesitzer Sven Breunig. Es seien genug Ordner eingeteilt, die jeden zu seinem Parkplatz führen. Die Zufahrt nach Ginolfs ist mit Einbahnstraßenregelung nur über Weisbach möglich, die Abfahrt nur in Richtung Sondernau.
Die Veranstalter vom Rhöner Heimat- und Musikverein Ginolfs sowie die Ginolfser Dorfgemeinschaft hoffen auf schönes Wetter am Wochenende und gute Sicht bei diesem Rhön-Spektakel.